FÜNF

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Ich liebe dich, weil du mir jeden Tag einen Guten-Morgen-Kuss gibst.
💫

Auch drei Tage später ist Christina noch leicht angeschlagen, was sie meistens aber gekonnt ignoriert. Schon immer war sie eher der Typ: Augen zu und durch, weshalb sie sich auch jetzt keine Gedanken über die kleinen Hilferufe ihres Körpers macht. Wie so oft bei Erkältungen sind die Symptome tagsüber überhaupt nicht spürbar und tauchen erst wieder gegen Abend und Nacht auf, weshalb Christina konsequent alle wichtigen Termine durchzieht.
Mittlerweile ist es allerdings schon wieder spät am Abend und Luca und Christina haben gerade fertig gegessen. Da heute beide beruflich unterwegs waren, gab es notdürftig nur bestellte Pasta, aber damit macht man die zwei wohl sowieso am glücklichsten. Jetzt sitzen sie beide pappsatt auf dem Sofa und können sich keinen Zentimeter mehr bewegen. „Ich habe viel zu viel gegessen.", nörgelt Christina gerade und hält sich derweil leidend ihren Bauch, während auch Luca bestätigend nickt. „Ohja.", stimmt er seiner Freundin beinahe hilflos zu und streicht immer wieder über ihre Beine, welche sie auf seinem Schoß abgelegt hat. Er liebt es, wenn er sie ständig irgendwo berühren kann und glücklicherweise genießt auch Christina die sanften Zärtlichkeiten. „Morgen ist Nikolaus!", stellt sie plötzlich bei einem Blick auf ihr Handy fest und schaut danach strahlend zu Luca. „Warst du überhaupt brav?", erkundigt sich dieser sofort amüsiert und Christina schiebt schmollend ihre Unterlippe nach vorne. „Hallo? Ich bin immer lieb...", brummt sie eingeschnappt und Luca zieht sie jetzt an ihren Beinen näher an sich heran. „Aber natürlich. Du bist doch mein kleines, süßes, braves Bambi.", flüstert er leise und umarmt Christina sanft. „Ja genau.", nuschelt diese dann leise neben seinem Ohr und entlockt ihm damit ein zufriedenes Grinsen, während sie seine Körperwärme genießt. Seit ein paar Tagen fallen die Temperaturen immer weiter in den Keller und Christina mutiert so langsam aber sicher zu einer regelrechten Frostbeule. Dass Luca diese angenehme Wärme ausstrahlt, lässt Christina jedes Mal aufs Neue extrem schläfrig werden und auch seine ständigen zärtlichen Berührungen lassen sie komplett entspannen. Genießerisch vergräbt Christina ihr Gesicht an Lucas Hals und seufzt leise auf. „Das ist so schön...", wispert sie leise und Luca platziert daraufhin einen kleinen Kuss auf ihrer Schulter. „Ich finds auch schön." Vorsichtig beginnt er jetzt ihren Hinterkopf zu kraulen, wohlwissend, dass seine Freundin immer mal wieder mit Kopfschmerzen zu kämpfen hat. „Sollen wir noch einen Film schauen, oder einfach ins Bett gehen?", erkundigt sich Luca, als Christina plötzlich anfängt zu gähnen. „Im Bett kuscheln.", ist ihre schlichte Antwort und natürlich erfüllt Luca ihr diesen Wunsch sofort. Schnell steht er auf und knipst die Lichterkette am schön beleuchteten Tannenbaum aus, bevor er zurück zum Sofa geht und Christina mit einem Ruck in die Luft hebt. Ein leises Lachen tönt daraufhin durch die mittlerweile halbdunkle Wohnung, welches Lucas Herz höher schlagen lässt. Prinzessinnenlike trägt er Christina jetzt auf seinen starken Armen ins Schlafzimmer, die sich breit lächelnd an seinem Brustkorb versteckt und ihn einfach machen lässt. Anfangs hat sie sich dagegen gewehrt, durch die Gegend getragen zu werden, aber mittlerweile ist es ab und zu auch mal ganz angenehm. Jetzt zum Beispiel. Christina ist so müde, dass sie ihre Augen kaum noch offenhalten kann und sobald ihr Kopf das Kissen berührt und Luca neben ihr liegt, ist sie auch schon eingeschlafen. Dass Luca sie dabei leicht besorgt betrachtet, entgeht ihr vollkommen, weil sie schon längst im Land der Träume angekommen ist.

