Kapitel 12

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POV Torsten Freud

Unten in meinen Keller angekommen, nehme ich mir meinen fast acht Jahre alten Laptop und mache ihn an. „Es ist so lange her, dass wir beide uns gesehen haben!", sage ich zu dem Laptop, der mir damals als ich noch aktiver Jäger war, geholfen hat die Übernatürlichen zu finden. Ich hatte eine Datenbank mit allen Daten, der bekannten Übernatürlichen, diese ist aber jetzt nicht mehr aktuell, sondern fünf Jahre alt, das war nämlich das letzte Mal, als ich aktiver Jäger war.

Heute arbeite ich als Chef einer Sicherheitsfirma und habe mein altes Leben hinter mir gelassen, doch seitdem ich heute, diesen Werwolf im Fernseher gesehen habe, hat sich in mir irgendwas wieder entschieden, als Jäger zu arbeiten. Was viele nicht wissen ist, dass Jäger auch etwas übernatürlich. Das habe ich mir damals versucht auszureden, doch nun ist mir bewusst, dass man damit eigentlich nur Vorteile hat. Denn durch die Tatsache, dass ich ein Jäger bin und geboren wurde, um die Übernatürlichen zu jagen, habe ich auch so einige Tricks und Kräfte.

Ich hole mein Handy aus der Tasche und rufe meine besten zwei besten Freunde an. Wir haben uns drei damals bei einem Fall kennengelernt, bei dem es um einen Vampir ging. Sie beide sind auch Jäger, doch noch lange nicht so gut wie ich. Ist aber auch egal. Wir haben dann halt damals ein Trio gemacht, wo ich der Anführer war.

Heute sehen wir uns nicht mehr so oft, doch gelegentlich gehen wir alle mal was Trinken. Mit allen meine ich die Familien von beiden und ich. Ich habe nie geheiratet und auch keine Kinder. Hin und wieder ist da mal ein One-Night-Stand doch mehr nicht.

Zuerst rufe ich Manuel an und frage ihn, ob er Lust hätte mir bei einem Fall zu helfen. Ich kann ihm noch nicht einmal alles erklären, da sagt er schon Ja. Das ging sehr einfach. „Komm heute dann einfach gegen 22 Uhr zu mir, wir besprechen dann alles, ich werde jetzt noch schnell Linus anrufen und ihn fragen", sage ich, bevor er auflegt und ich die Nummer von Linus raussuche. So wie ich ihn kenne, wird er genau wie Manuel reagieren und zustimmen.

Ich hatte recht, er meinte auch sofort, dass er dabei wäre und er sich darauf freuen wird. So jetzt habe ich mein Team, nun wird dieser Wolf ausfindig gemacht.

POV Maurice

Ich wache auf, aber nicht in meinem gewohnten Bett und schon gar nicht mit der gewohnten Person. Neben mir liegt Amy und nicht Luke. Den gestrigen Tag habe ich immer noch nicht wirklich verarbeitet. Doch es ist besser geworden und wenn ich jetzt mal darüber nachdenke, habe ich wahrscheinlich mit dem Ausziehen überreagiert, doch ich war so wütend auf Luke und wäre ich dageblieben, hätte ich mit Sicherheit die Fassung verloren. Es war bestimmt das Beste, doch ich werde heute noch mit Luke sprechen, denn ich würde gerne mal seine Sichtweise sehen.

Ich stehe aus dem Bett auf und gehe in Amys Badezimmer. Ich mache mich frisch und gehe wieder ins Zimmer. Amy ist auch aufgestanden, denn sie sitzt mit ihrem Handy auf dem Bett und ist auf Instagram. „Morgen, wie geht's dir?", fragt sie mich, als sie mich sieht. „Es geht, werde mich heute auch mit Luke mal treffen und werde mit ihm reden. Ich werde auch wahrscheinlich heute wieder nach Hause gehen, denn ich merke schon das mir mein Mate fehlt", antworte ich ihr und sehe, ihren typischen Fangirlblick, den sie immer hat, wenn es um Mates geht.

