17| Cup of China

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Ich saß im meinen Hotel Zimmer, vor dem Fernseher. Victor saß neben mir, während Mila, Sala, Yuuri und Danila hinter uns auf dem Bett saßen und auf die sprechende Kiste starrten.

Der Cup of China begann innerhalb ein paar Minuten.

So saßen wir sechs ausgerüstet mit Popcorn und Cola vor dem Fernseh und warteten auf den Wettkampf.

,,Unter den sechs Teilnehmern des Cup of China befindet sich unter anderem der Gewinner des letzten Grand Prix, Yuri Plisetsky. Der sechzehnjährige hat sich dazu überreden lassen vor seinen Auftritt nochmal bei uns im Studio blicken zu lassen. Hallo Yuri", ratterte der Moderator seinen Monolog heruntet und wandt sich dann an Yuri der neben ihm stand und nicht gerade begeistert aussah.

,,Hi", meine Yuri kurz sichtlich desintressiert.

,,Schon beim Tropheé de France hast du gewonnen und bist damit so gut wie sicher für das Grand Prix Finale qualifiziert, welchen Platz glaubst du wirst du heute erzielen?", fragte der Moderator.

,,Den ersten natürlich", wenn es um Yuris Platzierung ging konnte er echt ziemlich arrogant rüberkommen.

,, Beim Training für den heutigen Tag hattest du, wie mir gerade zu Ohren gekommen ist, ziemliche Probleme".

,,Das lag daran das man mich während des Trainings sehr abgelenkt hatte und hat nichts mit meinem heutigen Leistungen zu tun", stellte der Blonde genervt fest und ich wusste das ich die Ablenkung war, das hatte mir die Reaktion am Tag vor seiner Abreise gezeigt, weswegen ich kurz grinsen musste.

,,Nun gut, in wenigen Minuten begibt sich der Erste Eiskunstläufer auf das Eis und...", die Kamera wurde nun nur auf den sprechenden Moderator gehalten und Yuri verschwand anscheinend.

Nach dem zwei Wettstreiter schon ihr Kurzpogramm vollzogen hatten, kam Michele dran.

,,Loss!! Mickey!!", schrie Sala hinter mir, um ihren Bruder anzufeuern. Als ob er sie hören könnte.

Der Italiener begab sich auf das Eis und begann mit seinem Kurzpogramm, jedoch musste ich feststellen, das er höchst warscheinlich keine Chance gegen Yuri hatte.

Ich will nicht sagen das Michele nicht gut war, ganz im Gegenteil. Doch Yuri war einfach ein zu große Gegner, das sah wohl auch Sala so den ich konnte sie mehrmals traurig seufzen hören.

Der Italiener beendete seine Kür, und kam auf stolze 90,7 Punkte, was meiner Meinung eine ausgezeichnete Leistung war.

Er hatte unser Land gut vertreten und ich hoffte sehr, das er in das GPF qualifiziert wird, auch Sala zu liebe.

,,Und nun kommen wir zu dem jüngsten Teilnehmer hier. Der letztes Jahr, schon seit großes Talent bewiesen hatte. Der für Russland laufende Yuri Plisetsky!".

Da wurde ich hellhörig, Yuri war dran. Ich sah Yakov, der zusammen mit Yuri an der Bande stand und anscheinend nochmal seine Kür durchging.

Ich musste zugeben, der alte Mann kam ganz schön um die Welt.

Yuri begab sich auf das Eis und das Lied setzte ein, ich hatte sein Kurzpogramm noch nie während eines Wettkampfes gesehen, nur den Free Skate beim Tropheé de France. So war ich nun um so gespannter auf seine Kür.

Doch, ich hatte es nicht anders erwartet, sie war perfekt!

Seine Sprünge waren ordentlich und präzise und die Choreografie führte er brillant auf. Wie bei allen seinen Läufen zog mich seine Kür komplett mit und dieses Mal schien er auch nicht verunsichert oder nervös zu sein. Er war so wie immer ein kalter aber dennoch gefühlvoller Yuri, der die perfekte Kür vollzog.

Mitgerissen von seiner Kür, starrte ich wie gebannt auf den Fernseher. Als er in der zweiten Hälfte einen kleinen Fehler während eines Axels machte, erschrak ich kurz und seufzte darauf erleichtert auf. Es hatte ihm nicht viele Punkte gekostet.

Victor, der neben mir sah, grinste mich, nachdem Yuri wieder die Bande betreten hatte, wissend an. Mir entging dieser Blick nicht und fragend musterte ich meinen Halbruder.

Lachend klatschte dieser einmal im die Hände und sah mich danach herzlich lächelnd an.

,,Die Kür war hervorragend, nicht wahr?", fragte er mich.

