Gefühlschaos und Nerven, ich werde euch nie vergessen...

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Gefühlschaos und Nerven, ich werde euch nie vergessen...

Es war ziemlich kalt draußen und ich war sehr froh darüber, dass wir einen Parkplatz nahe dem Hotel gefunden hatten. Endlich war die Fahrerei vorüber und wir konnten nach diesem anstrengenden Tag endlich Ruhe finden. Wir holten unsere Koffer aus dem Auto, die wir schnell noch vorher gepackt hatten, weswegen mir während der Fahrt ein paar Sachen eingefallen waren, die ich vergessen hatte. Im Hotel war es eigentlich ganz hübsch: Sauberer Boden, schön gestrichene Wände, ein glänzender Stil. An der Rezeption angekommen wurden uns zwei Zimmer und ein kleines Badezimmer zugeteilt. Neugierig gingen wir hoch und betraten die Zimmer. 
Hm… Na ja… Eigentlich ziemlich schön und es gab sogar einen Fernseher… aber eines der 5 Betten war ein Klappbett! In einem Zimmer waren zwei Betten, das eine war das Klappbett, und der Fernseher mit einem Schrank und einem Nachtisch mit Lampe. Im anderen Zimmer waren drei Betten, ein Schrank, zwei Nachttische mit Lampen und ein Tisch mit zwei Stühlen. Ich ließ mich erschöpft auf ein Bett fallen. „Wer schläft wo?“, fragte Marikos Vater. „Ich würde sagen, die beiden Mädchen schlafen hier auf den beiden Betten und wir drei schlafen dann drüben zu dritt, das passt denke ich mal ganz gut…“, antwortete meine Mutter nach kurzer Überlegung. Ich starrte sie entgeistert an. 
Das konnte doch nicht ihr Ernst sein??? Erst hatte ich heute festgestellt, dass Akatsuki, meine absoluten Lieblingscharaktere, in dieser Stadt waren, dann bin ich den Akatsukis lebend entkommen, dann wurde die ganze Stadt zerstört und ich musste fliehen und mit Mariko zusammen in einem Auto fliehen und jetzt auch noch das! Meine Nerven schienen schon gar nicht mehr zu existieren und Fragen, Verwirrung und 1.000 andere Gefühle  hatten sich in meinem Kopf vermischt oder lagen irgendwo verstreut in Einzelheiten herum. Ich würde lange brauchen, um alles wieder sortieren zu können. Meine armen Nerven… ich werde euch nie vergessen und für immer an euch denken… Ich wollte einfach nur noch schlafen, weil ich unendlich müde war und ja immer noch die Hoffnung bestand, dass ich am nächsten Tag in meinem Zimmer zuhause aufwachen würde und einfach nur einen irren Traum gehabt hätte, obwohl ich ja eigentlich gar nicht wollte, dass all dies hier nur ein Traum blieb…
Nein, das wollte ich nicht, ich wollte, dass Akatsuki in meiner Welt blieb und für immer hier blieb, auch wenn sie ganze Städte zerstörten. Ich war verdammt glücklich. Für alle Naruto-Fans war dies der Himmel, jedoch konnte es für viele von ihnen auch tödlich enden, wenn sie die Akatsukis suchen würden. Todmüde wie ich war ging ich auf das Bett zu und beschloss, Mariko das Klappbett zu überlassen, als eine pinke Tasche haarscharf an meinem Gesicht vorbeiflog und auf das Bett fiel. Ich zog scharf die Luft ein und wirbelte zu Mariko herum. „Ups… da schlafe ich schon, tut mir ja sooo Leid, aber du wirst wohl heute Nacht mit dem Klappbett da drüben Vorlieb nehmen müssen…“, sagte sie in ihrem Zickenton mit jeder Menge Sarkasmus und ich ballte die Hände zu Fäusten. Das war eindeutig zu fiel heute. Das war wohl ihre Revanche dafür, dass ich angeblich ‚meine Verwandten‘ auf sie gehetzt habe.
„Pass auf, da tropft Sarkasmus auf den Boden. Wenn du noch mehr sagst musst du den Boden mit deinen neuen Kleidern wischen!“, knurrte ich sie an und wollte ihren Koffer vom Bett schmeißen, als sie mein Handgelenk packte und mich davon abhielt. „Tja, und wenn du nicht aufpasst, wirst du nach nur einer kleinen Berührung mit deinen dreckigen Fingern meine Sachen polieren. Nicht zu vergessen meine neuen High-Heels, die du mir im Wald bei deinem kleinem Späßchen kaputt gemacht hast. Ich hoffe, dein Kopf und das Stroh darin muss sich beim zusammenzählen der Kosten nicht zu sehr überanstrengen.“ Gut, das war die Grenze gewesen… 
Aber sie hatte sie eindeutig überschritten. In meinem Kopf brodelte es ordentlich und mein Hass auf sie wuchs unglaublich schnell. Ich hätte sie am liebsten umgebracht. All die Jahre hatte sie mir alles versaut und weggenommen… Dies war die letzte Grenze gewesen… Blitzschnell war ich am Klappbett angekommen, hatte mir die zwei Kissen, die dort lagen geschnappt und warf sie Mariko mit aller Kraft an den Dickschädel. Sie war total überrascht und das Kissen traf sie, wie ich mit Genugtuung feststellte, genau ins Gesicht und das zweite verunstaltete ihre Frisur, sodass sie jetzt leicht zu Berge standen. Einen Moment später wurde sie zu einem Teufel und ihre Augen funkelten unheilverkündend in meine Richtung. Der Hass wurde nun auch in ihren Augen sichtbar. Endlich konnten wir diese Sache offen klären… 
