LXVII

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Ich dachte nicht wirklich lange über eine Antwort nach. Wieso sollte ich auch meine Kostbare Zeit dafür verschwenden? Zudem hatte ich mir einen Plan einfallen lassen, noch während er sich entschuldigte. Mein Plan war recht simpel. Ich brauchte Abstand von ihm um erst einmal über alles in ruhe nachdenken zu können. Des weiteren wollte ich unseren Clan vorwarnen. Hinzu kam das ich ihn wegen seines fehlverhaltens in der Hand hatte. Mir kam der Gedanke dies auszunutzen. Schmunzelnd trotze ich seinem Blick. "Nein." Murmelte ich dann. "Was?" Irrtiert blickte er mich an, als habe er akustisch nicht verstanden was ich sagen wollte. Ich wiederholte es ihm nur allzugerne.

"Ich sagte Nein. Nein ich werde dir nicht so einfach verzeihen." Ace schien um Fassung zu ringen oder einfach nicht zu begreifen was ich gesagt hatte. "Ich möchte etwas dafür haben."  fügte ich nach einigen Minuten hinzu, als ich bemerkte wie er sich unter meinem Blick wand. Es kam mir vor als würde ich ewig mit meiner Antwort warten, doch es konnten höchstens 5 Minuten sein, die ich ihn schmorren ließ. Sein Blick war ein wenig panisch, beunruhigt. "Alles!" sagte er viel zu schnell, was ihn verriet. Er wollte mich zurück und würde dafür über Leichen gehen wenn ich es ihm auftragen würde. Zu seinem Glück hatte ich einige einfachere Forderungen, die es umzusetzten galt.

"Ich möchte meinen Schlüsselanhänger zurück. Die Person die meine Sachen gewaschen hat muss ihn haben." Unruhig wartete er ab, schien zu wissen das da noch mehr auf ihn zukommen würde als die wieder Beschaffung eines Anhängers. Und was soll ich sagen, er hatte recht. "Zweitens, ich möchte Zugang zum Internet. Außerdem möchte ich mehr Freiheiten, ohne auf Schritt und Tritt von dir verfolgt zu werden."

"Das kann ich dir nicht versprechen, denn ich kann dich nicht aus den Augen lassen. Das ist gegen meine Natur." er seuftzte tief und gab sich somit schon fast geschlagen. Nun war es Zeit ihn Schach zu setzten, für den finalen Schlag. "Achja? Und gegen meine Natur ist es, sich mit Wesen wie dir einzulassen. Aber Überraschung, mann kann sich auch gegen seine Natur behaupten wenn man eine standhafte Frau ist!" rief ich aus. "Also entweder gibst du mir was ich möchte oder du ziehst den Schwanz ein." Sein Blick wurde von einem Schatten überzogen. Wütend bleckte er die Zähne, kurz dachte ich das ich womöglich zu viel gewagt hatte, doch dann nickte er. "In Ordnung. Ich lasse dir Freiraum." knurrte er leise und ich merkte deutlich das es ihm alles andere als Recht war. "Gut gemacht."lobte ich ihn und war versucht ihn hinter dem Ohr zu kraulen. "Außerdem möchte ich einen Tag ganz für mich. Ohne das mich jemand an diesem Tag stört!" fügte ich hinzu. Lautes verärgertes schnauben drang an mein Ohr. "Sonst noch irgendwelche Wünsche oder Forderungen, Prinzessin?" ich erkannte an seiner Tonlage das er es ironisch meinte. "Ich will zugriff auf die Gespräche die ihr bezüglich des Mörders meiner Mutter in eurem Rudel führt." Er hatte immerhin nach weiteren Wünschen gefragt, warum sollte ich sie dann nicht auch äußern?

"Überspann den Bogen nicht!" zischte er wütend und ließ mein Kinn endlich aus seinem Klammernden Griff, nur um dann seine Hände in die Erde zu graben. Flüchtig ließ ich meinen Blick über sie wandern und musste festelllen, das lange Klauen die Erde aufwühlten. "Du bist zwar meine Mate, aber"

"Aber was?" ich zog meine Brauen nach oben und lehnte mich zu seinem Gesicht hin. "Na los. Sag schon!" fordernd ruderte ich mit meinen Armen vor seiner Nase herum. "Wenn du weiter solche unverschämten Forderungen stellst, könnte ich meine guten Absichten vergessen. Mir könnte der Gedanke kommen das ich von deinem Anblick in Ketten auf meiner Bett nicht ganz abgeneigt wäre und ich dafür nicht einmal auf auch nur eine deiner Forderungen eingehen müsste." Unbeeindruckt schürtzte ich spöttisch die Lippen. "Das hatten wir schon. Lass dir mal was neues einfallen oder tu einfach das um was ich dich gebeten habe."

