Nikolaus

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Der Tag im Jahr war wieder gekommen. Der Tag im Jahr an dem die Kinderaugen am Morgen leuchten würden. Der Nikolaustag stand vor der Tür. Sie dachte an die Zeit in der sie ein Kind war. Immer am Morgen des 6. Dezember freute sie sich, denn ihre Stiefel waren gefüllt mit Schokolade. Nun war es ihr Sohn der jedes Jahr leuchtenden Augen hatte wenn seine Stiefel gefüllt waren. Doch bevor das morgen geschehen konnte, hieß es heute noch Schuhe putzen. Auch sie hatte damals, immer am Abend davor zusammen mit ihrer Schwester ihre Stiefel geputzt. Bei dem Gedanken daran musste sie Lächeln. War das damals immer eine Sauerei. Sie hatten damals mehr gespielt, anstatt geputzt. Sie musste  ich an letztes Jahr erinnern. Zusammen mit ihrem Sohn hatte sie seine Schuhe geputzt. Das war auch eine einzige Sauerei. Doch es hatte so viel Spaß gemacht. Wie würde es heute werden? Sie war so sehr in ihre Gedanken vertieft, das sie gar nicht mitbekam wie sie etwas gefragt wurde. Erst als Thomas sie an Arm berührte, kann sie aus ihrer kleinen Welt zurück. "Was ist denn los? Du warst ja die Letzten Minuten gar nicht anwesend", fragte er sie. Sie antwortete ihm:" Ich hab nur daran gedacht das morgen Nikolaustag ist und habe mich an früher erinnert." Dabei musste sie wieder lächeln. "Hast du dich jetzt genug erinnert und beteiligst dich wieder am Bandgeschehen?", fragte er und erntete dabei in paar böse Blicke der Sängerin. So musste sie sich wohl doch am Bandgeschehen beteiligen und konnte nicht in Erinnerungen schwelgen. Bis zum Nachmittag waren sie noch zusammen im Proberaum. Am Nachmittag war dann die Luft bei allen draußen und beschlossen der Tag für heute zu beenden. Auf dem Weg nach Hause holte sie ihren Sohn noch von Kindergarten ab. Im Auto fragte sie ihren Sohn dann, was er denn heute alles erlebt habe. Sofort fing er an vom Tag zu berichten. Sie hatte ein Lächeln im Gesicht als sie den Erzählungen ihres Sohnes folgte. "Und morgen ist Nikolaus!", freute er sich. "Und was ist an Nikolaus?", fragte sie ihn weiter. Mit einer Freude erzählte er:" Am Nikolaustag kommt der Nikolaus und befüllt die Stiefel mit Schokolade. Aber nur wenn man am Abend davor seine Schuhe putzt." "Müssen wir da etwa heute auch Schuhe putzen, dass du morgen etwas bekommst?", fragte sie weiter. Sie musste Lächeln. Schnell kam ein eindeutiges "Ja" von ihrem Sohn zurück. Er war doch genauso wie sie in der Hinsicht, dachte sie. Zuhause angekommen verschwand ihr Sohn in seinem Zimmer. Doch bestimmt würde er nicht lange dort bleiben. Sie setzte sich auf die Couch. Kurz nach ihr setzte sich auch er mit zu ihr. Sie lehnte sich an ihn. Doch viel Zweisamkeit blieb ihnen nicht. Da kam ihr Sohn auch schon wieder. "Können wir jetzt Schuhe putzen?", fragte er ganz aufgeregt. Sie beide sahen sich an und mussten lachen. Sie beide wussten von wem er das hatte. Eindeutig von ihr. "Ja klar", antwortete sie ihm. Schon war er im Flur bei seinen Schuhen. Kurz darauf kam auch sie und das Putzen konnte beginnen. Ihr Sohn hatte einen riesen Spaß dabei. Sie hatte auch Spaß daran. Zusammen putzten sie ihre Schuhe. Sie fühlte sich in die Zeit von damals zurück gesetzt. In die Zeit, in der sie das noch zusammen mit ihrer Schwester tat. Nun machte sie es mit ihrem Sohn und es machte noch genauso viel Spaß wie früher. Sie fand sich bei ihren Gedanken von heute Vormittag wieder. Sie hatte wieder an ihre Kindheit gedacht, in der sie das schon gemacht hatte und hatte wieder an ihren Sohn gedacht, der es heute tat. "Papa, schau mal, ich bin fertig?", sagte ihr Sohn. So wurde sie wieder aus ihren Gedanken gerissen. Sie hatte gar nicht gemerkt das er auch mit hinzu gekommen war um mit zuzusehen. "Super gemacht" , kam es von ihm. "Jetzt müssen wir nur noch die Schuhe vor die Tür stellen. Und morgen können wir gucken ob der Nikolaus was da gelassen hat.", erklärte sie ihrem Sohn. Er stellte seine Schuhe vor die Tür. Sie tat es ihm gleich. Jetzt musste nur noch der Nikolaus kommen. Schnell kam der Abend. Er hatte gerade ihren Sohn ins Bett gebracht. Sie saß auf der Couch als er gerade wieder ins Wohnzimmer kam. Er setzte sich mit zu ihr. "Der Kleine ist ja mal richtig aufgeregt auf morgen. Von wem er das wohl hat.", sagte er lachend. "Ja das stimmt, aber ich kann ihn verstehen.", gab sie zurück. Dabei lehnte sie sich an ihn. Sie war schon müde. Der Tag hatte ihr wieder viel Energie gekostet. Morgen würden die Augen ihres Sohnes wieder leuchten, würde er die Schokolade sehen. Sie freute sich schon darauf ihren Sohn glücklich zu sehen. Doch gerade eben genoss sie einfach nur die Nähe zu ihm in der sie ganz schnell einschlief. Er trug sie vorsichtig ins Bett. Danach befüllte er noch die Stiefel von seinem Sohn und auch von ihr. Danach kam er auch mit zu ihr ins Bett. Denn er wusste, lang würde die Nacht nicht werden. Am nächsten Morgen hörte sie die Stimme von ihrem Sohn:"Mama, Papa, aufstehen!" Er war schon wach und wollte nachsehen ob der Nikolaus da war.  Sie machte die Augen auf und sah dort ihren Sohn vor dem Bett rum turnen. Sofort musste sie lachen. Er war mittlerweile auch wach. "Ja warte ich komm doch schon.", sagte sie zuvihrem Sohn. Schnell stand sie auf. Er war auch aufgestanden. Ihr Sohn zog sie in den Flur. Er folgte den beiden. Der Kleine hatte seine Stiefel schon entdeckt. Sie konnte nun wieder mit ansehen wie sehr er sich freute. Es machte sie so glücklich. Er holte die Schokolade aus den Stiefeln heraus. Sie konnte ihm stundenlang dabei zusehen. Es machte sie so glücklich. Plötzlich rief der Kleine:"Mama, schau mal, bei dir ist auch etwas drin." Sie sah nach. Tatsächlich, bei ihr war auch Schokolade drin. Sie drehte sich um zu ihm und sah wie er lächelte. Er lächelte, da er seine beiden Lieblingsmenschen glücklich sah. Denn in diesem Moment sah er bei beiden, seinem Sohn und bei ihr die Augen leuchten. Das machte ihn glücklich. Der Nikolaus war da und konnte wieder Menschen glücklich machen. Ein Tag der wohl jedes Jahr ganz besonders bleiben würde. Der Nikolaustag.

Silbermond OneshotsWhere stories live. Discover now