Kapitel 2

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Die Flügeltür schwang auf und die ,große Halle' wie sie es hier nannten zeigte mir ihre volle Pracht. Sie war überwältigend groß, mit einer hohen Decke, welche offenbar verzaubert war, denn sie sah so aus, wie der Himmel draußen. Darunter standen vier Tische mit unzähligen Schülern, die mich alle anstarrten. Am Ende dieser Tische war eine kleine Erhöhung mit weiteren Tischen, an denen wohl die Lehrer saßen, welche mich auch interessiert ansahen. Ein alter Mann, mit grauem Gewand und langem weißen Bart stand vor einem goldenen Pult und lächelte mich an. Ich schlussfolgerte, dass er der Schulleiter sein musste. >Das meine Lieben, ist Miss Monroe. Sie kommt von Ilvermorny und wird von nun an zusammen mit Ihnen in Hogwarts leben und lernen. Daher erwarte ich von Ihnen allen Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit.<, sagte er und sah seine Schüler dabei eindringlich an. Dann winkte er mich zu sich. Ich straffte meine Schultern und schritt zwischen den zwei in der Mitte stehenden Tischen entlang. Dabei würdigte ich keinem der Schüler eines Blickes. Nur einmal blieb ich kurz an einem paar graue Augen hängen, doch das war auch die Ausnahme. Ich war sicherlich ein netter Mensch, doch mein Vertrauen musste man sich verdienen und ich war erst recht niemand, der anderen hinterher rennt, zumindest dachte ich das. Ich ging die drei Stufen nach oben zu Dumbledor, zumindest glaubte ich dass er so hieß, welcher nun auf einen Stuhl zeigte, auf den ich mich wohl setzten soll. Dies tat ich und erlaubte mir nun zum ersten Mal in ein paar Gesichter zu blicken, wurde aber schnell davon abgelenkt. Die Hexe, welche mich vorhin zur großen Halle geführt hatte, kam mit einem alten Lederhut in der Hand auf mich zu. Den Hut setzte sie vorsichtig auf meinen Kopf und entfernte sich ein paar Schritte. Der Hut über mir begann sich zu bewegen. >Ahh, Ilvermorny schickt uns also jemand Neues! Eine Monroe gab es hier bis her noch nicht, in der Tat. Also wo stecken wir dich hin? Ich denke, nein ich bin mir sicher es wird.... SLYTHERIN! Der Tisch, welcher sich ganz rechts befand, begann laut zu applaudieren und die anderen Tische stimmten mit ein. Die Hexe mit dem grünen Gewand nahm mir den Hut ab und deutete auf den Tisch, der als erstes applaudiert hatte. Ich ging die Treppenstufen nach unten und setzte mich zu meinen Mitschülern aus meinem neuen Haus. Alle sahen mir neugierig hinterher. Neben mir saß ein Mädchen mit kurzen schwarzen Haaren und Pony und grinste mich merkwürdig an. Ich schenkte ihr ein kurzes Lächeln und wandte mich von ihr ab. >Hi ich bin Pansy.<, sagt sie dann bestimmt, aber freundlich. >Ariana Monroe.<, antwortete ich etwas kurz, aber dennoch freundlich. >Du kommst von Ilvermorny? Wie ist es da so?<, fragte Pansy weiter. >Du meine Güte jetzt lass sie doch erst mal hier ankommen.<, mischte sich nun ein Mädchen mit dunkelblonden, fast braunen, Haaren ein und zwinkerte mir zu. >Daphne Greengrass.<, stellte sich das dunkelblonde Mädchen vor und reichte mir die Hand. Ich nahm sie an und stellte mich ebenfalls noch einmal kurz vor. Daphne war mir von Anfang an sympathisch. Sie strahlte Ruhe aus und ich hatte das Gefühl, dass man sich mit ihr gut unterhalten könne. Dann drehte ich meinen Kopf zu Dumbledore und lauschte seinen Worten. Viel verstehen tat ich nicht, da ich mich hier noch nicht auskannte. Dann klatschte Dumbledore einmal kurz in die Hände und auf unseren Tischen erschienen Unmengen von Speisen. Hähnchen, Nudeln, Pudding, Kuchen, Eis und alles was man sich sonst noch wünschen konnte. Erst jetzt merkte ich, wie viel Hunger ich eigentlich hatte und packte mir deshalb eine ordentliche Portion auf meinen Teller. Während des Essens wurde ich allerdings immer wieder von Fragen durchlöchert. >Wo liegt Ilvermorny genau?<, wollte zum Pansy wissen. >In Mount Greylock in Massachusetts.<, antwortete ich. >In Amerika?!<, rief Pansy erstaunt und sah mich mit großen Augen an. Sie schien nicht viel zu reisen, dachte ich insgeheim. Auf ihre Frage nickte ich nur. Als das Festmahl beendet war, folgte ich Daphne und Pansy durch ewig lange Gänge und schließlich eine Treppe nach unten. Vor einer Steinmauer kamen wir schließlich zum Stehen. >Reinblut!<, rief Daphne und die Steinmauer öffnete sich. Wir betraten einen großem Raum und ich staunte nicht schlecht.

 >Willkommen im Slytherin Gemeinschaftsraum.<, sagte Pansy und sah mich erwartungsvoll an. Ich sah mich um. Es war alles in edlem schwarz und grün gehalten. Vereinzelt standen schwarze Ledercouches und Tische zum lernen. Am meisten beeindruckte mich jedoch das riesen große Fenster, wohinter sich Wasser verbarg und gelegentlich sogar ein paar Fische vorbei schwammen. Nach ein paar Stufen nach oben kamen wir schließlich in einem langen Gang an, an dessen Seiten sich in regelmäßigen Abständen Türen befanden. Das mussten wohl die Schlafräume sein und ich wusste nicht, welcher meiner war. >Du kannst mit bei uns schlafen.<, bot Daphne mir an und öffnete eine der Türen. Ein schönes Zimmer mit vier Himmelbetten, die mit grünen Seidenvorhängen versehen waren. Die Bettdecken und Vorhänge waren mit silbernen Fäden bestickt. An den Wänden hingen mittelalterliche Wandteppiche, die wahrscheinlich berühmte Personen darstellten und hinter den Fenstern sah man wieder Wasser und manchmal kleine Fischschwärme. >Das Bett da ist noch frei, wenn du willst.<, sagte Daphne und zeigte auf eines der vier Betten. Im selben Moment erschienen meine Koffer und Tasche auf diesem Bett.  Damit war wohl klar, dass ich hier bleiben würde. Ich packte in Ruhe meine Sachen aus und ließ mich währenddessen weiterhin mit Fragen durchlöchern. >Wo wohnt deine Familie denn jetzt?<, fragte Pansy. >Wir haben ein Anwesen in Winchester.<, antwortete ich kurz. >Hast du Geschwister?<, wollte Daphne jetzt wissen. >Einen älteren Bruder, aber er geht nicht mehr zur Schule, sondern arbeitet im Ministerium, allerdings noch in Amerika.<, erklärte ich. Dann legte ich meinen letzten Pullover in meinen Kleiderschrank und schmiss mich anschließend erschöpft auf mein Bett. >Du brauchst es dir gar nicht allzu gemütlich machen.<, rief Daphne und stemmte die Hände in die Hüfte. Fragend sah ich sie an. >Es ist der erste Abend in Hogwarts nach den Sommerferien, da schmeißen wir immer eine Party im Gemeinschaftsraum.<, jubelte Daphne und strahlte durch den Raum. Sofort steckte sie mich mit ihrer guten Laune an. >Ich hoffe also, dass du was hübsches zum anziehen hast.<, fügte Pansy hinzu und hielt sich bereits das erste Kleid vor ihren Körper, um sich so im Spiegel zu betrachten. Ich stand auf und durchsuchte ebenfalls meinen Kleiderschrank mit geheimer Vorfreude auf den restlichen Abend.

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