Kapitel Eins

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Joyce

Liese und ruhige Melodie verließ die Lautsprecher. Die anziehenden und erotischen Klänge ließen mich in einen Zustand versetzen, den ich nun brauchte, um das Publikum wieder einmal zu verführen.

Tief durchatmend schloss ich die Augen und leerte meinen Kopf. Verdrängte alles, was mich auch nur ansatzweise ablenken könnte. Denn sollte mir bei diesen Auftritt ein Fehler unterlaufen, würde das auf jeden Fall keine leichten Verletzungen geben.

Es war das erste mal, dass ich diesen Auftritt vor so vielen Zuschauern hinlegte und er musste perfekt sein.

Als es dann endlich soweit war und ich Pixie meinen Bühnennamen rufen hörte, öffnete ich die Augen und im gleichen Moment wurde der Vorhang geöffnet. Die Musik wurde lauter und dennoch konnte ich das staunende Raunen in der Menge hören, als sie mich weit oben, über der Bühne, schweben sahen.

Ohne jeglichen Sicherheitsvorrichtungen lag ich halb auf dem nicht allzu breiten und großen Metallring, der oben an zwei Stahlketten befestigt war.

Mein gesamter Körper war angespannt, sodass ich meine Haltung hielt. Dennoch schlug mir das Herz bis zum Hals. Ich war so verdammt nervös, wie noch bei keinem anderen Auftritt zuvor.

Die Zuschauer klatschten und riefen begeistert, während der Ring ein wenig heruntergefahren wurde.

Scheinwerder waren direkt auf mich gerichtet, sodass mein Schatten auf der Rückwand gut zu erkennen war. Im Rhythmus der Musik umfasste ich mit meinen Händen das Metall und beugte den Rücken durch, um mich dann nach oben zu ziehen.

Als ich dann auf dem Ring saß, hielt ich mich oben fest und ließ den Kopf nach hinten fallen. Langsam zog ich mich hoch, nur um ein Bein oben um den Reifen zu legen und mich nun nur dadurch festzuhalten. Dabei ließ ich meinen Körper nach unten hängen und fuhr langsam mit meinen Händen an meinem Körper entlang.

Dieser Nummer verlangte nicht nur eine gewisse Kraft von mir ab, sondern auch mein gesamtes akrobatisches Können.

Gemeinsam mit der Musik bewegte ich mich in dem Reifen, als hätte ich nie etwas anderes getan. Immer wieder brachte ich mich selbst an die Grenzen der Gefahr und ließ nicht nur einen der Zuschauer erschrocken und gleichzeitig begeistert zucken. Das war eines der gefährlichsten Auftritte, die ich je hatte und dennoch wollte ich es voll und ganz durchziehen. Ich wollte sowohl Jenevieve als auch die Zuschauer nicht enttäuschen.

Ich zeigte den Leuten alles, was ich vorbereitet hatte. Bewegte mich so sinnlich, wie ich nur konnte und legte zu der Musik einen akrobatischen Auftritt hin.

Als sich meine Zeit auf der Bühne dem Ende neigte, lag ich mit meinem unteren Rücken wieder im Reifen und hielt mich mit beiden Händen an ihm fest. Ich lehnte mich weit zurück, sodass ich den Kopf nach unten hängen ließ und stützte mich gleichzeitig mit einen Beinen am oberen Rand ab, um nicht überzukippen.

Ich drückte den Rücken weiter durch, sodass ich nun im Hohlkreuz lag und nachdem ich das richtige Gleichgewicht fand, löste ich meine Hände von dem Metall und ließ sie nach unten - leicht ausgebreitet - hängen. Gleichzeitig wurde der Reifen an der Kette zu Boden herabgelassen. Zwar stieg mir das Blut in den Kopf, doch ich atmete noch immer ruhig und war konzentriert.

Kurz am Boden, streckte ich die Arme ganz durch und konnte den Bühnenboden endlich berühren. Dort stützte ich mich mit den Händen ab und machte einen langsamen Überschlag, bis ich mich vorsichtig auf die Beine stellte und mich anschließend aufrichtete.

Mit einem verführerischen Lächeln sah ich ins Publikum, beugte mich leicht nach vorne und legte zwei meiner Finger an die Lippen, um dann einen Luftkuss in die Menge zu geben. Im gleichen Augenblick brachen die Zuschauer im Jubel aus. Sie riefen mir zu, pfiffen und klatschten laut. Einige waren sogar aufgestanden.

Midnight Games - Erlösung ✔️Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