Niemand ist wie du

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Ihre Welt war gerade wieder in tausend Teile zerbrochen. Sie versuchte die Tränen zu unterdrücken. Warum mussten Menschen nur so sein? Warum mussten Menschen nur immer so verletzen? Sie war doch so schon zerbrechlich genug und jetzt noch mehr. Diese ganzen Ereignisse hatten sie noch zerbrechlicher werden lassen. Hatten sie wieder an sich selbst zweifeln lassen. Warum waren Menschen nur immer so kaltblütig. Sie verstand Die Welt einfach nicht mehr. Was hatte sie denn nur schonwieder falsch gemacht? Was hatte sie denn nur getan? War sie denn wirklich so anders wie alle anderen? Hatte sie denn wirklich so viele falsche Seiten an sich? Dachte sie denn wirklich so anders wie alle anderen? Sie wollte doch einfach nur von anderen angenommen werden, so wie sie ist. Nur das ging nicht. Immer wurde sie zurückgewiesen, war nicht gut genug, wurde beleidigt. Was sollte sie denn noch an sich ändern das sie nicht mehr beleidigt wurde. Sie wusste es doch nicht. Was sollte sie denn überhaupt noch machen? Sie war doch nie gut genug, würde nie akzeptiert werden. Würde immer verspottet werden. Wie gerade eben wieder. Wieder hörte sie die Worte die sie so verletzten. Ihre schützende Mauer geriet immer weiter ins Bröckeln. Sie konnte einfach nicht mehr, musste hier weg. Sie stand auf, lief weg, weg von den ganzen Menschen , an einen ruhigen Ort. Ein Ort an dem sie allein war. Dort wo sie weinen konnte, ihre Mauer endlich fallen lassen konnte. Nicht mehr die Starke spielen musste. Dort wo sie nachdenken konnte, alles verarbeiten konnte. Kaum war sie dort liefen ihr auch schon die ersten Tränen über die Wangen. Immer mehr Tränen kamen ihr,immer stärker fing sie an zu weinen. Sie konnte einfach nicht mehr. Sie blickte wieder auf ihre Narben am Arm. Wie oft sie sich schon selbst verletzt hatte als es ihr schlecht ging. Wie jetzt wieder. Sie nahm sich das Messer was sie bei sich hatte und tat es wieder. Wieder fügte sie sich einen Schnitt zu. Die Tränen tropften ihr auf den Arm, vermischte sich mit dem Blut aus der Wunde. Das Blut tropfte langsam auf den Boden. Allein der Schmerz zeigte ihr das sie noch lebte. Noch Kontrolle über ihren Körper hatte. Noch selbst über ihn bestimmen konnte. Eine weitere Wunde die also nun ihren Körper zierte. Eine Narbe mehr die bleiben wird. Für immer. Sie war komplett verheult.  Dann hörte sie ihn. Er kam zu ihr. Er, ihr bester Freund. Was wollte er denn jetzt hier? Warum war er bei ihr? Sie verstand absolut nichts. Er kam kam auf sie zu. Setzte sich zu ihr auf den Boden. Sie verstand absolut gar nichts mehr. Er sah sie hier gerade komplett verheult mit einer neuen Wunde am Boden sitzend und trotzdem ging er nicht. Er kam zu ihr, wollte sie trösten. Setzte sich zu ihr auf den Boden. Er wusste Berührungen würde sie jetzt nicht zulassen also musste er es mit Worten versuchen. Er musste ihr zeigen wie stark sie war. Wie toll sie war. Versuchen sie zu trösten musste er auf jeden Fall. Er versuchte ihr es also zu sagen:"Kleine, was machst du denn schonwieder? Das hast du doch gar nicht verdient dich so kaputt zu machen. Kleine, auch wenn es schwer für dich ist aber du bist einfach perfekt so wie du bist. Niemand anderes macht das so gut wie du. Du bist stark. Glaub mir, kein anderer ist so stark wie du. Lass dich nicht so kaputt machen von den anderen. Die wissen doch alle gar nicht wie es dir geht. Du bist toll." Sie vernahm seine Worte. Es war süß wie er das gesagt hatte aber wirklich glauben wollte sie ihm nicht. Wo war sie denn stark? Wo war sie denn perfekt? Sie war doch völlig kaputt. Hatte keine Kraft mehr. Irgendwie musste sie es ihm klarmachen. Mit zittriger und tränererstickter Stimme versuchte sie zu sprechen:"Wo soll ich denn stark sein? Du siehst doch wie kaputt ich bin. Ja und ich weiß das niemand so wie ich ist. Warum sonst würden mich alle hassen?" Eine weitere Träne rollte über ihre Wange. Verdammt wie konnte er ihr nur klar machen das sie besonders war, dachte er. Er wusste es nicht. Und doch musste er ihr das jetzt klar machen. Mit zittriger Stimme, Angst sie zu verletzen versuchte er ihr Mut zu machen:"Kleine, jetzt hör mir bitte mal zu. Niemand ist so toll und stark wie du. Niemand würde bei all dem was du durchmachst so stark bleiben wie du es bist. Ich weiß es ist nicht einfach aber du kämpfst. Du bist wundervoll, einzigartig. Glaub mir das bitte. Ich brauch dich doch, wir alle brauchen dich doch." Seine zittrige Stimme drang zu ihr vor. Meinte er das wirklich ernst? Konnte sie ihm glauben? Ihm trauen? Nein warum denn. Doch was ist wenn ja? Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Sie wusste doch auch nicht mehr. Konnte auch nicht mehr. Sie lehnte sich an ihn. Er gab ihr Halt. Was sollte sie denn jetzt sagen? Sie konnte ihm nicht ganz glauben aber sie wusste genauso gut das er kein Freund so vieler Worte war. Vor allem nicht solche gefühlvollen, starke Worte. Sie merkte auch wie schwer es ihm fiel diese Worte auszusprechen. Sie musste ihm anscheinend glauben. Sie sah wie unsicher er war. Er glaubte sie gerade noch mehr verletzt zu haben. Sie jetzt komplett verloren zu haben. Bis er ihre zittrige vernahm:"Vielleicht hast du ja recht. Ganz glauben kann ich es zwar immernoch nicht aber ich habe gemerkt wie schwer es dir gefallen ist diese Worte auszusprechen. Vielleicht hast du ja wirklich recht." Sie war sich nicht ganz sicher. War es richtig was sie jetzt gesagt hatte? Sie wusste es nicht. Er hörte ihre Stimme. Er hatte sie also doch nicht verloren. Sie kam schnell zu dem Entschluss, es war richtig. Sie sah sein Lächeln. Es war glücklich das sie es endlich einsah. Also musste sie es jetzt einsehen. Sie war perfekt, niemand war wie sie, sie war wundervoll. Glücklich das er ihr ein Stück weit geholfen hatte kuschelte sie sich an ihn. Zwar fiel es ihr immernoch schwer zu glauben das es so war aber mit seiner Hilfe würde sie es nun endlich schaffen. Wieder glücklich sein.

Silbermond OneshotsTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang