Kapitel Zwanzig

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Kian

So schnell ich konnte fuhr ich durch diese verdammte Stadt und war mir sicher, dass ich einiges an Strafzetteln kassieren würde, aber das war mir sowas von egal. Das dieses beschissene Krankenhaus auch so weit weg musste!

Seit diesen Anruf zählte nur eines für mich. Joyce. Der Club war in die Luft geflogen und sie war mitten drin gewesen. Ich wusste wirklich nicht mehr, wo mir der Kopf stand. Ein Glück, dass ich es überhaupt heil durch die Straßen schaffte und noch keinen überfahren hatte.

>>Jetzt gib Gas!<<, keifte mich Jax von der Seite an. Was glaubte er denn, das ich da tat, verflucht? Ich hatte bereits einige rote Ampeln überfahren und hatte nicht nur ein mal beinahe einen Unfall verursacht.

Aus irgendeinem Grund wollte er unbedingt mit und auch, wenn er mir nicht sagen wollte, wieso, hatte ich dennoch das Gefühl, dass diese Kleine von letztens etwas damit zu tun hatte.

Endlich am Krankenhaus angekommen, ließ ich den Wagen einfach vor der Tür stehen und sprintete hinein. Sollten die mich doch ruhig abschleppen. Zum Glück wusste ich gleich, wo sie sich befand und konnte somit die nervige Fragereien an der Anmeldung umgehen.

Auf der richtigen Station angekommen, suchten meine Augen verzweifelt nach ihr. Mir schlug das Herz bis zum Hals und tausend Fragen bildeten sich in meinem Kopf. Wie ging es ihr? Wie schwer war sie verletzt? Und noch vieles mehr. Doch als ich sie endlich entdeckte - als ich sie endlich vor mir sah, verschwand plötzlich alles und mein Kopf war wie leergefegt. Eine ungeheure Erleichterung erfasste mich schlagartig und das einzige, was ich nun wollte, war sie einfach nur in meine Arme zu schließen.

Und das tat ich auch. Wortlos ging ich auf sie zu und noch bevor sie Luft holen konnte, um etwas zu sagen, hatte ich sie gepackt und fest an mich gedrückt. >>Gott sei Dank<<, kam es erleichtert aus mir heraus.

Für einen Moment stand sie ganz steif da, ehe auch sie sich endlich entspannte und meine Umarmung erwiderte. >>Es geht mir gut.<< Ihre leise und schwache Stimme war wie ein Stich mitten in die Brust. Selbst, wenn sie es sagte, wusste ich gleich, dass es dem nicht so war.

Augenblicklich ließ ich sie los, nur um anschließend ihr Gesicht zu umfassen. An ihrer Stirn klebte ein großes Pflaster und überall befanden sich Blutergüsse und kleinere Wunden. Und alles an ihr war mit Staub und Ruß bedeckt. Das nannte die gut? >>Was ist passiert?<<, fragte ich sie.

Sie hatte mich zwar angerufen, um es mir zu erzählen, doch als ich gehört hatte, dass sie im Krankenhaus war, schien alles andere wieder vom Tisch zu sein und ihr Aufenthaltsort war nun das einzige, was mich interessiert hatte.

Joyce öffnete den Mund, um zu antworten, doch sie kam nicht weit. >>Sophia. Wo ist sie?<<, fragte plötzlich Jax hektisch von der Seite ud ich erinnerte mich wieder, dass er mitgekommen war.

Für einen Moment schien sie die Frage verarbeiten zu müssen, doch mein Bruder drängte sie immer weiter. >>Joyce! Sag es mir!<< Am liebsten hätte ich ihm eine reingehauen.

>>Sie wird noch untersucht<<, meinte sie nur und zeigte mit dem Finger hinter mich. Ich brauchte mich nicht mal umzudrehen, um zu wissen, dass mein Bruder bereits weg war.

Wieder an die Frau vor mir gerichtet, fuhr ich mit meinen Daumen vorsichtig über ihre Wangen. >>Sag mir, was passiert ist?<<, fragte ich erneut leise.

Ich hörte sie seufzen. Ihre Erschöpfung war ziemlich deutlich zu sehen. >>Es gab eine Explosion. Jemand hat einen Sprengsatz unter die Bühne eingebaut.<< Ihre Stimme begann zu zittern und ich merkte, wie ihre Augen glasig wurden, während sie weitersprach. >>Angie liegt auf der Intensivstation, Jenevieve wird noch immer operiert. Viele wurden verletzt. Zwei der Mädchen.. sie.. Sie haben es nicht geschafft. Kian, sie standen direkt auf der Bühne, als es passiert ist.<<

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