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Alisons Sicht

Mit meiner Tasche unterm Arm und der großen Sonnenbrille betrete ich das Bürogebäude von Black Industries, während die Sonne sich an der Glasfront spiegelt und ihre Wärme mich streift.
Natürlich sind mir die Reporter nicht entgangen, die seit Elizas Geburt wie die Geier auf dem Platz vor dem Wolkenkratzer lungern und darauf warten, dass einer von uns sich endlich äußert. Jedoch machen wir es alle gleich. Wir gehen sie ignorierend an ihnen vorbei und betreten mit ausdrucksloser Miene das gesicherte Gebäude. "Guten Morgen, Misses Black", werde ich von einer unserer Empfangsdamen begrüßt. Die große Halle durchquerend schenke ich ihr ein Lächeln und betrete den Aufzug, welcher bereits auf mich wartet und fahre nach oben in die vorletzte Etage in welcher mein Büro liegt.

Mit einem leisen Pling öffnen sich die Aufzugstüren und kündigen mein Erscheinen an, welches von dem Geräusch meiner Absätze auf dem Boden begleitet wird.
Wie zu erwarten ist es ruhig im Flur, denn um diese Uhrzeit gehen alle ihrer Arbeit nach, weshalb meine neue Sekretärin mich als einzige begrüßt. "Guten Morgen, Misses Black."
Ich lehne mich an den Thresen, hinter welchem sie sitzt und mustere sie und ihren Schreibtisch kurz, welcher so aussieht, als hätte sie noch keine einzige Notiz geschrieben, geschweige denn sonstiges gemacht. Denn alles liegt akkurat an Ort und Stelle. "Guten Morgen, Miss May", erwidere ich mit einem kurzen heben meines Mundwinkels. Doch die Frau Anfang scheint dies nicht im geringsten zu stören oder gar zu verunsichern, denn sie lächelt bloß kurz ehe sie ihren Blick auf den Bildschirm ihres Computers richtet. "Sie werden bereits erwartet. Misses Suarez-Grant wartet mit Ihrer Begleitung im kleinen Konferenzraum und Ihr Mann ist seit etwa einer Stunde mit Mister Grant in einem Meeting. Er lässt ausrichten, dass Sie, wenn Sie etwas brauchen ruhig zu ihm kommen können."
Ich muss schmunzeln, denn auch wenn sie erst seit einigen Wochen für mich arbeitet, lässt sie sich nicht einschüchtern. Ihre Professionalität gepaart mit dem Mumm gefällt mir.

Ich nicke jedoch auf ihre Worte und stoße mich vom Thresen ab. "Danke, Miss May." Als ich mich bereits abgewendet habe und höre wie sie beginnt wieder auf ihrer Tastatur zu tippen drehe ich mich jedoch noch einmal zu ihr um. "Solange ich im kleinen Konferrenzraum bin möchte ich nicht gestört werden. Sobald ich im Büro bin können Sie die Anrufe und Besuche durchlassen."
Sie nickt verstehend, widmet sich dann jedoch wieder ihrer Arbeit, woraufhin ich meinen Weg fortsetze und auf direktem Weg den Konferrenzraum betrete, in welchem ich bereits von Sophia und Timothy erwartet werde.

Ich schließe leise die Tür hinter mir, ehe ich beim Anblick der sich mir bietet zu grinsen beginne und die Sonnenbrille abnehme.
Sophia sitzt bequem mit einer Tasse Kaffee vor sich auf dem Tisch auf dem Platz am Kopfende, von welchem man den besten Blick auf San Francisco hat, auf welchem sonst immer Logan sitzt und Timothy auf meinem Platz. Sein Handy, auf welchem er gerade noch etwas eingetippt hat legt er gesperrt vor sich auf den Tisch und sieht mich an.
"Guten Morgen. Wie ich sehe wartet ihr bereits eine Weile?", frage ich amüsiert und lasse die Tür hinter mir, umrunde den Tisch.
Sophia schnalzt mit der Zunge, ehe sie mit den Schultern zuckt. "Ein paar Minuten vielleicht."
Ich lache, doch lässt Sophia sich nicht beirren und spricht einfach weiter. "Du hast gesagt du bist gegen 11 hier, also habe ich ihn für kurz vor 11 herbestellt. Hätte ja keiner wissen können, dass Alison Black sich verspätet."
Ich zucke mit den Schultern und setze mich auf den Stuhl zu Sophias linken. "Meine Kinder hatten Vorrang." Das Timothys Blick ununterbrochen auf mir ruht entgeht mir nicht. "Aber schön, dass ihr pünktlich wart." Ich lächle ihn kurz an, was er ebenso kurz erwidert.

Als ich mich jedoch zurück lehne vergeht die entspannte Stimmung und ich verschränke die Arme vor der Brust. Mit Blick auf die Mappe auf dem Tisch in unserer Mitte sehe ich zwischen den beiden hin und her.
"Also? Was habt ihr rausgefunden?"
Timothy räuspert sich und schiebt mir die Mappe über den Tisch zu. "Die habe ich mitgehen lassen." Ich schlage die Mappe auf und bekomme direkt einen Stadtplan San Franciscos zu Gesicht, in welchem diverse Makierungen gesetzt sind, die auf den ersten Blick ziemlich willkürlich wirken. "Was ist das?", hake ich daher nach, doch Timothy schüttelt bloß den Kopf. "Das habe ich auch nicht herausgefunden. Auf die Schnelle habe ich keinen Sinn erkennen können, aber mir fehlen dazu auch die Mittel."
Ich nicke verstehend und klappe die Mappe wieder zu. Mit einem kurzen Blick zu Sophia verkünde ich "ich lasse Tyler sich darum kümmern." Sie nickt verstehend, denn auch wenn sie die Wölfe nicht wirklich leiden kann ist sie sich ihrer Effizienz mehr als bewusst.

Unsere Ewigkeit Für ImmerWhere stories live. Discover now