XXXIX

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Ich weiß nicht was ich nach diesem Gespräch erwartet hatte. Zumindest nicht genau. Aber ich hatte angenommen das er mich für ein erneutes klärendes Gespräch aufsuchen würde. Doch nichts war passiert. Er hatte mich die letzten 2 Tage nicht mehr aufgesucht. Oder vergessen. Was weiß ich schon.
Seufzend blickte ich auf meine Hände, drehte die Daumen umeinander.
Zugerne würde ich wissen was er gerade tat. Was er plante. Oder sollte ich mich etwa fragen müssen gegen wen er etwas plante?
Stöhnend rieb ich mir die Schläfe. Kennst Du einen, kennst du sie alle. Nur kannte ich noch gar keinen Werwolf. Nur was ich über sie gehört hatte, half mir beim fällen meiner Entscheidungen.
Nur diese ganze Situation hier, sie war... anders als ich es erwartet hätte auf sie zu treffen. Ich verstand rein gar nichts von dieser Bindung die zwischen uns sein sollte. Genauso wenig Verstand ich die Höflichkeit mit der ich hier behandelt wurde. Von Heilerrinnen. Heilerwölfe. Ja, sowas gibt es. Ich musste es auch zweimal hören bevor ich den Damen glauben schenken konnte, die mich aufpäppelten. Genauso gab es Wölfe die mir essen brachten. Das Wort ^Bestien^ hatte ich daher beschlossen nicht mehr für sie zu verwenden. Denn wie Bestien führten sie sich nun wirklich nicht auf.
Diese Salben die sie mir auf  meine Haut schmierten, wirkte besser als jedes Antibiotika oder Schmerzmittel. Meine Schwellungen gingen bereits etwas zurück und die bunt gefärbten Flecken auf meiner Haut wurden stetig blasser.

"Könnte ich vielleicht auch etwas deo bekommen?" Hakte ich bei der 20 jährigen Brünetten nach, die gerade den Verband um mein Bein herum wechselte.

"Hast du einen Favoriten?"

"Das ist mir egal." nuschelte ich leise.

"Egal?" Sie warf die Hände in die Luft. Pustete Luft aus ihren aufgepusteten Wangen hinaus. "Hast du eine Ahnung was für Arbeit mir dieser Satz machen wird?" Verständnislos beobachtete ich ihren unangemessenen Ausbruch. "Ähm was fruchtiges, vielleicht?" Unsicher versuchte ich zu helfen.

"Hast du eine Ahnung was fruchtig bedeutet?" Ich musste mit den Augen rollen. Die spinnt ja. "Erdbeere, Mango, himmbeere, Multi Frucht, Bannane kirsch..." Ich unterbrach sie "Mango. Kannst du mir ein Mango Deodorant bringen?! Danke!"

"Ah. Von welcher Marke? Fa, 1x1, Nivea oder "

"FA!" Schrie ich schon fast, damit sie nicht wieder so eine Liste runterbetete. "Ich nehme Fa." Dann lehnte ich mich wieder zurück in die Kissen. Sie sagte nichts weiter, sondern verließ nur noch das Zimmer.

Es dauerte keine Stunde, da stand das Produkt sorgfältig eingepackt neben mir auf dem Nachttisch. In der Blüten verzierten Tüte befanden sich noch andere Sachen von denen Mali meinte, Ace hätte darauf bestanden.

Nun saß ich aufrecht im Bett und überlegte ob ich es wagen sollte, einen Blick in die Tüte zu werfen.
Nach und nach zog ich einige Pflege Produkte hervor. Eine Haarbürste, Zahnbürste und Zahncreme, Haargummis, Cremes und ... Ich wurde leicht rot als mir klar wurde das er das in Auftrag gegeben hatte, Tampons. Aber es war nur natürlich. Was mich allerdings ärgerte, war das er annahm ich würde hier länger bleiben.

Ich zog gerade die Badebomben aus ihrer Verpackung um daran zu riechen als die Tür aufging und Ace persönlich im Türrahmen stand. Hastig warf ich den Großteil der auf der Bettdecke verstreut lag, in die Tasche zurück. "Was gibt's?" Rutschte es mir etwas zu unfreundlich hinaus.

"Wie geht es dir?" Er beachtete mein hektisches zusammenräumen nicht, sondern trat ein und stellte sich ans Fenster. Hektisch atmend betrachtete ich seinen Rücken. "Gut soweit. Ähm...und dir?" Langsam, ganz langsam heran tasten. Wer weiß schon so genau was in ihm vorgeht wenn er so drauf ist. Generell war ich wohl die falsche Person um überhaupt etwas von ihm wissen zu können.

"Hast du hier alles was du brauchst? Fehlt dir was?"

"Nein alles gut." Murmelte ich und fragte mich weiter warum er so abgelenkt wirkte. "Welche Kleidergröße hast du?" 

"Was?" verwundert hätte ich ihm lieber an den Kopf geknallt das ihn das überhaupt nichts angeht und was er sich einbilden würde überhaupt danach zu fragen. Tatsächlich war ich aber so verblüfft das mir nicht mehr dazu in den Sinn kam als dümmlich ins nichts zu starren. "Ich möchte ungern ungefragt in deinen Sachen schnüffeln. Du brauchst wie man sieht neue Sachen, deine sind zerrissen und so gerne ich es auch sehen würde, dass du hier mit nichts weiter als deiner Haut an, herum irrst, so denke ich das du Kleidung vorziehen würdest. Also?" Noch immer etwas verwundert stotterte ich ihm meine Größen vor. 

"Nachdem ich dir die Sachen vorbei gebracht habe, ziehst du dir bitte etwas davon an. Ich habe eine Kleinigkeit mit dir vor." ich erstarrte als hätte mir jemand mit einer Waffe an den Kopf gezielt. Doch er sprach nicht mehr weiter, sondern verließ das Zimmer. Was hatte er vor?

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