Und dann verlass ich meine Stadt in der ich keinen Platz mehr hab (Teil 1)

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Sie dachte wieder nach. Wie lange fühlte sie sich doch schon unerwünscht. Unerwünscht bei ihren Freunden, ihrer Familie, ihrer Stadt. Sie fühlte sich nutzlos. Sie hatte ihre Freunde die auch für sie da waren und doch fühlte sie sich einsam. Sie wusste das ihre Eltern sie liebten und doch fühlte sie sich ungeliebt und nicht beachtet. Sie wusste das ihre Familie für sie da war und sie unterstützte und doch fühlte es sich so an als würde sie alleine treiben in diesem großen Meer. Sie wusste das wohl keiner sie wirklich hassen würde und doch glaubte sie jedenTag die Blicke zu spüren und das Gekicher zu hören. Sie konnte nicht mehr. Überall wo sie war fühlte sie sich ungebraucht. Warum sollte sie denn überhaupt noch bleiben? Wären nicht alle viel besser ohne sie dran? Sie nahm doch nur Platz weg. Die Tränen rollten ihr über die Wangen. Wie jede Nacht saß sie weinend im Bett und dachte über ihr Leben, ihre Existenz nach. Fragte sich warum sie noch lebte. Hasste sich selbst und ihren Körper. Jede Nacht das selbe. Sie war müde. Müde von ihren Gedanken. Es war zu viel. Könnte es nicht eine Nacht ohne ihr Gedankenkarussell gehen? Eine Nacht in der sie nicht weinte? Sie war doch zu schwach. Die Musik lief wieder. Das einzige was sie verstand. Unter Tränen griff sie in as kleine Nachttischschränkchen, holte eine Klinge heraus. Sie konnte nicht mehr. Immer mehr Tränen flossen. Mit zittrigen Händen setzte sie wieder die Klinge an. Ein weiterer Schnitt. Die Schnitte wurden immer tiefer. Die Wunden wurden immer tiefer. Die Narben mehr und mehr sichtbar. Während des Schnittes hörte sie wie durch Watte eine Songzeile. "Und dann verlass ich meine Stadt in der ich keinen Platz mehr hab". Sie dachte über diese Songzeile nach. War es nicht genau das was sie wollte? Sie wollte verschwinden, weil sie keinen Platz mehr hatte. Sich ungeliebt fühlte. Die Welt, ihre Freunde, ihre Familie war die Stadt und sie wollte weg. Genau das wollte sie doch. Eine Songzeile die sie verstand. Genau das wollte sie tun. Die Tränen tropften auf ihre Wunde. Das Blut tropfte auf das Bettlaken. Doch in diesem Moment hatte sie wieder etwas Hoffnung. Sie konnte wieder glücklich werden. Diese Songzeile hatte ihr gerade gezeigt wie. Nun musste sie nur noch einen Plan machen an dem sie niemand hindern konnte. Doch das sollte auch nicht so schwer sein, denn wer würde sie schon freiwillig daran hindern wollen. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht fing an an ihrem Plan zu feilen. Schon bald würde sie ihn endlich in die Tat umsetzen. Das stand fest.(...)

Silbermond OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt