ZWANZIG

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Ich liebe dich, weil ich alles ausblenden kann, wenn ich in deine wunderschönen braunen Augen schaue.
💫

Auch einige Tage später kann das junge Paar kaum glauben, dass sie tatsächlich ein kleines süßes Wunder erwarten. Vor allem Luca geht in seiner neuen Beschützerrolle schon jetzt total auf und lässt Christina quasi keine Sekunde aus den Augen. Die ganzen vergangenen Tage hat er sie restlos verwöhnt und gemeinsam haben sie jegliche unangenehmen Schwangerschaftssymptome überstanden. Dass Luca heute ausnahmsweise mal nicht frei hat und jetzt stattdessen für einen wichtigen Termin in die Stadt fahren muss, gefällt ihm ganz und gar nicht. Nervös steht er im Wohnzimmer und kaut auf seiner Unterlippe, während Christina leise seufzend die Luft ausstößt. „Jetzt geh schon. Ich kann auf mich selbst aufpassen.", murmelt sie leise, während sie sich demonstrierend das kalte Handtuch auf die Stirn drückt. Mal wieder streikt ihr Körper und zeigt dies relativ deutlich mit den altbekannten Kopfschmerzen, die aber längst nicht mehr so stark sind wie vor ein paar Tagen. Sanft lächelnd zieht sich Christina jetzt das Handtuch von der Stirn und richtet sich mühsam auf dem Sofa auf. „Schatz... schau mich nicht so an. Ich verbiete dir, den Termin abzusagen.", lacht sie leise, weil sie ganz genau weiß, dass Luca gerade mit diesem Gedanken spielt. Ertappt beißt sich dieser jetzt fester auf die Unterlippe und Christina klopft kopfschüttelnd neben sich auf die Polster. „Komm her." Das lässt sich Luca nicht zweimal sagen und schon Sekunden später plumpst er schwungvoll neben Christina auf die Couch und legt seinen Arm sofort schützend um ihren Rücken. „So du hörst mir jetzt mal zu...", beginnt Christina lächelnd, während sie blind nach seiner freien Hand greift und beginnt zärtlich über seinen Handrücken zu streichen. „Ich rechne es dir wirklich hoch an, dass du dir ständig so viele Sorgen machst und du mich-... und du uns immer vor allem beschützen willst.", haucht Christina leise und Luca beginnt stolz zu lächeln, als sie plötzlich anfängt in der Mehrzahl zu sprechen. „Aber Schatz... ich bin nur schwanger und nicht schwer krank, okay? Ich werde es schon überleben, wenn du mal ein paar Stunden etwas anderes machst und nicht an meiner Seite bist.", erklärt Christina jetzt vorsichtig und legt ihre Hand zärtlich auf seiner Wange ab. Luca nickt daraufhin zaghaft, auch wenn Christina ihm noch immer ansieht, dass er damit eigentlich überhaupt nicht einverstanden ist. Lächelnd streicht ihr Daumen nun über seinen kurzen Bart und sie beugt sich nach vorne, um Luca einen sanften Kuss auf die Lippen zu drücken. „Viel Spaß, Schatzi! Wir werden dich ganz doll vermissen, aber du bist ja bald wieder zu Hause.", wispert sie daraufhin und Luca entfährt ein schweres Seufzen. „Ich liebe euch. So sehr.", flüstert er leise und schlingt dann fest seine Arme um Christinas Hüfte, die daraufhin schwer schlucken muss. Gerührt streichelt sie über Lucas Rücken und platziert einen federleichten Kuss auf seiner Wange. „Wir dich auch.", antwortet Christina mit zitternder Stimme, während sie tief seinen Geruch einatmet. Es ist das erste Mal seit dem positiven Schwangerschaftstest, dass sie in der Mehrzahl sprechen und bei beiden löst dies irgendwie ganz besondere Gefühle aus. Überglücklich schmiegt sich Christina fester an Luca, der immer wieder sanfte Küsse auf ihrer Schulter platziert.
„Okay... Ich muss langsam wirklich los...", wispert Luca irgendwann leise und nur widerwillig lässt er zu, dass Christina sich daraufhin aus seinen Armen löst. Noch einmal streicht er ihr zärtlich über die Wange und platziert einen sanften Kuss auf ihrer Stirn, bevor er vom Sofa aufsteht und zur Tür schlurft. „Liebe Grüße an Yvonne!", ruft Christina ihm noch lächelnd hinterher und Luca streckt bestätigend seinen Daumen in die Luft, bevor er endgültig die Wohnung verlässt.

Leise summend öffnet Luca wenige Stunden später wieder die Wohnungstüre und hängt seine Jacke an die Garderobe. „Bin wieder da, Schatz!", ruft er laut, während er sich suchend nach seiner Freundin umschaut. Weder im Wohn- noch Essbereich ist sie zu sehen, weshalb er sich dann auf den Weg ins Schlafzimmer macht, als er keine Antwort bekommt. Mit der Vermutung, dass sie mal wieder eingeschlafen ist, betritt er leise das Zimmer, wo ihm augenblicklich das Herz stehen bleibt. Christina liegt nicht wie erwartet schlafend im Bett. Im Gegenteil. Waghalsig steht sie auf einer Leiter und versucht angestrengt an irgendetwas dran zu kommen, was ganz oben im Schrank liegt. Dass sie dabei nur auf Zehenspitzen auf einem Fuß steht und die Leiter gefährlich wackelt, lässt Lucas Atem stocken. „Schatz. Komm sofort da runter.", haucht er angespannt, während er immer noch wie erstarrt im Türrahmen steht. Christina allerdings zuckt nach seinen Worten vor Schreck so heftig zusammen, dass sie gefährlich ins Straucheln kommt. Ihre Arme rudern wild in der Luft herum, während sie versucht ihr Gleichgewicht wieder zu finden. Innerhalb von Sekunden steht Luca jetzt bei ihr und platziert seine Hände sicher an ihrer Hüfte. „Komm runter.", presst er angestrengt hervor, während sein Herz ihm bis zum Hals schlägt. „Himmel. Erschreck mich doch nicht so.", murrt Christina, während sie langsam die Stufen herunterklettert. Luca allerdings schenkt dem keine Aufmerksamkeit. Konzentriert beobachtet er jede ihrer Bewegungen und auch als sie endlich wieder vor ihm auf dem festen Boden steht, kann er nicht wieder aufatmen. „Oh mein Gott.", haucht er fassungslos, bevor er seine Arme so fest um Christina schlingt, dass diese erschrocken nach Luft schnappt. „Mach das nie wieder.", murmelt er in ihre Haare, während jetzt auch Christina zögerlich ihre Arme um seinen Körper legt. Sie spürt, wie schnell sein Herz in seiner Brust rast und wie sehr ihn diese Aktion mitgenommen hat. „Fuck, ich hatte eine Scheiß Angst um dich.", entfährt es Luca jetzt etwas lauter, sodass Christina erneut erschrocken zusammenzuckt. So einen Ton ist sie von ihm nicht gewohnt, was deutlich zeigt, dass ihn die Situation wirklich beschäftigt. „Es tut mir leid.", haucht sie deshalb jetzt mit zittriger Stimme, was Luca leise seufzen lässt. „Mach das nie wieder.", murmelt er erneut, während er sich langsam hinten auf dem Bett nieder lässt. Christina zieht er kurzerhand einfach mit sich, die sich dann vorsichtig seitlich auf seine Oberschenkel setzt und ihm sanfte Küsschen auf dem Hals platziert. Dass Lucas Hand jetzt zu ihrem Bauch wandert, lässt plötzlich ein furchtbar schlechtes Gewissen in Christina aufkeimen. Schuldbewusst kaut sie auf ihrer Unterlippe und senkt verlegen ihren Kopf, während Luca sanft über ihre Körpermitte streicht. Dass sie nicht nur ihr eigenes Leben, sondern vor allem das des kleinen Krümels in Gefahr gebracht hat, nagt mehr an ihr als sie im Moment zugeben will und Christina kann ein leises Schniefen nicht mehr verstecken. „Es tut mir Leid, Luca. Ich wollte wirklich nicht-... aber die Deko-...", schluchzt sie jetzt hilflos in den Stoff seines Pullis und Luca drückt sie erschrocken fester an sich. „Hey. Ich habe dir keinen Vorwurf gemacht.", versucht er hastig seine Freundin zu beruhigen, welcher immer noch die Tränen über die Wangen laufen. „Ich weiß doch, dass du manchmal mit dem Kopf durch die Wand gehst, weil du nicht warten kannst. Und weil du dich selbst dabei meistens vergisst, hast du mich, damit ich jetzt auf euch beide aufpasse.", haucht Luca leise in ihr Ohr und entlockt Christina ein kurzes Seufzen. Sanft streicht er ihr immer wieder über ihre Seite, während sie sich fest in seine Arme kuschelt. „Was wolltest du denn holen?", wispert Luca irgendwann neugierig und deutet mit seinem Finger in Richtung des hohen Schrankes. „Ich-... Mir ist eingefallen, dass da oben noch mehr Weihnachtsdeko ist...", erklärt Christina schüchtern und Luca beginnt amüsiert zu schmunzeln. „Und wieso hast du nicht einfach auf mich gewartet?", lacht er jetzt leise und Christina zuckt ahnungslos mit ihren Schultern. „Ich wusste ja nicht wann du wieder nach Hause kommst und ich wollte nicht so lange warten.", murrt sie leicht eingeschnappt und Lucas Grinsen wird immer breiter. Liebevoll drückt er ihr einen Kuss auf die Schläfe und verstärkt seinen Griff um ihren Körper. „Kannst du bitte einfach für immer schwanger sein? Das ist wirklich wahnsinnig niedlich.", flüstert er leise neben ihrem Ohr, was Christina erneut ein Schnauben entlockt. „Gar nicht wahr.", empört sie sich sofort eingeschnappt und versucht sich aus Lucas Armen zu befreien, was ihr nicht sonderlich gut gelingt, da er sie weiterhin festhält. Mit einem genervten Seufzen lässt sie ihre Stirn jetzt gegen seine Schulter fallen und atmet konzentriert ein und aus, um ihre Nerven zu beruhigen. „Luca...", ertönt dann wenig später ihre Stimme mit einem leicht drohenden Unterton, aber Luca denkt nicht einmal daran, Christina loszulassen. „Hmm?", lächelt er unschuldig während er sie verliebt beobachtet. Es fasziniert ihn, wie schnell Christina vom kleinen Giftzwerg zum verkuschelten Bambi wechseln kann und trotz dass er weiß, dass diese Stimmungsschwankungen ihn in den nächsten Wochen wahrscheinlich noch in den Wahnsinn treiben werden, liebt er sie jetzt schon ungemein. Dass sein eigenes Kind quasi dafür verantwortlich ist, kann er immer noch kaum glauben und er weiß, dass er alles dafür tun würde, um Christina zu helfen. Diese hat sich gerade offensichtlich mit ihrem Schicksal abgefunden und lehnt ihren Kopf jetzt entspannt gegen Lucas Brustkorb, wo sie seinem gleichmäßigen Herzschlag lauscht. Schon immer hatte dieser eine ganz besondere Wirkung auf sie und manchmal fühlt es sich so an, als würde sich ihr Herzschlag seinem anpassen. „Luca?", wispert Christina jetzt erneut in die entstandene Stille und erntet ein zustimmendes Brummen als Antwort. Lächelnd streichelt sie ihm einmal über seinen Bauch, bevor sie ihre Hand zärtlich unter seinen Pulli schiebt. „Können wir kuscheln?", haucht sie leise und Lucas Mundwinkel ziehen sich bei diesen Worten nach oben. Leise lachend lässt er sich rückwärts auf die Matratze fallen und zieht Christina einfach mit sich. Schmunzelnd beobachtet er dann, wie sie sich eng an seinen Brustkorb schmiegt und dann zufrieden seufzt. „Du bist mir so eine.", wispert er leise und beginnt vorsichtig mit ihren offenen Haaren zu spielen. Immer wieder lässt er eine ihrer Haarsträhnen langsam durch seine Finger gleiten, was Christina extrem genießt. Sie liebt es, wenn Luca mit ihren Haaren spielt und auch jetzt schleicht sich ein zufriedenes Lächeln auf ihre Lippen. „Ich liebe dich.", nuschelt sie plötzlich so leise in den Stoff von Lucas Pulli, dass dieser sich anstrengen muss um sie zu verstehen. „Ich dich auch.", antwortet er ihr dennoch und legt seine Finger zärtlich auf ihre Wange. Es dauert nicht lange, bis Christina ihren Kopf hebt und Luca in die Augen schaut. Sofort breitet sich das altbekannte Kribbeln in ihrem ganzen Körper aus und wie automatisch kommen sich ihre Gesichter immer näher. Das Gefühl von Lucas Lippen auf ihren, schickt einen angenehmen Stromschlag durch Christinas Körper, der sie regelrecht zusammenzucken lässt. Süchtig nach mehr drückt sie sich Luca weiter entgegen, während er sie immer noch behutsam küsst. Seine Finger beginnen zärtlich über die Haut an ihrer Taille zu streichen, was Christina jetzt leise aufstöhnen lässt. Sie reagiert extrem auf Lucas Berührungen und auch ihm entgeht die aufkommende Gänsehaut an ihrem Körper nicht. Lächelnd beißt er ihr einmal sanft in die Unterlippe, ehe er versöhnlich mit seiner Zunge wieder darüber streicht und Christina damit ein leises Knurren entlockt. Fest krallen sich ihre Finger in seine Haare um irgendwie Halt zu finden, während sie langsam aber sicher beginnt die Umgebung nur noch verschwommen wahrzunehmen. Die Gefühle für Luca scheinen ihr Herz gerade beinahe zum Überlaufen zu bringen, was Christina irgendwie kompensieren muss. Bestimmt zupft sie am Saum seines weichen Pullovers, was Luca jetzt aber in der Bewegung inne halten lässt. Unsicher löst er seine Lippen von ihren und öffnet blinzelnd seine Augen. „Das... darf ich... aber...", keucht er sichtlich außer Atem während seine Finger vorsichtig über Christinas Seiten streichen. Diese beginnt daraufhin sanft zu lächeln, weil sie genau weiß, worüber er sich gerade Sorgen macht. „Ja du darfst.", murmelt sie deshalb leise, bevor sie ihm einen liebevollen Kuss auf die Schläfe drückt und ihm seinen Pullover nun endgültig über den Kopf zieht.

Magical ChristmasWhere stories live. Discover now