44 | Magical Skate

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Die Leuten um mich herum, dachten bestimmt ich wäre ein viel zu fanatischer Fan, so wie ich gerade auf dem kleinen Sitz herum hüpfte. Und wenn man es genau betrachtete hatten sie auch Recht.

Was noch dazu kam, war das Yuri genau mit dem Kopf zu mir startete, sodass ich mich ungewollt sofort angesprochen fühlte und mir innerlich eine große Schelle gab.

Ich musste wohl nicht dazu sagen, dass dein Kurzprogramm perfekt war. Genauso wie immer. Innerlich hämmerte mein Bauch immer wieder und ich fühlte mich plötzlich fast schon krank. Trotzdem lies ich nicht von ihm ab und verfolgte jede einzelne Bewegung.

Als sein Kurzprogramm beendet hatte, klatsche ich wie wilde in die Hände und ohrfeigte mich erneut innerlich. Ich durfte mich nicht so mitreißen lassen. Er hat eine Freundin, du hast einen Freund. Vergiss es. Mein Kopf wehrte sich aller Macht, gegen meinen Bauch.

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Am nächsten Tag war, es für mich an der Zeit nochmal meine Kür am Finaltag durchzugehen, weswegen ich mich bereits am Vormittag ins Eisstadium schlich und mich mit meinem Trainer zu treffen.

Eigentlich hätten die anderen Läufer zu dieser Zeit auch trainieren müssen, doch wir suchten uns die Pausen aus und ich konnte damit jedr Begegnung mit einen der drei Jungs entgehen.

Als ich gerade wieder mitten in meiner Kür für, den heutigen Tag war, riss mich das Klingeln meines Telefons aus meiner Konzentration und ich fuhr zur Bande.

,,Tina. Was machst du?".

,,Trainieren, was sonst?".

,,Mh..wann hast du morgen fertig?".

,,Ehmm..ich weiß nicht, ich bin noch zum Bankett eigeladen, also keine Ahnung..".

,,Ich hol dich ab".

,,Nein, vergiss es..ich schaff das schon alleine".

Dann legte ich auf.

Es war typisch für Timo, immer alles genau über mich wissen zu wollen. Dabei war ich mir sicher dass er mich nicht mal liebte. Dennoch Emi war immer noch im Koma und ich konnte nichts machen außer das zu tun, was er von mir verlangte.

Ich dufte mich besonders jetzt, kurz vor meinem Debüt nicht von so einem verzogenen Arschloch, durcheinander bringen lassen.

Der Nachmittag kam schneller als gedacht und ich hatte mich dieses mal auf Bank hinter der Bande niedergelassen, mit Kapuzen Pulli und Brille natürlich.

Die Küren der einzelnen Läufer dauerten länger, waren aber dennoch auch viel faszinierender als das Kurprogramm. Ich sah Lachende, weinende und aufgeregte Gesichter. Manche feierten ihre hohe Punktzahl, manche bemitleideten ihre niedrige und dennoch schien jede einzelne Kür auf ihre Weise perfekt zu sein.

Besonders Amaya hatte sich bei ihren Free Skate besonders Mühe gegeben und hatte mich schon nach wenigen Sekunden, in ihren Bann gezogen. Sollte ich wieder am GPF teilnehmen würde sie in Zukunft eine sehr gefährliche Gegnerin werden, dich irgendwie machte mich das Stolz.

Auch Yuuri und Mila konnte man in nichts nachstehen und ihre Punktezahl, war sehr hoch.

Doch Amaya würde wohl vor Mila stehen, was mich sehr wunderte.

Dann als wieder Yuri auf dem Eis stand, kam dieses Gefühl in meinem Magen zurück und ich verfluchte es innerlich zum Teufel.

Natürlich, war auch seine Kür traumhaft. Er schien so viel Leidenschaft hinein zu stecken, sodass es mich fast umhaute und das tat es jetzt schon fast.

Dann als auch diese Kür ein Ende fand, sah ich gespannt auf den Punktestand und das nächste was ich sah lies das ganze Stadium erstillen.

200,34 Punkte. Das war ein neuer Weltrekord. Ich sprang von der Bank auf und sah komplett überrascht, auf die Punktezahl. Das Publikum tobte und klatschte, doch ich war stand einfach nur da und sah geschockt darauf.

Er hatte es verdient, er war der einzige der es verdient hatte und bald fand auch ich mich wieder aus meiner Starre und jubelte was das Zeug hielt. Ich konnte es selber kaum glauben.

———

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich fuhr rieb meine Hände die ganze Zeit an meinen Oberschenkeln ab. Ich hatte mein Kostüm, ein pesch weißes bis zu den Knien gehendes Kleid, schon vor einer viertel Stund angezogen und wartete nur drauf dran zu kommen. Meine Haare waren offen, sie waren seit unserer letzen Begegnung gewachsen und waren mittlerweile wieder auf Brusthöhe.

Dann endlich wurde ich aus dem Umkleideraum, aufs Eis gebeten. Mein Trainer patschte mir nochmal kurz auf die Schultern bevor ich das Eis betrat und vollkommen versank.

Als die Musik startete und ich anfing zu laufen, war es still und ich fühlte mich frei. So frei wie ich mich lange nicht mehr gefühlt hatte.

Die Kür erzählte eine Geschichte und man musste nicht so genau hinschauen, um zu erkennen was für eine Geschichte es war.

Nämlich unserer.

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Ich habe gerade die Tribute von Panem Trilogie fertig gelesen und I'm not fine.

𝗦𝗘𝗘 𝗬𝗢𝗨 𝗔𝗚𝗔𝗜𝗡 ⇢ 𝗬𝘂𝗿𝗶 𝗣𝗹𝗶𝘀𝗲𝘁𝘀𝗸𝘆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt