LIX

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Leises gemurmel weckte mich aus meinem Schlaf. Ich wollte gähnen und mich Strecken, doch lieber ging ich den Geräuschen auf den Grund. Daher blieb ich ruhig liegen um zu lauschen. "Ich möchte das ihr alles für die Abfahrt vorbereitet! Sofort!" Ich blinzelte leicht damit ich sehen konnte wo er war. Ich erkannte ihn immer noch neben mir liegend. Die Decke halb abgestreift lag er im Bett, den Blick an die Decke gerichtet. Obwohl es dunkel im Zimmer war, konnte ich klare Umrisse erkennen. Ich hätte schwören können das er sich genau so positioniert hatte um mich zu ärgern, sobald ich aufgewacht wäre. Oder bin? Egal, so konnte ich ja auch keinen klaren Gedanken fassen.
Ace hielt sich ein Handy ans Ohr, womit dann wohl die Quelle der Gespräche gefunden war. Doch die Art wie er das Handy hielt...seine Armmuskeln musten platzen. Das konnte unmöglich unabsichtlich sein. Seiner zur Schau Stellung würde ich nicht zum Opfer fallen. Obwohl ich mir schon noch einige Minuten Zeit lassen könnte ihn zu betrachten.

"Das ist mir egal. Wir bleiben nicht. Ich setzte keine Leben aufs Spiel nur weil einige Ratmitglieder meinen irrsinnige Feste feieren zu müssen." Ich registrierte wie er sich langsam bewegte. Hastig schloss ich wieder meine Augen. Hoffentlich viel ihm mein erhöhter Herzschlag nicht auf.
Ein Finger strich leicht über meine Wange zu meinem Kinn hinunter. Okaaayy. Also einen Finger musste ich ihm anscheinend doch abschneiden. Der Gedanke brachte mich innerlich zum Grinsen. "Und schon gar nicht werde ich Ihr Leben in Gefahr bringen." Knurrte er leise. Ich hörte wie die andere Seite ankündigte alles möglich zu machen was er verlangte und sich dann verabschiedete. Ace legte einfach auf. Was typisch war.
Mein Leben in Gefahr bringen. Wie ironisch, wenn man bedenkt was ich bereits durchlebt hatte und was ich noch alles plante zu erleben. Er würde mir da nicht durch die Parade fahren, dass konnte er vergessen. Ich würde hier bleiben und dieses Monster verfolgen. Punkt. ENDE. Aus. Wie gut ich doch in meinen Kopf diskutieren konnte.

Wieder knisterte die Decke neben mir. Wehe Er wagte es sich das zu tun, was ich annahm!
Wollte er etwa ohne Hand weiterleben?! Diese schlängelte sich nämlich gerade unter meinem Rücken durch. Ich wollte schon wütend einen Austand anzetteln, als ich ganz deutlich seinen Atem an meinem Nacken spürte. Es kitzelte überaus angenehm. Was sich noch angehmner anfühlte war die andere Hand die sich über mich legte. Unglaublich schnell, ohne das ich es gespürt hätte, wenn ich geschlafen hätte, zog er mich zu sich heran und lullte mich in einer Umarmung ein. Gott, wieso entspannte sich mein Körper auf einmal so? Selbst die Rückenschmerzen, die nur noch leicht waren, schienen in dieser Position wie verschwunden. Das ärgerte mich. Aber nur kurz. Ich ließ mir tatsächlich einige Minuten Zeit das ganze zu genießen.
Moment? Spürte ich da gerade seiner Lippen an meinem Hals?
Meine Augenlider flogen nur so nach oben. Das hatte er nicht auch noch gewagt! Hatte ich ihn nicht ausreichend genug gewarnt?
Mit den Augen funkelnd vor Zorn, riss ich mich von ihm los um ihm in sein trügerisches Gesicht zu blicken. Er wirkte keines Falles überrascht.

