Badboys need Goodgirls

Teil 4

Nach einer ausgiebigen Shoppingtour, setzten wir uns wie zuvor besprochen an einen Laden mit Softdrinks.

„Wie findest du den ?" Fragte Val mich jetzt bestimmt zum fünften mal und deutete unauffällig zu einem riesigen, verschwitzten Fußballspieler, mit schwarzen Haaren und im Sonnenstudio gebräunter Haut, welcher noch seine Trainingsklamotten trug.

„Bahh, nein danke. Ich bevorzuge Menschen,die wissen was ne Dusche ist und dementsprechend agieren." Lehnte ich ab und verzog angewidert mein Gesicht.

"Hmm,vielleicht der da !" Meinte sie nun,und nickte zu einem blonden Jungen mit Fischerhut und Nikeshirt, welcher bestimmt 2 Jahre jünger war als wir.

"Nicht dein Ernst.Mal abgesehen davon dass er viel zu jung ist, sind seine Beine so breit wie mein Oberarm." Erwiederte ich nur,worauf Val zustimmend nickte.

„Dann weiß ich langsam auch nicht mehr weiter...guck dich doch mal selber um." Brachte meine mittlerweile ratlose Freundin hervor.

Hmmmmm

Ich drehte mich auf meinem Stuhl im Kreis, doch so weit das Auge sah, waren überall nur aufgeblasene Möchtegern-Machos, die in Jogginganzügen oder mit Bauchtaschen herumrannten.

Der Eingang von einem nahegelegenen Tommy-Hilfinger-Laden drehte sich und drei Jungen, wahrscheinlich in unserem Alter, traten heraus.

„Der da drüben! Den finde ich attraktiv." Sprudelte aus mir heraus und ich klopfte mit meinem Absatz nervös am metallischen Stuhlbein unter mir.

„WAS ?! Welcher von denen ? Der blonde mit dem langen Anorak oder doch eher der mit den Dunkelbraunen Locken und den Grünen Augen ? Das ist nämlich Jayden aus Amerika der macht hier bloß ein Auslandsjahr." Fragte sie jetzt auch ganz hibbelig.

„Neeeinnn,der in der Mitte,mit der Lederjacke wo die ganzen Patches drauf sind." Sagte ich leise und spielte unruhig mit einer meiner Haarsträhnen.

Was zur Hölle war bloß los mit mir ?

„Der große, mit den braun-blonden Haaren und diesen stechend blauen Augen ?"

Ich nickte,während meine Zähne unruhig meine Lippen anknabberten.

„Oohhhh, das ist bitter. Der einzige Junge in diesem ganzen Einkaufszentrum, welchen du attraktiv findest, ist Tyler Schmied. Eine Klasse über uns und angeblich vollkommen unberechenbar." Klärte Val mich auf.

Oh

„Na dann hat dieses Thema wohl auch sein Ende gefunden." Sagte ich und schnappte meine Jacke.

Tyler Schmied also...warte,war das nicht dieser Typ der immer auf diesem komischen Motorrad zur Schule fuhr ?

Meine beste Freundin ging rein bezahlen und ich wartete am Ausgang, wo ich die Gelegenheit nutzte und diesen Tyler noch einmal musterte.

Warum bist du so attraktiv, Fremder ? fragte ich mich.

Und als hätte ich laut gesprochen, drehte er sich suchend um und begegnete meinem Starren.Dann begann er zu grinsen und winkte in meine Richtung, wobei ich spüren konnte dass mir die Röte ins Gesicht stieg und scheu weg schaute.

Tatsächlich das war er.

Meine Unruhe legte sich so schnell wie sie gekommen war. Er mochte vielleicht attraktiv sein,doch alles, was mich in irgendeiner Weise an den Unfall meiner Eltern erinnerte war einfach ein No-Go.

„Gehen wir ?" Unterbrach eine skeptische Val, das Geschehen glücklicherweise und ich war heilfroh sie wiederzusehen.

„Jap !" Kreischte ich förmlich worauf wir uns auf den Weg zu ihr machten.

„Du, sag mal ist vorhin irgendetwas passiert als ich weg war ?" Fragte Valentina,während wir in ihrem modernen Zimmer saßen und uns durch unsere Beute arbeiteten.

„Wieso ? Was soll schon passiert sein ?" Antwortete ich unsicher.

„Ich weiß auch nicht so recht...irgendwie sahst du auf einmal total...tot aus." Sagte sie nun neugierig.

„Naja,also...mir ist eingefallen,dass ich diesen Tyler schonmal gesehen habe. An unserer Schule auf einem Motorrad." Beichtete ich ihr schlussendlich.

„Oh.Sorry." Brachte sie nur noch beschämt heraus und wandte ihren Blick ab.

„Alles gut, war ja nicht deine Schuld, dass so ne Höllenmaschine meinen Eltern die Vorfahrt nehmen musste." Schloss ich das Thema ab und lenkte auf ein neues.

„Also gut, was zieht man auf so einer >kleinen Feier unter Freunden< denn an ?"

Sie kicherte

„Keine Sorge, dafür bin ich ja da."