Ich nehme mir meine Tasche, die ich gestern provisorisch gepackt habe und stopfe alles wieder rein. „Hier, das hast du vergessen", zeigt Amy auf ihre Hand, in der sie ein T-Shirt von mir hat. Sie wirft es mir zu und ich fange es gekonnt auf und packe es ebenfalls weg. „Soll ich dich nach Hause bringen?", fragt sie mich, doch ich schüttle meinen Kopf und antworte ihr, „Ne, so wie ich Luke kenne schläft er eh noch und seine Eltern haben sich zwei Wochen Urlaub genommen".

Ich gehe zu ihr und bedanke mich dafür, dass ich bei ihr übernachten durfte. Wir gehen gemeinsam runter und ich gehe aus der Tür raus. „Tschau!", rufe ich ihr noch zu und gehe zu Luke und mir nach Hause.

Weil wir alle nah aneinander wohnen, bin ich auch in fünf Minuten da und schließe die Türe auf. Stille. Ich mache leise die Türe hinter mir zu und was mir sofort auffällt ist, dass es stockdüster hier ist. Liegt bestimmt auch daran, weil Luke noch am Schlafen ist. Ich gehe leise die Treppe hoch, denn ich will ihn nicht wecken. Oben angekommen, gehe ich den Flur ein Stück runter und stehe nun vor unserer Zimmertür. Ich halte mein Ohr an die Tür und höre nichts, noch ein Anzeichen dafür, das er am Schlafen ist. Ich mache leise die Türe auf. Alles ist dunkel und es müffelt hier drin, was daran liegt, dass das Fenster zu ist.

Ich gehe zu Lukes Schreibtisch und mache die kleine Lampe an, die dort steht. Ich drehe mich um und gucke aufs Bett, Luke liegt nicht darin. Nein, anstatt dem schwarz-haarigen Jungen, liegt auf dem Bett ein schwarzer Wolf, der sich aus meinen Klamotten eine Art Höhle gebaut hat. Er schläft tief und gibt keinen Ton von sich ab. Ich lege meine Tasche in eine Ecke des Raums und schalte die kleine Lampe wieder aus. Ich gehe zum Bett und Luke so in meinen Klamotten zusehen, erwärmt mein Herz und die ganze Wut, die ich hatte, löst sich auf. Dann lege mich neben den Wolf und ziehe ihn hoch zu mir, oder eher versuche ich es, denn er ist so schwer. Mir wird das alles zu anstrengend, weshalb ich mich selbst in einen Wolf verwandle und mich zu ihm geselle. Es dauert auch nicht lange, da bin ich schon wieder eingeschlafen.

POV Luke (Am Abend davor)

Liam und ich sitzen hier vor dem Fernseher und schauen Netflix, doch irgendwie bringt das alles nichts, weshalb ich jetzt auch das Wort ergreife, „Liam, vielleicht wäre es besser, wenn du gehst, nicht böse gemeint, ich hätte einfach nur gerne etwas Ruhe, ok?". Er schaut mich an und nickt mir zu „Kein Problem, versprich mir nur, nichts Dummes zu machen!". Ich nicke und bringe ihn zur Tür. Wir drücken uns noch einmal, als Verabschiedung und da ist er auch schon weg.

Den Fernseher mach ich aus, denn ich bin durch die Tränen echt müde geworden und gehe hoch auf mein beziehungsweise unser Zimmer. Ich überlege, wie ich Maurice doch bei mir haben kann und da fällt mir sein Kleiderschrank auf. Seine Klamotten müssen noch einen Duft von ihm haben, zwar sind sie gewaschen, aber das ist egal.

Ich nehme mir einen Haufen und lege sie aufs Bett und verwandle mich. Ich grabe mich in die Klamotten ein und versuche einzuschlafen und tatsächlich hilft es.

Schritte wecken mich, ich rieche einen vertrauten Geruch in der Nase. Doch das kann nicht sein, ich muss träumen. Doch als ich dann das Fell von Maurice an mir spüre, ist es mir klar. ES IST MEIN MATE! Ich drehe mich zu ihm und kuschle mich an ihm. Er ist auch sofort eingeschlafen, was ich ihm jetzt nachmache. Hoffentlich hat sich jetzt alles geklärt und wir haben keinen Streit mehr.

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~Maik332

The lonely OmegaWhere stories live. Discover now