III

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Die Erinnerung verblasst,
der Schmerz vergeht,
doch die Lücke im Herzen bleibt groß.

Also dann. Mit einer großen Kelle voll Kartoffelbrei, einem Löffel Sauerkraut und dem größten Fleischkäse Stück das ich bis jetzt je gesehen hatte, verließ ich die Ausgabe.
Ich musste gar nicht lange suchen, da erblickte ich meine Familie an einem Tisch ziemlich in der Mitte der großen Halle. Ohne weiter auf Dougle zu achten verschwand ich eben in diese Richtung. Quetschte mich dafür unterwegs durch jede Menge Stuhlreihen und Tischreihen die vollbesetzt waren.
An dem Tisch meiner Familie war der letzte Platz, wie immer, für mich reserviert.

Schweigend nahm ich Platz. Dabei musste ich mich ungelenk auf den Stuhl quetschten. Mit dem rechten Fuß zuerst, drückte ich ihn durch eine kleine Lücke zwischen zwei der Stühle. Mein Bein brannte leicht, da ich so an ihm herum zerrte. Doch als ich es geschafft hatte war es ein leichteres das andere hinterher zu hieven. Ein Glück waren alle anderen Jäger so mit essen und schwatzen beschäftigt, das sie mich nicht bei meinem ungeschickten Versuch beobachteten.

"Alicia." Nickend wandte ich meinem Vater den Kopf zu. Ein kleines Ritual oder sollte ich besser sagen; ein kleiner Tick den er sich angewöhnt hatte um zu kontrollieren ob alle da waren. Sobald ein Name viel sollten wir alle nicken wenn die Person im Raum oder der Nähe war. Es beruhigte ihn offenbar, darum sagten je nichts weiter dazu. Am Anfang war es seltsam gewesen auch für andere zu nicken oder zu bejahen das sie da waren. Doch nun war es eine kleine Nebentätigkeit die wir schnell aus Reflex Taten. Da waren seine anderen Angewohnheiten wesentlich schlimmer. Er trank des öfteren, hätte angefangen zu rauchen und war leichter reizbar als früher.
Alles Zustände die wir diesem einen Umstand verdankten.
Auch ich hatte mich verändert.
Zumindest sagte man mir das oft. Das ich zu wenig lachen würde, beispielsweise. Oder zu verbissen sein würde. Sozial instabil war. Alles Dinge die ich anders wahrnahm. Zum Beispiel die Sache mit dem sozial instabilen.
Ich umgab mich mehr mit meiner Familie, sprach viel wenn wir alleine waren und rätselte gemeinsam mit Ihnen über die besten Strategien zum töten von Kreaturen anderer Welten. Ich war also nicht völlig Sozial verarmt.

Mein wild durcheinander sprudelnder Gedankenfluss wurde jeh unterbrochen, als die Jägergruppe Rot die Mensa betrat.
Ihre Präsenz war so erdrückend das die gesamte Halle sogleich schwieg.
Die dunklen Kapuzenpullis und Jeans bedeckten nicht nur ihre Haut, sondern auch einige nützliche Waffen. Das könnte man leicht an den gewölbten Dellen erkennen. "Glaubst du sie haben etwas gefunden?"

"Wohl kaum." Nuschelten meine Brüder und ich leise vor uns hin. Die Roten suchten seit geraumer Zeit nach einem Dämon aus dem Katalonien der Hölle. Doch niemandem der Außenstehenden sagten sie auch nur ein Sterbenswörtchen. Sie behielten alles für sich.
Die fiktiven Aussagen einiger weniger nach zu urteilen, waren sie kurz davor das Versteck auszuräuchern. Zu gerne wäre ich dabei.
Doch wie so vieles andere, war es meinem Rang nicht erlaubt. Ich stand noch ziemlich weit unten. Gruppe türkis während andere meines Alters bereits in den Vorgruppen Gelb oder Orange waren. Diejenigen die Fehler zu trainieren begonnen hatten, nicht wie ich erst mit 15 Jahren.

"Alica!" Nervte mich mein Bruder erneut. "Was?" Fauchend Wand ich mich zu ihm. Er hatte mich aus meinen Gedanken gerissen.

"Alica, ich glaub die sehen uns an." Ich erstarrte. "Wer?" Bevor ich mich umdrehte wollte ich Gewissheit. "Die Roten." Murmelte er leise und steckte sich eine Portion essen in den Mund. "Dann stopf dich nicht voll!" Idiot. "Was macht das den für einen Eindruck?"

"Mir doch egal." Murmelte er und ass weiter. Ich hingegen drehte mich langsam um. Warf einen vorsichtigen Blick über meine Schulter.

Tatsächlich.

Einer von ihnen schien auf uns zu kommen zu wollen. Was wollten die von Uns?

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