And the Time goes by

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Und die Zeit ging vorbei, so wie sie es immer tat. Mittlerweile waren wir im 4. Monat schwanger, und ich hatte meine Sorgen fallen gelassen. Mittlerweile war ich so gespannt, dass ich es kaum noch aushielt ganze 5 Monate warten zu müssen, bis ich meine Tochter oder meinen Sohn in den Armen halten konnte.

Heute jedoch konnte ich weder zum Training noch zu Sarah, denn ich habe ein Check Up beim Arzt. Dieser hatte mir beim letzten mal gesagt, ich solle wiederkommen und nachgucken lassen, ob sich nachträglich nicht doch noch irgendwas gebildet hatte.
Also war ich nun auf dem Weg zum Krankenhaus und begrüßte die Frau an der Rezeption nett, und sie schickte mich ins Wartezimmer. Dieses war voll mit Fällen wie gebrochenen Armen oder anderen Krankheiten, von denen ich mir am liebsten keine Einfangen wollte.

„Arp." rief die Krankenschwester, und ich erhob mich vom Stuhl um ihr zu folgen. Sie brachte mich in einen Patientenraum, wo ich nun warten sollte.
„Ach Fiete, wie oft soll ich dir noch erklären, dass du nicht immer im Wartezimmer sitzen musst, sondern einfach nach mir fragen sollst." lachte Mü-Wo sofort als er reinkam und ich kratze mich bedächtig an meinem Kopf.
„Naja, ich muss mich da erstmal dran gewöhnen.." lächelte ich schlussendlich und gab ihm die Hand.
„Alles gute übrigens." wünschte er mir und ich wusste sofort was er meinte, denn meine Miene erhellte sich sofort.

„Dankeschön."

„Gut, dann leg dich bitte hin, der Scan wird ungefähr 20 bis 30 Minuten dauern. Ich würde dir gerne Kopfhörer geben, aber die könnten den Scan beschädigen, also musst du wohl leider kurz gequält werden, okay?" nach meinem Nicken ging er nochmal sicher, dass ich mich nicht bewegen konnte und setzte sich dann in seine Kabine, um das MRT zu starten.
Es war schon sehr laut, aber man gewöhnte sich dran. Ich stellte mir immer vor, dass es Fans waren beim freien Training, die uns zujubelten weil sie grade ihre Idole sehen. Schon lustig, wir spielen Fußball und werden als „Idole" angesehen.

Das MRT nahm wie immer eine halbe Stunde für sich und als Mü-Wo mich herausfuhr sah ich an seinem Gesichtsausdruck schon, dass es sich um nichts gutes handeln konnte.
„Also Fiete, so ist alles in Ordnung." fing er an und stellte sich neben meinen Kopf um mit einer Lampe meinen Pupillenreflex zu testen.
„Die Verletzung ist jedoch schon vernarbt, und das nicht so wie wir sie haben wollten, aber es sieht nicht gefährlich aus. Wir sollten das jedoch trotzdem einfach im Blick behalten, Verletzungen am Kopf sind immer schwierig." er lächelte mich freundlich-schwach an, denn auch er wusste, dass mir diese Nachricht näher ging. Natürlich, was sollte man auch sonst erwarten, wenn dir jemand sagt, man wäre am Kopf verletzt.
Klar kann so eine Verletzung auch gut verlaufen, aber war das am Kopf auch so? Da kann man mal nicht eben einfach was gegen unternehmen, die Operationen sind mehr als schwer und man braucht Profis. Nichts gegen Mü-Wo, aber dafür ist er auf jeden Fall nicht gemacht.

„Alles klar." bekam ich also nur herausgekrächzt und hievte mich währenddessen von der Liege. Mü-Wo legte seine Hand väterlich auf meinen Rücken und zwinkte ein Auge versprechend zu.
„Das wird schon wieder Fiete, mach dir keine Sorgen. Sowas verläuft gut." versicherte er mir nochmal und ich nickte, bekam sogar ein kleines Lächeln geschafft.
„Und jetzt los mit dir, die zweite Einheit kannst du mitmachen." er gab mir einen kleine Schubs auf den Rücken und ich trat damit aus dieser verhassten Kammer des Schreckens heraus.

Im Auto stellte ich mir dann jedoch die Frage;

Was erzählte ich Sarah, und wie erzählte ich es ihr, ohne dass sie komplett ausflippt?

Nun ist es UNSER LebenWhere stories live. Discover now