"Du bist tot!" Knurrte ich leise, gefährlich. "Ich hab dich gewarnt!" Fügte ich noch hinzu, als ob ich das müsste. Doch Ace grinste nur etwas müde. "Ich dachte mir schon das du wach bist." Ertappt pustete ich meine Wangen auf. Jetzt bloß nicht rot werden. "Ja jetzt." Versuchte ich unschuldig zu klingen und gähnte sogar übertrieben dabei. Sein schmunzeln wurde von Wort zu Wort breiter. Seit wann war er so...so? Naja so eben. Keine Ahnung. Er verhielt sich anders als zuvor. Diese ganzen Nettigkeiten, Anmachen oder Anhänglichkeiten. Klar wir hatten uns wohl oder übel geküsst und es war einfach unbeschreiblich gewesen, aber hatte das etwas bei ihm ausgelöst? So kam es mir langsam vor. Als hätten meine Lippen einen Liebesvirus in diesen Wolf gepflanzt.

Seine Worte rissen mich aus meinen Überlegungen. "Streng genommen habe ich deine Regeln nicht gebrochen." Irritiert sah ich ihn an. Wem wollte er was vormachen? Sein Brauen zuckten leicht während sich seine Augen intensiv in meine gruben. Dieser Blick ließ mich auf eine Art reagieren die ich selbst noch nicht verstand. Ohne auf meine vorherige Drohung einzugehen fuhr er mir mit drei seiner Finger sachte die Wange entlang. Da wo seine Fingerkuppen meine Haut berührten kitzelte es angenehm. Sprachlos starrte ich ihn an. Ich konnte es nicht leiden provoziert zu werden. Ruckartig wendete ich meinen Kopf und versuchte ihm in die Hand zu beißen. Doch seine Finger waren längst verschwunden als meine Zähne als Folge dessen aufeinander schlugen. "Ich sagte doch gerade das du tot bist!" Wumms! Meine Faust landete auf seiner nackten Brust. Ein kurzes wütendes Flackern tauchte in seinen Augen auf. Dann hauchte etwas in seinen Blick das Interesse zeigte. Als wollte er das ich mich währte damit er mit mir spielen konnte. Normalerweise würde ich nach dieser Entdeckung nicht darauf eingehen, aber ich war immer noch empört. Also holte ich erneut aus, nur das ich diesesmal etwas höher zielte. Ich traf sein Kinn. Ein tiefes Grummeln erfüllte den Raum, doch da war immer noch Wut in mir. Also senkte ich meine Faust ein letztes mal in seine Richtung.
Leider fing er meine Faust ab, als ich kurz davor war seine Lippen zu treffen.
Mittlerweile hatte er sich aufgesetzt, ich war seinem Beispiel gefolgt. Aus diesem Winkel hätte ich besser treffen müssen, wenn er nicht gerade die Reflexe eines Monsters gehabt hätte.

Ace hielt meine geballte Faust in seiner Hand. Er drückte nicht sonderlich fest zu, dennoch hatte ich das Gefühl gefangen zu sein. Missmutig traute ich mich nicht in sein Gesicht aufzusehen. "Gibst du schon auf?" Ich wusste es, es war sein Spiel. Er wollte mich herausfordern. "Ich will dich nicht verletzten." Gab ich schulterzuckend von mir. Es schien als würde er kurz überlegen bevor er auf mein Argument einging. "Und das soll die beste Jägerin sein die man uns entgegensetzten wollte?" Nicht provozieren lassen Alicia. "Hab ich nie behauptet zu sein."

"Wohl war. Und ich denke das wirst du auch nie behaupten können." Zähneknirschend blickte ich in sein neckendes Gesicht. Nicht provozieren lassen. Wiederholte ich wieder und wieder. "Süße." Und da platze dann auch bei mir der Knoten. Vergessen waren meine Schmerzen, vergessen die Angst vor ihm das er stärker war.

"Süße....?" zischte ich leise. "Du bist dran Acenthiel." Und mit diesen Worten spannte ich meinen Demolierten Körper an und stürzte mich auf ihn. Ich hörte wie er lachend meinen Angriff abzublocken versuchte. Doch ich war genauso trainiert wie er, ich würde im Übel zu setzten. Mit dem Gedanken das er mit nichts tun durfte da er mich ja ^schützen^ wollte. Seine Worte.

WolvesWhere stories live. Discover now