Kapitel 17

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Pansy kam den ganzen Abend nicht. Wir anderen schliefen irgendwann einfach ein und wachten erst gegen Mittag nacheinander auf. Als ich aufwachte, rieb Daphne sich bereits die Augen. Blaise schlief noch und umarmte im Schlaf seine Flasche. Draco war verschwunden. Ich selbst hatte die schlimmsten Kopfschmerzen meines Lebens. Zum Glück war heute Samstag. Langsam bewegte ich mich Richtung Toilette und schaffte es gerade rechtzeitig, bis ich mich übergeben musste. Eine Weile blieb ich noch vor der Toilette sitze, nur zur Sicherheit, dann verflüchtigte sie ie Übelkeit weder und ich konnte Duschen gehen. Danach ging es mir zwar auch nur minimal besser, aber das hatte ich wohl verdient. Als ich ins Zimmer kam, war dort keiner mehr, also schlurfte ich in die große Halle zum Mittagessen. Dort traf ich auch die anderen und setzte mich zu ihnen. >Wie geht's dir?<, fragte Blaise mich und klang selbst ziemlich fertig. >Rede bitte nicht so laut.<, warf Daphne ein und hielt sich den Kopf. >Wo ist Pansy?<, wollte ich stattdessen wissen. >Hat sich woanders hingesetzt.<, erklärte Daphne und ich nickte. Dann aß ich etwas. Dadurch, dass ich gestern kein Abendessen hatte, war ich ziemlich hungrig. >Was ist das jetzt eigentlich zwischen euch beiden?< Blaise schaute neugierig zwischen Draco und mir her. >Wir sind Freunde, die ab und zu miteinander vögeln.<, erwiderte ich klar deutlich. Draco nickte nur zustimmend. >Ich würde es trotzdem begrüßen wenn ihr nicht direkt jedem davon erzählen würdet.<, fügte er noch hinzu. Diesmal stimmte ich ihm zu. Unsere Beziehung war speziell. Wahrscheinlich das, was man als eine Freundschaft Plus bezeichnen würde. Eigentlich kein schlechter Zustand, aber auch kein Zustand für immer. Irgendwann würde einer von uns die Lust daran verlieren. >Bleibt ihr über die Osterferien hier oder fahrt ihr nach Hause?<, wollte Daphne wissen. Es kam mir so unwirklich vor in den Ferien nicht zu meinen Eltern zu fahren. >Ich fahre nach Hause.<, sagte ich daher. Die anderen ebenso. Aus dem Augenwinkel sah ich Terence an mir vorbei laufen. Als ich mich zu ihm umdrehte, sah ich, dass er Hände haltend mit Hannah Abbott durch die große Halle lief. Er zwinkerte mir kurz grinsend zu und ich lächelte. Selbstverständlich freute ich mich für ihn. >Wirst du jetzt anfangen zu weinen?<, fragte Blaise scherzhaft. Der Kuss von Terence und mir hatte sich schnell herumgesprochen. >Ich bin am Boden zerstört.<, erwiderte ich sarkastisch und aß weiter.

