Kapitel 47

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~Enis Bytyqi - Labile~

Es war schon sehr spät und ich war fast dabei einzuschlafen im Stehen.
Granit war angepisst. Ich wusste doch, dass ich ihn irgendwie provozieren konnte aber jetzt wollte ich nicht mehr. Jetzt will ich, dass er nicht mehr angepisst ist.

„Bist du noch immer sauer?"

Er redete nicht.
Wir standen gerade alle draußen und alle waren irgendwie mit sich selbst beschäftigt, zum Glück.
Ich verdrehte meine Augen.

„Beruhig dich ich hab nur getanzt."

Er sagte nichts und er bekam einen Anruf.

„Hallo? Ja, ich bin sofort da."

„Wo willst du hin?"

Fragte ich ihn verwirrt.

„Ich muss was erledigen, ich komm morgen wieder."

Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und plötzlich war alles für ihn vergessen, was mich noch mehr verwirrte.

„Hä? Granit warte doch-.."

Aber weg war er.
Ich seufzte.
Kiara und Lana kamen auf mich zu.

„Was ist los?"

Fragte Lana.

„Keine Ahnung. Granit ist einfach gegangen und ich weiß nicht wohin. Er hat gesagt er kommt morgen wieder. Der hat mich nicht mal nach Hause gebracht. Ich mach mir Sorgen. Auf einmal war er garnicht wütend sondern eher besorgt."

„Ali oder Ghassan kann dich auch fahren. Mach dir keine Sorgen, er weiß schon was er tut."

Ich stieg in das Auto von Ali und er fuhr mich nach Hause.

„Mach dir keine Sorgen Vërena, das ist wirklich nicht das erste Mal. Er weiß was er tut."

Versicherte er mir aber ich konnte es nicht aufhalten. Trotzdem machte ich mir unheimliche Sorgen.
Ich rief ihn an und schrieb ihm unzählige Nachrichten.
Wow.
Kommt nicht mal an.
Ich machte mich verfertig und legte mich unruhig ins Bett.
Ich schaute nochmal auf die Nachrichten.
Er hatte sie einfach gelesen.
Was?
Er hatte es einfach ignoriert, obwohl ich ihm gesagt hab, dass ich mir Sorgen mache.
Ich legte mein Handy zur Seite und unterdrückte die Tränen.
Ich hab im Gefühl, als würden wir uns voneinander distanzieren.
Als würde es nicht mehr so schön und aufregend sein wie es am Anfang war.
Er distanzierte sich.
Er sagte mir nichts mehr über sich und seine Probleme.
Es fuckt ab.
Wir sind uns so fern und ich kann nichts dagegen machen.
Irgendwann schlief ich bei solchen Gedanken ein und ein Klingeln riss mich aus meinem Schlaf.
Schnell schaute ich hoffnungsvoll auf mein Display aber er war es nicht.
Es war Lana.

„Was ist denn Lana?"

Fragte ich müde.

„Hast du irgendwie was von Granit gehört? Ghassan und Ali wissen gerade nicht wo er ist."

Es schmerzte.
Jetzt machte ich mir erst recht Sorgen.
Ich schaute nochmal auf meinem Display.

Nicht jetzt Vëren, ich hab was zu erledigen.

Ich würde immer wütender.
Ich könnte ihn gerade umlegen.
Er machte mich so wütend.

„Ne. Er hat mir gesagt, dass ich ihn nicht nerven soll, er hat was zu erledigen."

Ich verdrehte meine Augen und zweifelte langsam an alles.
Ich verstand ihn nicht.

„Sag mir wenn du was hörst."

Sagte ich Lana und legte auf.
Ich machte mich fertig.
Etwas Schminke und paar Klamotten angezogen und entschied mich bisschen spazieren zu gehen mit meiner Mutter.
Und dann klingelte mein Handy.
Granit.

„Wer ist es denn zemër?"

Fragte meine Mutter mich.

„Ach nur Kiara aber die will nichts Besonderes."

„Ich muss jetzt aber nach Hause. Jemand kommt zu Besuch."

Sie gab mir eilig einen Kuss und ging und ließ mich allein.
Als ich vor mich sah verstand ich auch warum.
Sie wollte mich mit Granit alleine lassen.
Ich drehte mich sofort in die andere Richtung.

„Vërenë, komm doch. Sei nicht so angepisst, es hat einen Grund."

„Mhm."

Sagte ich während ich Lana schrieb, dass er sich auch endlich mal hat blicken lassen, damit sich niemand Sorgen machte.

„Hör mir doch zu."

Ich schaute ihn abwartend an.

„Ja ich höre. Ich will alles wissen. Warum du so lange, so spät weg warst, warum du dich so scheiße verhältst."

Er seufzte.

„Es ist nichts Schlimmes, auch nicht wichtig-.."

„Ist mir egal, ich bin deine Freundin ich hab das Recht es zu wissen oder nicht?"

„Nein, es ist nicht wichtig."

Ich lachte ungläubig.

„Nicht wichtig? Deswegen gehst du nachts weg und kommst erst am Morgen zurück. Während es für dich nicht wichtig war hab ich die halbe Nacht vor Angst nicht geschlafen. Du hast meine Nachrichten gelesen, und sie ignoriert. Weißt du eigentlich, dass ich mir Sorgen mache? Oder ist dir das egal?"

Er verdrehte die Augen.

„Jetzt mach doch nicht unnötig Drama, alles ist gut ich hatte keine Zeit für dich."

Autsch.
Ich nickte.

„Achso. Du hast keine Zeit für mich."

„Nein so mein ich das nicht. Du machst es noch schlimmer, als es ist."

Ich würde sehr wütend und stieß ihn zurück.

„Du! Du machst es schlimmer! Du erzählst mir nichts! Du hast Geheimnisse vor mir aber von mir erwartest du, dass ich dir alles erzähle! Und ignorierst mich und hast keine Zeit für mich! Okay, ich mach's dir leichter. Ich hab jetzt auch keine Zeit mehr für dich."

Ich drehte mich um und wollte nach Hause laufen aber kam mir hinterher.
Er hielt mich fest und zog mich immer zu sich.

„Lass mich jetzt in Ruhe Granit. Ich hab keine Lust weiter zu diskutieren."

„Hör mir doch mal zu. Ich will nicht, dass du das weißt. Es zu deinem Besten Vërena bitte verhält sich nicht so."

Ich ignorierte ihn und schloss schnell die Tür.

„Alles okay?"

Fragte meine Mutter und ich lief nach oben in mein Zimmer.
Ich hatte langsam wirklich Angst ihn zu verlieren.

 Nur du weißt wie ich bin💭 (Azet ff)Where stories live. Discover now