"Frau..." Es war einwenig schräg, aber ich mochte es allmählich ihn so zu reizen das er die Beherschung verlor. Naiv und dumm war es, aber es machte Spaß. "Spiel nicht mit mir!"

"Ach, das würde ich niemals wagen, großer mächtiger Alpha!" theatralisch erhob ich meine Hand und legte sie auf mein Herz, als würde es wegen seiner Bemerkung schmerzen. "Ich bin enttäuscht, wie denkst du nur von mir!" Nun gab Ace keine Antwort mehr sondern schaute mich nur genervt an. "Also, erfüllst du alle meine forderungen?" hakte ich nach. Er dachte einen Moment nach. "Ich werde sehen was ich ermögliche kann."

"Nein. Du wirst nicht bloß sehen was du tun kannst, sondern du wirst es tun!" stellte ich klar. "Wenn es einer kann, dann ja wohl du, oder nicht?" Einen Moment sah er aus als wollte er lossprinten und sich auf ein unschuldiges Tier stürzen, doch dann nickte er kaum merklich.

"Also gut. Du bekommst deinen ^freien Tag^, deine Freiräume, Informationen über Gesrpäche und darfst unter Aufsicht an einen Laptop mit WLAN."

"Mein Anhänger?"

"Natürlich." Lachte er rau und funkelte mich dabei an. Ich nickte. "Also gut, abgemacht." Innerlich freute ich mich das ich die Grundlegenden Details für meinen Plan alle beisammen hatte. Ich musste nur noch die Zeit finden sie anzuwenden. Zudem hatte ich den Alpha überstimmt und ihn endgültig Schach Matt gesetzt. Ich holte meine Füße aus dem Teich und trocknete sie, indem ich sie durch das Graß streifte. Als ich meine Socken wieder trug, richtete ich mich wieder auf. Ace tat es mir gleich. "Also, verzeihst du mir?" fragte er erneut. Zaghaft legte er einen Arm um meine Hüften. Ich ließ ihn dort ruhen, wieso auch nicht, es würde das letzte mal für eine längere Zeit sein, das er mich berührte. Hätte ich ihn außerdem  abgestreift, wäre er vermutlich noch gänzlich aus der Haut gefahren. Und bei seinem Temperament konnte ich das Wörtlich nehmen. Schade eigentlich das ich es nicht zuließ, ich würde gerne seine andere Seite kennenlernen ohne das diese die Absicht hegte mich zu töten oder zu verletzten. "Alicia." Oh, ich hatte ganz vergessen das er auf eine Antwort wartete. "Ja." das donnernde Geräusch seines aufgebrachten Herzens verstummte fast zur selben Zeit als sich wieder ein lächeln auf sein Gesicht stahl. "Mann könnte auch sagen das es eigentlich nicht viel zu Verzeihen gab." sprach ich weiter und wusste selbst nicht warum ich ihm gerade versuchte das schlechte gewissen zu nehmen. "Vermutlich hast du richtig gehandelt, auf gedärme und Blut in meinem Zimmer kann ich gerne verzichten." Der Druck seines Griffes verstärkte sich etwas, offensichtlich war er erleichtert.

"Das heißt nicht das ich nicht sauer auf dich bin!" fügte ich an. Nein, das mit Sicherheit nicht. Ich bin maßlos überfordert und verwirrt mit dieser ganzen Situation. Mit meinem Körper und meinen Reaktionen. Es kommt mir vor als wäre ich in seiner Nähe nicht Herr über meine Gedanken und Handlungen. Als würde ein anderes Wesen meinen Körper und Geist lenken.

"Na komm, lass uns ins Haus zurück gehen." Riss mich seine Stimme aus meinem Gedanken. "Dann suchen wir deinen Anhänger damit ich wenigstens einen Punkt von dieser Liste streichen kann." Sein schiefes Grinsen zeigte, dass er mir am liebsten meine Erinnerungen nehmen würde um es sich einfacher zu machen, nur schade das er kein Vampir war. Ich hatte gehört das diese das konnten. "Zieh doch nicht so ein Gesicht." Lachend schnappte ich mir seine Mundwinkel mit den zeigefingern und zog sie nach oben. "Sonst fühl ich mich als würde ich auf deiner Essensliste stehen!" In seinem Kopf spukten Dutzende Konter herum, die er aber herunter schluckte. Offensichtlich fand er das er damit noch warten musste bis ein paar Tage ins Land gegangen waren. Und ich wünschte ich hätte auch noch ein paar Tage gewartet. So vermittelte ich ihm das ich schon wieder einigermaßen gut gelaunt aus dieser Situation heraus ging, trotzdessen das ich ihm gesagt hatte das ich sauer war. Gott, ich bin so verdammt verwirrend und blöd.
Schnell riss ich meine Hände von seinen Grübchen, die nur durch meine Berührung entstanden zu sein schienen, und vergrub sie in meinen Hosentaschen.

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