,,Ja sie war ziemlich–..", gab ich mich geschlagen, worauf Victor erfreut aufsprang.

,,Du bewundert Yuri, oder Tina? Er ist echt unglaublich gewesen".

Ich stand ebenfalls auf und runzelte die Stirn. ,,Was soll das den heißen?!".

Kurz bevor Victor mir antworten konnte ertönte ein Frauen Schrei aus der Richtung von Danila. Erschrocken starrten wir nun alle auf das Mädchen, die sich vor Aufregung die Hände vor den Mund hielt und auf den Fernseher starrte.

,,Da ist Otabek Altin!", schrie die Thailänderin und zeigte auf die sprechende Kiste.

Ich hatte keine Ahnung von wem sie sprach und folgte ihren Finger.

Tatsächlich an der Banda stand Yuri und ein schwarzhaariger Junge mit anscheinend asiatischen Wurzeln, er war ungefähr in unserem Alter, vielleicht ein paar Jahre älter.

Dieser Otabek sprach gerade mit Yuri und nickte ein paar Mal. Die Kamera fokussierte auf die Beiden und diese schienen sich ziemlich gut zu verstehen.

,,Wer ist das? Was hat der mit Yuri zu tun?", fragte ich und starrte immer noch auf die beiden Jungen.

,,Das ist Otabek Altin, er läuft für Kasachstan. Er und Yuri sind Beste Freunde", erklärte Mila gelassen.

Diese Worte verliehen mir einen kleinen Stich. Es ist komisch zu wissen, das Yuri neue Beste Freundschaften seit uns zwei geschlossen hat. Eigentlich ist es vollkommen normal, aber ich hatte seit Yuri keine neuen Freunde.

,,Ja, es hieß sogar einmal zwischen den beiden läuft was", Victors Worte rissen mich aus meinen Gedanken.

,,Was?!", entsetzt sah ich zu Victor, der darauf nur lächelte.

,,Bist du etwa eifersüchtig, Tina?", fragte er.

,,Nein natürlich nicht! Spinnst du komplett?! Ich hätte nur nicht gedacht das Yuri sich auf das Niveau von Yuuri und dir hinunterlässt und was mit seinem Konkurrenten anfängt!", ratterte ich erbost herunter.

,,Tut ihr zwei doch auch", meinte Victor nur überrascht und machte darauf ein leicht schockierendes Gesicht, wegen meiner Worte.

,,Ich und Yuri sind keine Konkurrenten, ...ok ja eigentlich doch. A–aber wir haben nichts miteinander!", rechtfertigte ich mich.

,,Ich glaube ihr würdet gut zusammen passen", meinte nun Sara lächelnd.

Wie vom Blitz getroffen, wandte ich mich nun zu ihr und schenkte ihr einen meiner schlimmsten Todesblicke.

,,Ich hab die Nase von Yuri und seiner Scheiße so voll. Ich mag den doch überhaupt nicht, wieso versteht das keiner?!", aufgelöst und erzürnt rannte ich aus den Raum und knallte die Tür zu. Ich betrat mein Zimmer, wo ich mich mit meinen Nerven am Ende, auf das Bett schmiss.

Den restlichen Tag verbrachte ich damit Instagram abzuchecken. Yuri hat den Cup of China gewonnen, damit ist er für das Grand Prix Finale qualifiziert. Was ein Glückspilz! Obwohl bei dieser Kür ist es kein Wunder. Ich beneidete ihn wirklich. Ein bester Freund, Gewinne und Erfolge ohne Ende und trotzdem verhielt er sich so..so..gereizt? War das, das richtige Wort? Er hatte doch überhaupt keinen Grund unglücklich zu sein, oder?

Wie auch immer, fragte ich mich aufjedenfall ob er seine Kür so gut stand, weil ich nicht da war. Überlegend legte ich mich auf meinen Bauch. Aber wieso? Er hatte so Aggressiv reagiert als ich ihn gefragt habe. Er steht doch nicht etwa auf mich?

Geschockt über meine eigenen Gedanken, steckte ich meinen Kopf in mein Kissen. Natürlich steht er nicht auf mich, schon allein wie er mich behandelt, er hatte sich nicht einmal bei mir verabschiedet als er nach Peking geflogen ist. Würde man sich bei einer Person in die man verknallt ist nicht verabschieden?

Wie absurd waren diese Gedankengänge bitte!

𝗦𝗘𝗘 𝗬𝗢𝗨 𝗔𝗚𝗔𝗜𝗡 ⇢ 𝗬𝘂𝗿𝗶 𝗣𝗹𝗶𝘀𝗲𝘁𝘀𝗸𝘆Where stories live. Discover now