7

1.9K 108 44
                                    

Die ganze Fahrt über war ich sehr still und in Gedanken gewesen. Trotzdem hat mich Shoto in Ruhe gelassen worüber ich auch dankbar war. „Willst du auch aussteigen?", fragte mich mein Mate plötzlich und holte mich somit aus meinen Gedanken. Wir waren an einem Mehrfamilienhaus angekommen welches, im Vergleich zu dem in welchem in wohne, ziemlich modern aussah. Schlussendlich stieg ich auch aus und wir gingen in den dritten Stock in welchem seine Wohnung ist.

Das Treppenhaus war sehr schlicht gehalten und in seiner Wohnung -

„Wow... "

Es war alles etwas traditioneller gehalten aber trotzdem waren einige Möbel eher modern. Es war alles sehr ordentlich und schlicht gehalten. An einigen Fenstern standen Blumen und auch mehrere Topfpflanzen standen in den Zimmern rum. Die Küche war mit dem Esszimmer verbunden und hatte eine kleine Kücheninsel. Neben dem Esszimmer war das Wohnzimmer mit einem großen, schwarzen Sofa und einem schönen roten Teppich. Am Ende des Flures war ein Bad und neben dem Bad war ein kleines Büro. Ein kleiner Flur neben dem Büro führte in ein großes Schlafzimmer mit einem großen Doppelbett und einem anliegenden Bad. Und zum Schluss war am Anfang des Flures ein kleines Gästezimmer. Alles im Einem war es sehr schön und einladend.

„Hast du Hunger? Ich hab noch Lasagne von gestern übrig..." ,erklärte Todoroki vorsichtig. Ich nickte nur leise und folgte ihm in die Küche. Während des Essens unterhielten wir uns über unser Leben und Smalltalk halt. Wir lernten uns noch besser kennen, sodass ich mich in seiner Nähe irgendwie wohler fühlte, obwohl ich mich schon vorher wohl bei ihm gefühlt hatte¿

Das meinen die Anderen also, wenn sich die 'normalen' Gefühle mit denen, die man für seinen Soulmate hat vermischen. Dann kommt sowas verwirrendes raus.

„Hattest du mal irgendwelche Haustiere?", fragte ich nachdem wir Beide den Abwasch gemacht hatten. Wir hätten das Geschirr auch einfach in die Spülmaschine legen können, also keine Ahnung warum wir das jetzt gemacht hatten.

„Ich durfte keine haben... Du?", antwortete Shoto. „Ich hatte mal eine Katze, sie hieß Asami. Sie hatte-", ich stoppte aufeinmal. Ungewollte Erinnerungen an ihren Tod kamen in mir auf. Als mein Vater noch da war... Eigentlich wollte ich ihm weiter von Asami erzählen, doch kein Wort verließ meinen Mund. Vor meinen Augen spielte sich das ganze Geschehen nochmal ab. Das verzweifelte Miauen von Asami hallte in meinen Ohren wieder und das wütende Brüllen meines Vaters.

Damals war ich 7 Jahre alt.

Flashback

Ich schrie und weinte gegen die Tür unserer Waschküche. Mit all meiner Kraft trat ich gegen sie, rüttelte an der Klinke und versuchte reinzukommen. Doch mein Vater hatte die Tür abgeschlossen.
Verzweifeltes Miauen drang von der anderen Seite zu mir rüber und ich nahm war wie der Trockner anging.
„Nein! Lass sie rauß!", schluchzte ich laut und hämmerte wie Wild an der Tür.
Das Miauen wurde nach einigen Minuten immer seltener bis man nichts mehr hörte. Immernoch weinend versuchte ich die Tür zu öffnen, obwohl es nichts brachte. Auf meiner Brust lag ein Druck und mein Herz schmerzte noch mehr, nachdem kein Miauen mehr zu hören war.

Schluchzend ließ ich mich zu Boden gleiten und wartete auf das Klicken der Tür. Kurz nachdem dieses auch in meinen Ohren angekommen war stürmte ich in das Zimmer und sah verstört auf meinen Vater, der eine blutende Asami im Arm hielt. Ihr Kopf hing leblos runter.

„Wenigstens ist sie jetzt trocken."

Flashback Ende

Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie sich meine Mutter mit ihm gestritten hatte, nachdem sie es herausgefunden hatte. Keine zwei Wochen später, hatte sie sich von ihm getrennt und wir waren in eine kleine Wohnung gezogen. Er durfte mich zwar noch sehen, was sich aber auch nach drei Jahren geändert hatte.

„Hey.... Alles in Ordnung?", holte mich eine Stimme aus meinen Gedanken zurück. Verwirrt sah ich zu dem Weißblondem, der mir eine Träne wegwischte. „Tut mir leid... Es ist zwar schon lange her, aber sie ist tot.", murmelte ich leise und sah zu Boden. Ich verstehe nicht, warum es mir immernoch so nahe geht an ihren Tod zu denken...

Wir unterhielten uns noch bis um 22 Uhr über unnötiges Zeug und gingen dann schlafen nachdem Shoto mir ein Shirt von sich geliehen hatte. Schon dumm, dass ich mir nichts zum anziehen mitgenommen habe... Das Shirt ging bis zur Mitte meiner Oberschenkel und verdeckte somit einige alte Narben. Der Rest meiner Wunden und Narben wurde von meiner Boxershorts verdeckt.

Gerade saß ich aufrecht auf den Bett und sah müde auf mein Handy. Es war kurz nach ein Uhr und ich hatte Angst. Mein Herz pochte mir bis zum Hals und ich merkte wie ich immer blasser wurde. Mein Atem war hektisch und ich konnte mich kaum bewegen. Eigentlich sollte ich wegen sowas nicht ausflippen, aber durch diese eine Nachricht wurde etwas in mir getriggert.

+81 - - - - - - - - - -

Es gibt Zeiten, in denen ich nur daran denken kann, jemanden zu ermorden.

Ich kann mich nicht genau erinnern, warum mir dieser Satz so bekannt vor kommt oder warum ich ihn mit meinem Vater verbinde. Dabei kann ich mich noch nichtmal richtig an das Aussehen meines Vaters erinnern. Nur sein schrecklicher Charakter und seine aggressive Art war mir im Gedächtnis geblieben. Mein Atem beruhigte sich nach etwa 10 Minuten wieder und ich wischte mir Schweiß von der Stirn. Ich wünschte ich könnte sagen, dass ich schwitzte, weil es heiß war. Aber es wurde langsam wieder kälter und damit Herbst und aus irgendeinem Grund war die Klimaanlage in dieser Wohnung auf die perfekte Stufe gestellt worden. Also war das nicht möglich.

Etwa eine ganze Stunde verging in welcher ich verzweifelt versuchte einzuschlafen. Warum ich nicht einschlafen konnte?
Dafür gab es 2 Gründe:

1. Ich hatte Angst.
2. Ich wollte irgendwie zu Shoto...

Und wie löst man dieses Problem? Man muss diese zwei Gründe irgendwie aus dem Weg bekommen.

Also etwas unangenehm war es mir ja schon jetzt vor Todorokis Zimmer zu stehen und ängstlich hinter mich zu sehen, aber irgendwie muss ich ja noch etwas Schlaf bekommen... Mit leicht zitternder Hand klopfte ich leicht an und trat dann ein. Wie nicht anders zu erwarten schlief der Polizist tief und fest was, um ehrlich zu sein, sehr heiß aussah. Er schlief dazu noch Oberkörperfrei....!!!

Konzentrier dich Izuku! Du bist hier, weil du nicht schlafen kannst!

Leise tapste ich zu ihm rüber und flüsterte leise seinen Namen. Einige Sekunden vergingen bis er endlich die Augen öffnete und mich verschlafen ansah. „Darf ich bei dir schlafen?“, fragte ich leise und sah peinlich berührt zu Boden. „Mh hm...“ kam es von meinem Soulmate, wobei seine verschlafene Stimme rauer klang und ich innerlich dahin schmolz. Er rückte gähnend etwas zur Seite und ließ mich dann zu ihm unter die Decke kriechen. Zum Schluss drückte er mich fest an sich und schlief einige Sekunden wieder ein.

Ein warmes Gefühl bereitete sich in meinem Brustkorb aus und die Angst, die sich bis vorhin noch bei mir angestaut hatte verschwand sofort. Nach so langer Zeit fühlte ich mich wieder wohl und geliebt... Durch die Ruhe, die in mir aufkam, wurde ich immer müder, bis ich schlussendlich einschlief.

Dangerous | TododekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt