Kapitel 35

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„Mein Name ist Manuel Schulze und bis vor kurzer Zeit war ich noch als Jäger aktiv", erzählt er und ich höre gespannt zu.
„Wieso hast du dich uns gestellt?", fragt Luke den Jäger, der ihm darauf antwortet: „Torsten hat letztens was gemacht was ich nicht mehr hinnehmen möchte."

Das klingt interessant, was kann wohl Torsten gemacht, dass er einer seiner Leute verliert. Dieser Manuel hat uns damals ja auch gestalkt, doch da war auch noch ein anderer dabei.
„Was genau hat er denn gemacht und wieso kommst du zu uns?", fragt nun der Alpha und man hört in seiner Stimme auch eine Art Drohung, da er diesen Torsten, wie wir alle, nicht leiden kann.
„Also es war so, Torsten dachte zuerst er hätte keine Chance mehr gegen euch, doch dann bekam er einen Brief von ein paar Menschen, die warum auch immer einen Hass gegen übernatürliche Wesen haben. Mit diesen haben wir uns dann getroffen und diese Menschen sind schon fast eine kleine Armee. Torsten hat sich dann mit denen verbündet und holte noch ein paar andere Jäger ins Boot. Damit wäre ich theoretisch noch klargekommen, doch er will auch unschuldige ins Messer laufen lassen, die auf keinen Fall eine Chance gegen euch haben werden. Aktuell plant er einen geheimen Angriff auf euch, dieser soll nachts stattfinden, wenn ihr am wenigsten damit rechnet", erzählt Manuel den Plan von Torsten. Das klingt schrecklich, aber wenn wir wirklich mal in einem Kampf sind, kann man schlecht zwischen schuldig und unschuldig differenzieren.
„Wieso sollten wir dir glauben?", fragt Liam der Beta meines Mate.
„Das liegt an euch, ob ihr mir glauben wollt oder nicht. Ich habe mich aber schon in totale Gefahr gebracht euch überhaupt aufzusuchen und stehen nun auch auf der Rache Liste von Torsten und seinen Anhängern. Des Weiteren kann ich euch verraten, dass bei euch unter dem Esstisch eine Wanze ist, mit der wir euch eine Zeit abgehört haben, die hat aber nach ein paar Tagen den Geist aufgegeben", rechtfertigt sich der Jäger und ich stehe von dem Kissen auf und schmeiße dieses aufs Bett. Ich gehe runter, da ich sehen möchte, ob wirklich eine Wanze unter dem Esstisch ist.

Unten ist gerade Luke unter dem Tisch und schaut sich um.
„Ich habe hier tatsächlich was", sagt er und kommt mit einem kleinen runden Plastikteil hervor. Der Alpha nimmt es an sich und schaut sich das kleine Teil an.
„Wie lange konntet ihr uns damit abhören?", fragt er misstrauisch den Jäger, dessen Blick kurz auf mir lag und nun wieder bei dem Alpha ist.
„Genau weiß ich das auch nicht, das war nicht mein Aufgabengebiet, aber so wie ich es mitbekommen habe waren es circa 4 Tage", antwortet er Lukes Vater, dem man ansieht, dass er sehr wütend ist.
„Wann soll dieser Angriff denn stattfinden? Weißt du da was?", frage nun ich den Jäger, der zu mir schaut und sagt: „Genau weiß ich das auch nicht, ich habe nur mitbekommen, dass es nach den Ferien passieren soll, da er noch so viel Zeit bräuchte."
„Luke, Liam bringt ihn eine Zelle. Wir warten ab und schauen wie sich die ganze Situation entwickelt, verstanden?", befiehlt er den beiden Wölfen, die nickend aufstehen und Manuel zu einer Zelle bringen, Pia folgt ihnen stillschweigend.
Diese befinden sich in einem extra Gebäude, das nicht weit weg von hier ist. Von außen sieht das recht normal aus, doch wenn man in den Keller geht sind dort einige Zellen, wo Feinde des Rudels meistens sind, aber auch Mitglieder aus unserem Rudel, die wild geworden sind und ein paar Tage rum wüten können dort hingebracht werden.

Der Alpha geht mit der Wanze raus aus dem Haus und jetzt stehe ich hier allein in dem großen Haus. Ich fühle mich unwohl, weil ich weiß das man uns vor ein paar Tage abgehört hat, hier zu Hause. Wie kann man nur so tyrannisch sein und uns nicht einfach in Frieden lassen?

Etwas niedergeschmettert gehe ich wieder hoch auf unser Zimmer und setze mich an den Schreibtisch. Ich schaue wie so oft, wenn mir langweilig ist auf mein Handy, ob mir jemand geschrieben hat, doch keine neue Nachricht. Ich fühle mich alleingelassen. Das Handy mache ich auf stumm und lege es auf den Nachtisch, bevor ich mich ins Bett lege und mich unter die Decke kuschle. Irgendwie liege ich aber sehr unbequem und ich habe auch das Bedürfnis nach Luke oder zumindest seinem Geruch. Luke hatte noch zwei Shirts auf seinem Schreibtisch, die ich mir nehme und auf das Bett lege. Danach verwandle ich mich in meine Wolfsform und kuschle mich mit den Shirts unter die Decke. Jetzt passt alles und ich schlafe mit Lukes Geruch ein.

The lonely OmegaWhere stories live. Discover now