Mitten in der Nacht wird Luca von einem kräftigen Schlag auf seinen Brustkorb geweckt. Erschrocken beginnt er zu blinzeln, während seine Augen sich nur langsam an die Dunkelheit gewöhnen und er schemenhaft die Umgebung um sich herum erkennen kann. Es ist Christinas Arm, der ihn offensichtlich ziemlich hart getroffen hat und jetzt aber kraftlos auf seinem Brustkorb liegt. Schmunzelnd will er gerade wieder seine Augen schließen und weiterschlafen, als ihr Körper neben seinem plötzlich heftig zusammenzuckt. Stirnrunzelnd richtet Luca sich nun auf und versucht seine Freundin neben sich zu erkennen. Es ist untypisch, dass sie sich in der Nacht so viel bewegt, da Christina normalerweise wirklich einen ruhigen Schlaf hat. Als sie jetzt aber erneut zusammenzuckt, beugt sich Luca kurzerhand hinüber zum Nachttisch und knipst die kleine Lampe an. Kaum durchflutet das warme angenehme Licht den Raum, fällt Lucas Blick sofort auf Christina und er hält erschrocken in der Bewegung inne. Dass es ihr alles andere als gut geht, ist deutlich zu erkennen und Lucas Herz zieht sich bei dem Anblick schmerzhaft zusammen. Einige nasse Haarsträhnen kleben auf ihrer Stirn und ihr Atem geht viel zu schnell, während sie immer wieder zuckt oder sich unkontrolliert bewegt. Vorsichtig streckt Luca jetzt seine Hand nach ihr aus und legt sie prüfend auf ihre Stirn. Kaum berührt er ihre Haut, reißt er erschrocken die Augen auf und zieht seine Hand ruckartig wieder zurück. Christinas Körpertemperatur ist viel zu hoch, was auch erklärt, wieso sie so extrem schwitzt und offensichtlich wirres Zeug träumt. Spätestens als sie jetzt nämlich beginnt unverständliche Dinge zu murmeln, rüttelt Luca sanft an ihrer Schulter. „Schatz... hey... wach mal auf...", flüstert er besorgt, während er Christina keine Sekunde aus den Augen lässt. Erneut macht er vorsichtig auf sich aufmerksam und tatsächlich beginnt Christina jetzt verwirrt zu blinzeln. „Luca.", krächzt sie mit heiserer Stimme, als ihr verschleierter Blick auf Lucas trifft und sie stößt ein erschöpftes Seufzen aus. „Wieso ist es so heiß?", erkundigt sie sich noch immer weggetreten und Luca streicht ihr sanft die verschwitzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Es ist nicht heiß... ich glaube du hast Fieber.", erklärt dieser jetzt besorgt und Christina brummt daraufhin nur leise. Sie atmet noch immer schwer und ihre Augen schließen sich immer wieder flackernd. „Ich hole dir was zu trinken.", beschließt Luca jetzt entschlossen und springt schnell auf, um in die Küche zu laufen. Mit einem Glas Wasser bewaffnet kehrt er Sekunden später zurück ins Schlafzimmer, wo Christina mittlerweile versucht sich aufzusetzen. Kraftlos lehnt sie am Kopfende des Bettes und Luca lässt sich vorsichtig neben ihr auf der Bettkante nieder. „Hier.", flüstert er leise und streckt ihr das Glas entgegen. Mit zitternden Fingern greift Christina danach und beginnt ganz langsam zu trinken. Dass Lucas Hand derweil schützend auf ihrem Oberschenkel liegt, beruhigt sie ungemein und nach ein paar kleinen Schlücken drückt sie ihm das Glas wieder in die Hand. Dass ihre Augen immer wieder erschöpft zufallen, entgeht Luca nicht und auch das plötzliche leichte Zittern ihres Körpers beobachtet er aufmerksam. „Ist dir kalt?", erkundigt er sich deshalb verwirrt und dass Christina daraufhin nickt, steigert seine Besorgnis ins Unermessliche. „Das ist nicht gut...", murmelt er leise, während sein Blick auf seiner Freundin klebt. Hilflos versucht er einen Weg zu finden, ihr irgendwie zu helfen und handelt dann aus einem Instinkt heraus. Rasch läuft er zum Kleiderschrank und zieht einen seiner warmen Pullis heraus, bevor er sich wieder zu Christina aufs Bett setzt. „Hey Schatz komm... wir müssen das ausziehen.", zupft Luca demonstrierend an ihrem nass geschwitzten Oberteil und versucht ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Mühsam rutscht Christina daraufhin ein Stück nach vorne und zieht sich mit seiner Hilfe das Stück Stoff über den Kopf. Schnell streift Luca ihr dann seinen großen Pulli über und auch die Kapuze platziert er fürsorglich auf ihren feuchten Haaren. „Okay fertig.", wispert er und Christina seufzt leise auf, während sie sich in den weichen Stoff kuschelt. Vollkommen erledigt lässt sie sich zurück in die Kissen fallen und auch Luca legt sich wieder neben sie, nachdem er das Licht ausgemacht hat. Behutsam rutscht er näher an Christina heran und zieht sie schützend in seine Arme, um ihr ein bisschen Wärme abzugeben. Ihr Körper gleicht seiner Meinung nach zwar einer Heizung und es kostet ihn einiges an Selbstbeherrschung, sie nicht doch wieder von sich zu drücken, aber Christina zittert noch immer. „Versuch wieder zu schlafen, okay?", raunt Luca jetzt leise in die Dunkelheit und Christina bringt in seinen Armen nur noch ein schwaches Nicken zustande. Tatsächlich tut ihr Lucas Nähe so unendlich gut, dass sie beinahe augenblicklich unter seinen sanften Berührungen einschläft. Dass er allerdings erneut noch eine ganze Weile wachliegt und sie nachdenklich beobachtet, bemerkt Christina schon lange nicht mehr. Viel zu erschöpft ist sie von dem kleinen Zwischenfall und auch Luca fallen irgendwann völlig übermüdet die Augen zu.

Magical ChristmasKde žijí příběhy. Začni objevovat