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Ellies Sicht

15. Oktober

Überrascht darüber, dass Mateo unten im Foyer steht betätige ich den Knopf, um ihn hoch zu lassen. Es dauert nicht lange, bis er in einem weißen Hemd vor mir steht, weshalb ich ihn skeptisch mustere. "Wo möchtest du denn hin Amore?", frage ich und gehe auf ihn zu. Zur Begrüßung gebe ich ihm einen Kuss und lächle.
"Ich dachte an ein leckeres Essen zu zweit. Entspannte Musik, keine nervenden Menschen. Ein kleines schickes Restaurant. Ich hoffe, du hast noch nichts vor?" Vorsichtig streicht er mir eine Haarsträhne hinters Ohr, während er tiefenentspannt, mit einer Hand in der Hosentasche, vor mir steht. Ich schaue an mir runter und dann wieder zu ihm, grinse. "Geb mir 10 Minuten", sage ich und lasse ihn daraufhin stehen, um mich umzuziehen.

"Fertig!", rufe ich und laufe vorsichtig auf meinen hohen Schuhen die Treppe runter. Da der Herbst mittlerweile in San Francisco Einzug hält, habe ich mich für etwas mit langen Armen entschieden.
"Perfekt." Lächelnd gibt er mir einen Kuss auf den Handrücken, ehe wir uns auf den Weg nach unten machen, zu seinem Wagen.
Er hält mir die Tür auf, bevor ier selbst um den Wagen geht und selbst einsteigt. Von der Konsole nimmt er sein Smartphone, welches er mir darauf hin in die Hand drückt. "Wir brauchen eine knappe halbe Stunde. Wenn du möchtest kannst du die Musik aussuchen.", sagt er und startet den Motor des Wagens.
Da sage ich doch bestimmt nicht nein. Mit meinem Fingerabdruck entsperre ich das Handy und muss kurz suchen, bis ich die entsprechende App gefunden habe, bevor ich die Musik starte.
Noch immer komme ich mit so einigen Dingen wie zum Beispiel Smartphones nicht zurecht und ganz besonders Kameras sind mein Feind. Mateo lacht mich regelmäßig dafür aus, dass ich mich so ungeschickt mit der modernen Technik gebe, aber es stört mich nicht. Er weiss, wann ich gelebt habe und ich glaube er weiss auch einiges aus dieser Zeit, auch wenn er mich nie wirklich gefragt hat. Ich habe so das Gefühl, dass er selbst recherchiert hat, denn ein paar der Bräuche von früher hat er in sein Verhalten integriert und sie somit wieder alltäglich gemacht.
Lächelnd gebe ich ihm sein Handy zurück und lege meine Hand auf sein Bein. Er selbst legt seine Hand über meine und drückt sie kurz, ehe er sich weiter auf den Verkehr konzentriert.

"Erzähl mir, dolcezza, was bei dir so die letzten Tage passiert ist." Mein Blick wandert zu ihm. Die letzte Zeit haben wir uns nicht so häufig gesehen, da Matteo auf der Arbeit ziemlich eingespannt war. "Nun ja, seit Alisons Unfall geht alles ein bisschen drüber und drunter...", ich seufze und sehe ihn von der Seite an. "Ich habe sie bei fast allem begleitet und unterstützt, sie ist noch ein wenig angeschlagen und Benni quick lebendig. Sie kann leider nicht so mit ihm rumtoben, wie er es gern hätte", erzähle ich ihm.
Gemeinsam haben wir auch den Kuchen gebacken, der dem Rest unserer Familie das Geschlecht verraten hat, was mich grinsen lässt. Logan wollte natürlich keine große Party, aber zum Kuchen essen hat er dennoch alle eingeladen vor 10 Tagen.

Ich kann es niemandem verübeln, dass höhere Sicherheitsmaßnahmen herrschen und Alison von ihrer Arbeit befreit wurde. Schliesslich ist sie dem Tod gerade so entkommen und dann auch noch schwanger. "Aber es ist schön eine Schwangerschaft miterleben zu können."
Noch immer liegt meine Hand auf seinem Bein, mit dem einzigen Unterschied, dass er nun unsere Finger ineinander verschränkt. "Alison ist eine starke Frau, sie wird das schaffen. Und ihr habt eine genauso starke Familie, was ich schon immer bewundert habe." An einer roten Ampel sieht er kurz zu mir und lächelt. "Wie weit ist sie denn schon?"
"Sie ist mittlerweile in der zwanzigsten Woche. Die riskante Phase ist also rum, aber trotzdem. Logan lässt sie nicht aus den Augen." Ich lache leise und streiche mit meinem Daumen über seinen Handrücken. "Kanntest du meine Familie schon vorher? Bevor wir uns kennen gelernt haben?"
"

Unsere Ewigkeit Für ImmerWhere stories live. Discover now