Wann reißt der Himmel auf, auch für mich

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Seit Tagen, nein Wochen war sie unglücklich.  Sie fand einfach keinen Grund mehr hier zu sein. Warum auch? Glücklich wurde sie hier sowieso nicht mehr. Ihr Freund hatte sie verlassen, Selbstzweifel waren in ihr, zudem hatte sie sich schon seit längerer Zeit in ihren Bandkollegen verliebt. Einfach gar nichts lief mehr so wie es sollte. Sie konnte einfach nicht mehr. Was sollte sie denn noch glücklich machen? Sie hatte es doch nicht verdient glücklich zu sein. Gar nichts hatte sie verdient. Warum sollte sie geliebt werden? Warum sollte sie etwas wert sein? Wenn sie doch eh immer alles nur falsch machte. Am liebsten wollte sie weg, einfach nur weg von hier. Sie hielt es einfach nicht mehr aus. Die Tränen liefen ihr die Wangen herunter. Tropften auf ihren Arm, die Narben, Wunden der letzten Wochen. Die Wunden die sie sich selbst zufügte, nur um zu merken das sie noch lebte, das noch Leben in ihrem Körper war. Genau wie jetzt. Wieder nahm sie sich das Messer, wieder fügte sie sich eine Wunde zu. Wieder spürte sie den Schmerz. Den Schmerz der ihr zeigte das sie noch in ihrem Körper war, noch selbst bestimmen konnte. Sie konnte einfach nicht mehr. In ihrem Leben war einfach alles dunkel. Der Himmel würde für sie nicht mehr aufreißen.  Niemand brauchte sie. Wozu auch? Einfach nichts konnte sie. Warum lebte sie überhaupt noch? Die Welt wäre ohne sie doch viel besser. Sie war so sehr in ihren Gedanken das sie gar nicht merkte wie die Tür ging. Erst als er vor ihr stand, sie so sah, komplett verheult, mit einer neuen Wunde am Körper im Badezimmer sitzend realisierte sie das jemand da war. Warum war denn jetzt jemand da, bei ihr? Sie verstand es nicht. Er kam zu ihr da er sich Sorgen um sie machte. Seit Tagen hatte sie sich nicht mehr gemeldet. Doch als er vor ihrer Wohnungstür stand wurde ihm ganz anders. Was wenn sie wieder scheiße vorhatte. Als er vor ihr stand wusste er, er musste ihr helfen. Schonwieder hatte sie sich selbst verletzt. Warum musste sie das nur jedes mal tun. Er musste ihr helfen. Unbedingt.  Vorsichtig ging er auf sie zu. Setzte sich neben sie. Berührungen würde sie nicht zulassen doch trotzdem musste er ihr zeigen das er sie brauchte. Sie verstand nicht warum er bei ihr war. Warum interessierte er sich für sie? Sie verstand einfach nicht. Er merkte das sie verunsichert war. Trotzdem wollte er wissen was mit ihr los war. "Steff, was ist denn los? Warum machst du denn schon wieder sowas?", fragte er vorsichtig.  Er wusste eine Antwort brauchte er von ihr nicht erwarten. Doch kaum hatte er sich das gedacht hörte er sie reden:"Thomas, was soll ich denn noch machen? Ich kann einfach nicht mehr. Es ist einfach nur noch dunkel in meinem Leben. Wann soll denn der Himmel noch einmal für mich aufreißen? Wann soll ich denn noch einmal glücklich werden? Ich weiß es nicht." All das sagte sie mit Tränenerstickter Stimme. Hin und wieder unterbrach sie da ihr die Tränen kamen. Er versuchte sie zu trösten, für sie da zu sein. Er musste ihr zeigen das er sie brauchte. Auf ihre Worte erwiderte er:"Steff, ich brauch dich doch. Wir, als Band. Deine Familie. Wir alle brauchen dich doch. Vielleicht waren die letzten Wochen etwas schwierig für dich aber ich bin für dich da. Immer. Versprochen Kleines." Sie lauschte seinen Worten. Meinte er das ernst? Er brauchte sie? Als ob. Warum sollte sie ihm glauben? Weil sie sich in ihn verliebt hatte? Eher würde sich noch irgendwelche scheiße bauen als das sie glaubte er würde sich für sie interessieren. Warum musste sie sich auch in ihn verlieben? Warum gerade jetzt wo es ihr doch so schon nicht gut ging. Was hatte das Leben nur gegen sie? Er sah ihr die Verzweiflung von ihr an. Was sollte er jetzt sagen? Das er sich in sie verliebt hatte? Das konnte er nicht tun. Nicht jetzt. Nicht seiner Freundin die gerade völlig kaputt neben ihm saß. Irgendwas musste er aber sagen. Sie war komplett am Verzweifeln. Sie merkte wie er nachdachte. An was er wohl gerade dachte? Am liebsten würde sie ihn fragen doch ihre eigenen Gedanken und Zweifel raubten ihr gerade jede Kraft. Da konnte sie nicht auch noch an seine Sorgen denken. Doch einwas könnte sie fragen. Mehr als sie so schon verloren hat konnte sie nicht verlieren. Aber vielleicht würde so ihr Himmel wieder aufreißen.  Glauben wollte sie es zwar nicht aber versuchen auf jeden Fall. Immernoch komplett verheult versuchte sie nun ihre Chance zu ergreifen.  Zwei weitere Tränen liefen ihr die Wangen herunter bis sie ihn versuchte anzusprechen. "Th...Th...om...as, kann ich dir etwas sagen? Ich weiß es passt nicht aber gerade eben habe ich nicht mehr viel zu verlieren da kann ich es auch sagen. Mehr verlieren kann ich nicht mehr.", vernahm er die zittrige Stimme von ihr. Was wollte sie ihm sagen? Er verstand nicht ganz. Er nickte einfach nur und wartete darauf, auf alles vorbereitet, das sie weiter sprach. Sie fasste nun allen ihren Mut zusammen. Sie konnte nichts weiter verlieren also konnte sie es jetzt auch sagen. "Thomas, warum es mir so schlecht geht ist, ich hab mich in dich verliebt." Er sah sie an. Scheiße hatte sie jetzt noch mehr zerstört? Sie wusste es nicht. Er glaubte nicht ganz was er da hörte. Hatte sie sich wirklich in ihn verliebt? Er sah die mit großen Augen an. Wusste nicht was er sagen sollte. Er hatte sich doch auch in sie verliebt. Er musste ihr sagen das das er sie auch liebte. Er setzte an:"Steff, ich liebe dich auch." Sie glaubte es nicht er liebte sie auch. Wie glücklich sie gerade war. Auf einmal war ihr Himmel wieder aufgerissen, sie war glücklich.  Sie lehnte sich an ihn. Küsste ihn. Glücklich das ihr Himmel wieder aufgerissen war.





Silbermond OneshotsDonde viven las historias. Descúbrelo ahora