Die letzten Wochen vor den Ferien waren wie immer eintönig. Man bekam einen Haufen Lernstoff, den man sich dann zu Hause einprägen sollte. Die Hausaufgaben häuften sich und für Freizeit blieb nur noch noch wenig Zeit. Irgendwann packten wir alle völlig erschöpft unsere Koffer, welche zu einem Großteil aus Büchern bestanden, und schleppten sie zum Gleis 9 3/4. Wir suchten uns ein Abteil in der roten Lok und verstauten unsere Koffer auf den Ablagen über den Sitzen. Ich saß am Fenster, neben mir saß Draco. Blaise und Daphne saßen uns gegenüber. Pansy hatte seit zwei Wochen nicht mit uns gesprochen und verbrachte ihre Zeit bei anderen Slytherins oder Hufflepuffs. Daphne und Miles hatten eine richtige Beziehung, weshalb Miles gelegentlich bei uns vorbei schaute. Auch Astoria, Daphnes jüngere Schwester, sah gelegentlich nach uns. Blaise hatte ein Auge auf sie geworfen, doch Daphnes Todesblick ließ die Hoffnung für Blaise schnell schwinden. >Was habt ihr vor in den Ferien.<,fragte ich beiläufig. >Nehmt das nicht persönlich, aber ich bin froh mal niemanden von euch sehen zu müssen.<, witzelte Draco. >Außer dich vielleicht.<, sagte er noch und sah mich an. Die Röte schoss mir ins Gesicht, wie immer wenn er mich direkt ansah. >Sehr nett.<, antwortete ich deshalb knapp und sah weiter aus dem Fenster. So sehr ich meine Freunde auch mochte, in wenig Abstand würde uns allen gut tun. Immerhin wollten wir auch alle unsere Prüfungen bestehen.
Der Zug hielt am Bahnhof King's Cross und Gruppen von Elternpaaren warteten auf dem Bahnsteig schon ungeduldig auf ihre Kinder. >Holen deine Eltern dich ab?<, fragte Daphne mich. >Meine Hauselfe.<, antwortete ich. >Ihr habt einen Hauselfen?< Blaise und Daphne sahen uns erstaunt an. >Ihr nicht?<, fragten Draco und ich gleichzeitig. Manchmal vergaß ich, dass Hauselfen ein Privileg waren, auch in unserer Welt. Wir schnappten unser Gepäck und verließen den Zug. Hinter den vielen Menschen stand meine kleine Hauselfe und meine Freunde begleiteten mich zu ihr. >Ivy, das sind meine Freunde.< Ivy sah schüchtern zu uns hinauf. >Ivy freut sich die Bekanntschaft mit Miss Arianas Freunden zu machen.<, sagte sie schließlich und schnappte sich meine Koffer. >Du schreibst mir!<, ermahnte mich Daphne noch und umarmte mich kurz. >Selbstverständlich.<, gab ich zurück und machte mich bereit. >Wir sehen uns in zwei Wochen.<, verabschiedete ich mich kurz und schmerzlos. Meine Freunde winkte noch kurz, dann fasst ich Ivys Schulter an und wir apparierten geradewegs in die Eingangshalle unseres Anwesens. Die Begrüßung meiner Eltern war herzlich wie immer. Meine Muter hatte einen Kuchen für mich gemacht und wir plauderten über das vergangene Trimester. Das von Draco und mir behielt ich allerdings lieber für mich. Mein Bruder würde über Ostern nicht hier sein, aber das war in Ordnung. So hatte ich das Haus und meine Eltern für mich allein.
Nach dem Abendessen entschied ich mich ein Bad zu nehmen. In Hogwarts konnte man nur Duschen und gelegentlich vermisste ich da meine große Wanne. Ich genoss das warme Bad und betrachtete mich anschließend im Spiegel. Meine braunen Haare waren gewachsen und gingen mir mittlerweile bis zur Brust. Ich beschloss sie noch ein wenig wachsen zu lassen.
Die erste Nacht zu Hause schlief ich wunderbar. Es war schön mal wieder ein Zimmer für sich zu haben. In einem Bett zu liegen, was für einen alleine viel zu groß ist mit zwanzig Kissen darin. Ich lebte schon wie eine kleine Prinzessin.
Am nächsten Tag schlief ich aus, frühstückte ausgiebig und spazierte durch unseren riesigen Garten. Aber irgendwann musste ich mich der Gewissheit stellen, dass die Osterferien in erster Linie zum lernen da waren. Also setze ich mich auf meine Fensterbank in meinem Zimmer, das Fenster geöffnet, dass ich die warme Frühlingsluft riechen konnte, und versuchte mir die Unmengen an Lernstoff rein zu drücken. Glücklicherweise war ich ziemlich gut im auswendig lernen. Dabei verging die Zeit wie im Flug und ich bemerkte gar nicht, wie draußen schon die Dämmerung hereinbrach. Meine Mutter rief mich zum Abendessen. Ich setzte mich an den Tisch und genoss das Essen. Mein Vater fragte, wie es mit dem Lernen lief und ich berichtete von meinen Fortschritten. >Übrigens, wir sind zu einer Osterfeier eingeladen.<, sagte meine Mutter irgendwann. >Bei wem?<, wollte ich wissen, obwohl ich die Antwort bereits erahnen konnte. >Bei den Malfoys. Lucius und ich arbeiten zusammen und trinken gelegentlich einen guten Whiskey zusammen.<, erklärte mein Vater. >Und Narcissa und ich waren einmal zusammen einkaufen. Wirklich eine ganz nette Familie. Draco ist doch in deinem Jahrgang oder?< Jetzt schwärmte meine Mutter auch noch von den Malfoys. >Draco und ich sind... gute Freunde.<, antwortete ich schließlich und beließ es dabei. Das war's dann wohl mit dem Verbringen der Ferien ohne meine Freunde.

Spät nachts lag ich immer noch wach in meinem Bett und konnte nicht schlafen. Also setzte ich mich an mein Fenster und wollte noch ein bisschen lernen. Konzentrieren konnte ich mich aber nicht. Ich wollte Abstand von Draco, um in Ruhe über die aktuelle Situation nachdenken zu können und nicht mit ihm und seiner Familie Ostern feiern. Irgendwann überfiel mich dann doch die Müdigkeit und ich kroch zurück ins Bett.

Love AffairWhere stories live. Discover now