~8~

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Sicht (Y/n)

Ich konnte diese Nacht mal wieder kaum schlafen. Zum Teil lag es an dem Vorfall mit meiner Mutter und zum anderen das Gestrige Gespräch mit Kenma.
Es war kurz vor 7, als ich mich entschied ins Bad zu gehen und mich für die Schule fertig zu machen. Da ich jetzt bei Kenma wohne, hatte ich es nicht mehr allzu weit bis zur Schule.
Nachdem ich frisch geduscht aus dem Badezimmer kam, ging ich wieder in mein Zimmer und zog mir nochmal bequeme Sachen an. Danach packte ich meine Schultasche und schaute kurz auf mein Handy.
4 neue Nachrichten.
Ich entsperrte mein Handy und ging auf die einzelnen Chats. Kuroo und Mina hatten mir geschrieben.
Mina teilte mir nur mit, dass sie mir unbedingt etwas sagen musste und in der Schule auf mich warten würde und Kuroo fragte ob ich heute mit ihm und Kenma zusammen in die Schule gehen möchte. Ich seufzte kurz und schrieb Kuroo dann schnell zurück.

>>Tut mir leid Kuroo, ich geh heute schon etwas früher in die Schule, wir sehen uns dann da!<<

Ich legte mein Handy zur Seite und ging anschließend runter in die Küche. Dort angekommen, machte ich mir zur Abwechslung mal ein Bento. Da ich noch reichlich übrig hatte, machte ich auch Kenma und Mizuki eins. Ich packte alle drei Bentos liebevoll ein und schrieb für Kenma und Mizuki noch eine Notiz, welche ich dann unter beide Bento stellte.
Ich schaute auf die Uhr und ging dann wieder in mein Zimmer, dort zog ich mir meine Schuluniform an und packte mein Bento noch schnell mit ein.
Ich schaute noch schnell auf den Trainingsplan den mir netterweise Yaku gegeben hatte. Ich war sehr froh darüber, dass heute kein Morgentraining war. 1. da mich sonst alle dumm angesehen hätten, weil ich ja jetzt kürzere Haare habe und 2. ich absolut keine Lust hatte Kenma zu sehen.
Ich nahm mir meine Hallenschuhe und meine Schultasche, ging dann runter und überlegte kurz ob ich alles eingepackt hatte. Schließlich hatte ich mein Handy vergessen und musste so nochmal in mein Zimmer. Dort rausgekommen, begegnete ich Mizuki, welche mich freundlich anlächelte, mir einen Guten Morgen wünsche und mir etwas in die Hand drückte. Ich verabschiedete mich von ihr und ging dann gemütlich zur Tür.
Ich zog meine Schuhe an und hörte es in meiner Hand klappern.
Huh... ein Schlüsselbund?
Mizuki hatte mir wahrscheinlich die Schlüssel für das Haus, das Gartentor, dem Schuppen, der Garage und den Briefkasten gegeben. Ich musste schmunzeln, da Mizuki wirklich an alles dachte.
Ich ging dann aus dem Haus und wanderte genüsslich zur Schule.
Dort angekommen schaute ich auf die Uhr und bemerkte, das ich eindeutig viel zu früh da bin.
Hm.. vielleicht geh ich ja nochmal in die Turnhalle oder auf das Schuldach.
Ich entschied mich schlussendlich für das Schuldach.
Oben angekommen musste ich erstmal meinen unregelmäßigen Atem unter Kontrolle bekommen. Ich setze mich auf eine Bank und blickte in den orange-roten Himmel.
Dabei dachte ich an meine Mutter wie sie mit mir und meinem Vater immer den Sonnenuntergang beobachtet hat.

~Flashback~

„Mama, Papa! Los kommt jetzt, es fängt an." rief ich aufgeregt zu meinen Eltern. Beide schauten mich liebevoll an und kamen dann kurze Zeit später auch zu mir. Mein Vater hob mich hoch und setzt mich auf deine Schulter, dabei quiekte ich lachend auf und schaute dann mit funkelnden Augen zum Sonnenuntergang.
Dieser Moment konnte nicht schöner sein. Meine Mutter, welche sich an meinen Vater ankuschelte und ich, damals noch 4 Jahre alt, auf der Schulter meines Vaters. Eine kleine, aber glückliche Familie.
Als der Sonnenuntergang dann schließlich vorbei war, setzte mein Vater mich ab und gab meiner Mutter einen herzhaften Kuss. Ich verzog angewidert mein Gesicht und rannte hoch in mein Zimmer. Meine Eltern folgten mir und brachten mich kurz darauf ins Bett.
„Papa, ich will nicht das du weg gehst." sagte ich mit einem traurigen Blick. Mein Vater küsste mir die Stirn und lächelte schwach. „Ich würde auch gerne bei euch bleiben, aber meine Kameraden brauchen mich." er streichet mir behutsam meine Haare aus dem Gesicht und wollte gerade gehen, als ich ihn an der Hand festhielt.
„Wann kommst du denn wieder?" fragte ich meinen Vater traurig. Er schaute erst mich und dann meine Mutter an. „Das weiß ich noch nicht mein Schatz. Aber jetzt Schlaf erstmal. Gute Nacht meine Prinzessin."
Das war das letzte mal das ich mit ihm sprach, denn nach einigen Wochen kam uns ein Freund und Arbeitskollege meines Vaters besuchen, um uns mitzuteilen, dass er während eines Einsatzes verstorben war. Meine Mutter sackte in sich zusammen.
Seitdem Tod meines Vaters, war meine Mutter ein anderer Mensch. Nicht im schlechten Sinne, ganz im Gegenteil. Aber sie war gebrochen und weinte jeden Abend.

Kenma x Reader  Where stories live. Discover now