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Jeongguk P.o.V

Plötzlich bittere Kälte ummantelte meinen Körper. Ich spürte, wie jeder Zentimeter an mir mit Gänsehaut verziehrt wurde, ehe sich meine schwarze Sicht allmähnlich erhellte.

Weiße Punkte erschienen vor meinen Augen und ein eisiger Wind wirbelte mir meine Haare ins Gesicht. Mehrmals blinzelte ich, in der Hoffnung, ich würde endlich Umrisse oder Ähnliches erkennen, doch das einzige, was ich wahrnahm, war die Farbe Weiß.

Alles war weiß. Der Boden, der Himmel, links und rechts; weiß. Es gab keine andere Farbe.
Erst dachte ich, es wäre der Schnee, welcher mich so sehr blendete, doch kurz daraufhin verwandelte sich die eisige Kälte in Wärme.

Verwirrung machte sich in mir breit und preplex sah ich um mich.

Weiß. Immernoch.

Schwindelig tastete ich mich in dieser weißen Gegend umher, fühlte mich so, als wäre ich in einen Farbeimer gefallen, aus welchem ich nicht mehr entkommen konnte.

Nichts war hier. Keine Bäume, keine Straßen, keine Häuser - nichts. Nur ein reines Weiß.

Ich blieb stehen, realisierte langsam, dass es mir nichts nutzte, weiterhin herumzuirren und starrte stattdessen lediglich in eine ewige Leere.

Ein warmer Windstoß zog nun an mir vorbei und ließ mir dennoch einen kalten Schauer über den Rücken wandern.
Obwohl die Luft sich immer mehr erhitzte, fror mich und ich wollte, um mich selbst zu wärmen, meine Arme um meinen eigenen Körper schlingen, als mir dann etwas Seltsames auffiel.

Ich spürte meine eigenen Berührungen nicht.

Es war fast so, als würde ich durch mich selbst hindruchgreifen können.

Eine gewisse Angst machte sich in mir bemerkbar und ich tastete weitere Stellen meines Körpers ab, die allesamt wie taub waren.

Daraufhin schoss mir eine Frage durch den Kopf.

War ich etwa tot?

Plötzlich wurde das Weiß um mich herum in ein saftiges Grün getaucht. Ein lautes Zwitschern eines Vogels dröhnte mir glatt schmerzvoll durch die Ohren und Umrisse von Bäumen. Wurzeln und Blumen erschienen vor meinen Augen.

Vollkommen überwältigt beobachtete ich das Geschehen um mich herum, bis sich dann schließlich diese weiße Umgebung in eine Waldlichtung verwandelte.

Es wurde laut. Das Rauschen der Bäume und das Zwitschern der Vögel, die immer mehr und mehr wurden, taten mir schon fast weh in den Ohren und schmerzhaft kniff ich meine Augen zusammen.

"Jeongguk?".

Wie als hätte mir jemand den Degen und den Dolch gleichzeitig in den Rücken geschlagen, riss es meinen gesamten Körper in die Höhe und meine Augen waren sogleich wieder um das Doppelte größer.

Diese Stimme, welche meinen Namen sprach, kam mir so bekannt vor, sodass ein stechendes Ziehen sich aufeinmal in mir zeigte und ich mir reflexartig an mein Herz langte.

Plötzlich spürte ich es.

Ich spürte, wie meine Hand auf meinem Brustkorb lag und mit noch größer wachsender Verwirrung wandte ich mich wieder zu der Waldlichtung.

Es war niemand hier; Nur ich und vermutlich die Tiere des Waldes.

Doch diese Stimme ertönte erneut; dieses Mal viel deutlicher und so nahe.

"Jeongguk, da bist du ja endlich".

Schlagartig drehte ich mich einmal um meine eigene Achse, doch wieder einmal konnte ich nichts und niemanden entdecken.

dunkelbunt  ᵏᵒᵒᵏᵗᵃᵉWo Geschichten leben. Entdecke jetzt