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Henry

23. Mai

"Hallo Alison", ich lächle in die Kamera meines Smartphones als ich ihr Gesicht sehe. Auch sie lächelt mich an, ehe ihr Blick kurz abschweift und einen Moment später Benni ebenfalls zu sehen ist. "Hallo großer!", begrüße ich ihn und freue mich darüber meinen Neffen zu sehen. Alison flüstert ihm etwas zu, woraufhin er lacht. "Heny!", sagt er grinsend und Alison nickt. "Ja da ist Onkel Henry", bestätigt sie. Sie gibt ihm einen kurzen Kuss auf die Schläfe, ehe sie wieder in ihr Handy sieht. "Wie geht es dir Henry?", fragt sie und mustert mich.
Ich zucke mit den Schultern und grinse. "Ganz gut", antworte ich. Ist jetzt ein passender Zeitpunkt, um ihr von Eden zu erzählen? Frage ich mich, verwerfe diesen Gedanken jedoch recht schnell wieder. Ich habe sie nicht angerufen, um über mich und meine neueste Bekanntschaft zu sprechen, sondern weil ich meine Familie sehen wollte. "Wir vermissen euch hier", sage ich stattdessen und lächle. Auch sie lächelt warm, ehe sie nickt. "Wir vermissen euch auch. Es ist zwar wunderschön hier und ich möchte die Zeit zu dritt nicht missen, aber so lange von der Familie weg zu sein ist schon ungewohnt mittlerweile."
Ich nicke zustimmend. Seit Ben und Ellie zurück sind lebe ich alleine in Dajanas und meiner Wohnung und dementsprechend ist es oft ziemlich einsam. Umso öfter versuche ich daher auszugehen, oder meine Schwester zu besuchen. Dadurch, dass ich mittlerweile eben so viel unterwegs bin ist es nicht sonderlich fragwürdig, dass ich Eden kennen gelernt habe. Eine wunderschöne und doch sehr zurückhaltende und schüchterne junge Frau.
"Was macht mein kleiner Bruder überhaupt? Ist er nicht bei euch?", frage ich nun, da ich Logan noch nicht gesehen habe. Alison lacht und schüttelt den Kopf, ehe sie mit Benni auf dem Arm aufsteht und ich anhand des Hintergrunds erkennen kann, dass sie sich bewegt. "Er ist draussen und spielt mit ein paar Einheimischen Kindern Fußball. Benni ist ganz begeistert davon seinem Vater zuzusehen", erklärt sie und dreht die Kamera um.
Auf meinem Handy erscheint ein neues Bild und ich kann Logan dabei beobachten wie er, in anbetracht der dortigen Hitze nur in seiner Badehose bekleidet, mit 6 Kindern spielt und einem Lederball hinterher läuft, ehe eines der Kinder schießt und in ein provisorisch aufgebautes Tor trifft. Alle beginnen zu jubeln und einer nach dem anderen klatsch Logan ab, bis sie weiter spielen. Ich lache leise bei dem Anblick und schüttle meinen Kopf.

Logan spielt schon seit einer gewissen Weile immer mal wieder Fußball und da ist es nicht wirklich abwegig, dass er auch im Urlaub seiner Leidenschaft zu diesem Sport nachkommt, während seine Frau sich mit ihrem gemeinsamen Sohn beschäftigt. "War klar", kommentiere ich das gesehene daher und Alison dreht die Kamera wieder, sodass sie und Benni wieder zu sehen sind. Sie nickt zustimmend. "Er hat die Kinder gestern schon dabei beobachtet, wie sie mit einem kaputten Ball gespielt haben. Heute hat er dann einen neuen für sie gekauft und nun spielen sie gemeinsam", erklärt sie.
"Er hat ihnen einen neuen Ball gekauft?", hake ich nach und sie nickt, brummt dabei zustimmend. "Ja", sagt sie noch und grinst. Auch ich muss grinsen. Mir war schon immer klar, dass er Kinder liebt. Besonders stark ist diese Liebe jedoch geworden, als er selbst keine mehr bekommen konnte und es zu einem Wunschdenken wurde, dass er eines Tages Familienvater sein könnte. "Es ist wirklich schön hier und ich stelle mir nur zu gern vor, wie er in ein paar Jahren gemeinsam mit Benni all sowas macht", sagt Alison schliesslich irgendwann und zustimmend nicke ich. "Das stimmt. Ich glaube wir alle freuen uns schon darauf Erinnerung mit dem kleinen Mann zu schaffen." Mein Blick schweift zu meinem Neffen der gebannt seinen Papa zu beobachten scheint, denn sein Blick ist in die Ferne gerichtet und sein Mund steht leicht auf. Ich lache leise über dieses vollkommen konzentrierte Gesicht und aucg Alison betrachtet ihn kurz. "Soll ich Logan für dich holen?", fragt sie, woraufhin wir uns wieder in die Augen sehen. Ich schüttle den Kopf, da sie ihn nicht wegen mir aus dem Spiel zerren soll und lächle sie dankbar an. "Nein, lass ihn mit den Kindern spielen. Ich melde mich einfach später noch Mal bei ihm."
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Unsere Ewigkeit Für ImmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt