Partytime

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Erschrocken, aber auch auf einmal glücklich, starrte ich meinen Freunden hinterher, wie sie alle selbstbewusst ins Wohnzimmer stürmten und meiner Freundin grade wahrscheinlich einen riesigen Schrecken einjagten, aber auch sie denke ich mal mit Freude überströmten. Sie könnte aber auch höllisch sauer sein, immerhin wusste man ja nie, was die Hormone grade wollten oder dachten.

Als ich dann meinen Blick in das Wohnzimmer gleiten ließ, nachdem ich natürlich die Tür zugemacht hatte, sah ich jedoch wie sehr sie sich freute. Sie schien zufriedener zu sein, als eben mit mir allein, aber ich nahm es ihr auch nicht übel, immerhin kamen grade ihre Freunde unangekündigt vorbei und überraschten sie mit einer, meiner Meinung nach, zu frühen Babyparty.
„Jetzt komm doch zu uns Alter, steh da nicht so rum!" nörgelte Leon mich an und ich fing ebenfalls an zu grinsen. Ich hätte bis vor ein paar Monaten nicht ein einziges mal daran gedacht je eine Babyparte abzuhalten, geschweigedessen überhaupt Vater zu werden. Aber mittlerweile war ich sogar so bereit dafür, als hätte ich seit Jahren den Traum gehabt Vater zu werden. Natürlich hatte ich immer darüber nachgedacht, aber dass es tatsächlich mal so weit sein würde, hätte ich im Leben noch nicht erwartet.

„Fiete du stehst da immer noch so angewurzelt wie eben, bist du etwa traurig, dass wir dir keine Geschenke mitgebracht haben?" Sie hatten Recht, ich stand immer noch so angewurzelt wie eben auf der selben Stelle im Türrahmen und beobachtete das ganze Spektakel von weiter weg. Meine Beine jedoch führten mich glücklicherweise rüber zu den anderen, wo Sarah schon inmitten von Bären, blauen und rosanen Stramplern und Büchern saß, auf welchen stand „Wie erziehe ich mein Kind richtig." Darüber konnte ich wirklich nur den Kopf schütteln und lachen. Nur Thomas würde auf die Idee kommen, ehrlich.
„Ja, ich bin ein bisschen verletzt. Schoki hätte ich auch vertragen." schmollte ich gespielt traurig und alle fingen an zu lachen.

„Ich bin mir sicher, Dieter hätte das weniger gefeiert." lachte Manuel noch und ich nickte bestätigend. Dieter war mein neuer Ernährungscoach, und da ich ja erst neu wieder eingestiegen bin, wurde mir wärmstens ans Herz gelegt, ich solle doch die Finger von süßem und fettigem lassen. Naja, hat wohl nur 50% geklappt. Aber ich hatte meine Finger vom Süßen gelassen, da klopfte ich mir innerlich auf die Schulter.

„Aber wo ist mein „Wie bin ich ein guter Vater" Buch?" fragte ich dann doch nochmal aus reinem Spaß, doch Joshua zog ein Päckchen von seinem Rücken nach vorn.

„Aber klar haben wir an dich gedacht." schmunzelte er und um ehrlich zu sein, hatte ich ein bisschen Angst.
-How to: Bring deinem Kind Fußball bei." empört schaute ich die anderen an, welche nur anfingen zu lachen. Selbst Sarah lachte mich herzlich an, was meinem Herzen einen kleinen Sprung entlockte. Sarah schaffte dies immer wieder, und das nur mit einem einzigen Lächeln. Bei jeder Umarmung flogen die Schmetterlinge in meinem Bauch nur so umher, und ich konnte und wollte aber auch nichts dagegen tun. Niemals hätte ich erwartet, dass ich mit ihr zusammenleben würde, absolut nicht.

Aber nun war es so, und ich stand hier, inmitten einer Babyparty, mit all meinen Freunden, meiner Freundin, den Geschenken, unserem Haus, und unserem Kind.

Unserem kleinen Würmchen.

Nun ist es UNSER LebenWhere stories live. Discover now