In der nächsten halben Stunde bewarfen wir uns mit allem möglichen und weil es in diesem Zimmer außer Kissen und Decken nichts gab, nahmen wir Sachen aus unseren Koffern dazu. Sie grinste hämisch, als ihr Lipgloss meine Stirn traf und ich mir wütend die pochende Stirn rieb, ehe ich das Lipgloss mit einem „Jetzt schicke ich es zum Absender zurück!!!“ zu ihr  zurückwarf und es ihren Oberarm traf. „Ha!“, meinte ich laut und stemmte die Hände triumphierend in die Hüfte. Ihre Augen sprühten Funken und gleich darauf trafen mich Schminkzeugs, Bücher und eine Jeans an Schulter, Oberkörper und Knie und ich fluchte, während ich das Buch auf hob und mir die davon getroffene Stelle, das Knie, rieb. „Was macht ihr da??? Legt euch gefälligst schlafen und seit still!“, schimpfte Marikos Mutter, als sie die Tür zu unserem Zimmer aufgerissen hatte. Ehe ich ein Wort der Erwiderung sagen konnte, war Mariko brav in das heiß umstrittene Bett geschlüpft und hatte sich schlafend gestellt. Mit verschränkten Armen sah sie mich erwartungsvoll an, doch ich erwidert: „Aber ich will in dem Bett schlafen!“
Marikos Mutter wurde allmählich wirklich wütend. „Also wirklich! Unsere Stadt wird zerstört und ihr habt nichts Besseres zu tun als mit irgendwelchen Sachen um euch zu werfen? Geh jetzt gefälligst im Klappbett schlafen und sein leise!“, schnauzte sie mich an. Wut kocht in mir auf, doch ich gehorchte schließlich wiederwillig und schlüpfte unter die Decke. Ich hätte schwören können, gesehen zu haben, dass Mariko gelächelt hatte, was mich beinahe wieder aus der Fassung brachte. Ich war todmüde, und dennoch bekam ich nach all dem kein Auge zu. Tja… Eine vergebliche halbe Stunde später lag ich immer noch hellwach da und versuchte zu schlafen, als ich hinter mir ein leises Geräusch hörte. Ich drehte mich um und sah Mariko, die nahe am angeschalteten Fernseher saß. Die Lautstärke hatte sie weit heruntergefahren, sodass ihre Mutter nicht noch einmal in das Zimmer kam. Sie hatte auf die Nachrichten umgeschaltet. „Was machst du da?“, zischte ich verärgert. „Psssst!“, zischte sie zurück und hörte angestrengt dem viel zu leisen Fernseher zu. Ich kroch neben sie, sorgte jedoch für einen gewissen Abstand zwischen uns und lauschte dann angestrengt. Man konnte den Nachrichtensprecher gut verstehen und so guckten wir die Nachrichten. Der Mann im Fernsehen informierte uns über den Zustand unserer Stadt. Bilder zerstörter Orte, die mir oft bekannt waren, wurden gezeigt und ich musste die aufkommenden Tränen verbergen, die ich vor Mariko niemals zeigen wollte. Ein Bild von Deidara und ein paar anderen gesichteten Akatsuki-Anhängern wurde gezeigt und meine Traurigkeit wich ein klein wenig der Fröhlichkeit, sie zu sehen. Doch sie hatten meine Stadt zerstört… meine Heimat! Das würde ich ihnen niemals verzeihen, egal ob ich Akatsuki nun liebte oder nicht. Ich wünschte, stark genug zu sein, um mich an ihnen rächen zu können. „Diese Katastrohe passierte vor wenigen Stunden in dieser Stadt. 
Mehr als die Hälfte der Stadtbewohner wurden dabei getötet, weil sie nicht schnell genug fliehen konnten. Die Polizei hatte nichts gegen sie ausrichten können und viele Zeugen berichteten uns, dass die Angreifer magische Kräfte besäßen. Es wird weiterhin ermittelt und versucht, die Angreifer aufzuhalten. Es wurde ebenfalls berichtet, dass diese Leute aus einem Anime kommen und eine Organisation namens Akatsuki sind, die im Anime Naruto vorkommen. Morgen werden wir ihnen mehr darüber berichten. 
Ich wünsche ihnen noch einen guten Abend…“, berichtete der Mann, doch dann wurde der Fernseher ausgeschaltet. Ich starrte noch eine Weile betrübt auf den Bildschirm. Als ich aufstehen wollte, blieb ich wie angewurzelt sitzen, als ich Marikos Gesicht sah… Sie weinte. Stumme Tränen flossen ihre Wangen hinab und meine Wut auf sie wich augenblicklich Mitleid. Wie viel bedeutete ihr ihre Heimat wohl… Die daraufhin kommende Leere in meinem Inneren ließ mich für einen Moment alles außer meinen Gedanken vergessen und ich starrte auf den Boden. Dann stand ich schwankend auf und legte mich mit einem letzten unsicheren Blick zu Mariko in mein Bett und versuchte meinen Schlaf zu finden…

Akatsuki - reale MassenmörderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt