Kapitel 20: Staubrey

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07. Dezember:

Chloes Sicht

"Bye, babe", höre ich die Stimme meiner Freundin, am anderen Ende der Leitung.

Ein klicken ertönt in meinen Ohren, welches unser Telefonat beendet. Langsam lasse ich meinen Arm sinken und stopfe mein Handy in meine rechte Jackentasche. Einmal schnaube ich tief, bevor ich die Tür zu meiner linken öffne und aus meinem Auto steige. Nach einem etwa 5 minütigen Gang ins Innere der Stadt, kehre ich in eine breite Straße. Drum herum riesige Gebäude mit mehreren Geschäften. Los Angeles ist echt eine schöne Stadt.

Mit großen schnellen Schritten, laufe ich die Straße herunter, während hunderte von Menschen an mir vorbei streiften. Als ich kurz vor einem großen Cafe stehen bleibe, entdecke ich eine hochgebaute schlanke Blondine. Ihr Haar ist heller als ich es in Erinnerung hatte. Ihre Haut ist braungebrannter, als es bei unserem letzten Treffen war. Die Arme vor ihrer Brust verschränkt, lehnt sie ihren Rücken an Wand des Gebäudes hinter ihr. Mit einem geknickten Bein stützt sie sich an einer kleinen Vorbeuge dieser Wand. Ihre grün-blauen Augen werden von einer dunklen Sonnenbrille bedeckt. Die junge Lady trägt eine schwarze Jeans, passend zu einem weißen T-Shirt, welches zu Teil von einer schwarzen dünnen Jacke bedeckt wird.

Ihre Blicke haften auf einer Horde vorbeilaufenden jungen Männern. Mit einem großen Schritt stelle ich mich genau in ihr Sichtfeld.

"Wenn das nicht Stacie Conrad ist", reiße ich sie aus dem Starren mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Die einzig Wahre", grinst sie ebenso breit. Lachend falle ich in ihre Arme und schmiege mich fest an sie. Sofort nehme ich einen herrlichen Geruch von Parfüm wahr.

"Du bist blond", meine ich, als ich sie an den Schultern greife und vor mich Stelle.

"Also blonder als letztes Mal", füge ich schmunzelnd hinzu. Nickend schiebt sie ihre Sonnenbrille ein Stück die Nase herunter, sodass mich stechende grün-blaue Augen betrachten. Perplex mustert sie mich. Ihre Augen lässt sie von unten bis oben an mir hochgleiten. "Du siehst klasse aus, Chloe" "Das kann ich nur zurück geben", grinse ich sie feurig an. Hurtig greift sie mich am Handgelenk, um mich mit ihr ins Gebäude hinter sich zu ziehen. "Komm schon, Ginger", lacht sie und setzt sich zusammen mit mir an einen kleinen Tisch am Rande des Cafés. Wie ich es bereits erwartete, bestellt sie sich einen Cappuccino Karamell, und ich tue es ihr gleich. "Es ist schön, dich wieder zu sehen, immerhin ist unser letztes Treffen eine halbe Ewigkeit her", sagt Stacie lieblich. "Aber warum?", hake ich neugierig nach. Verwundert wendet sie ihren Blick vom Armband ab, mit dem sie gerade noch spielte. Stattdessen schaut sie mir betroffen in die Augen. "Ich hatte keine Zeit", räuspert die Ex-Bella leise an mir vorbei. "Ich weiß, dass du lügst, Stacie. Aubrey hat es mir erzählt", flüstere ich vorsichtig aus Angst böse Blicke zu kassieren. Als ich jedoch keine Antwort, sondern verwirrte Blicke zurück bekomme. "Was erzählt?", fragt sie verdutzt.

Sie hat wirklich keine Ahnung. Gott, 3 Jahre sind seit dem College vergangen, total schusselig ist sie jedoch jetzt noch. "Der Grund aus dem du zum Beispiel an Thanksgiving nicht da warst", offenbare ich. Aus dem Nichts reißt sie ihre Augen auf und rutscht erschrocken zurück.

"Was? Wieso hat sie das getan?", aufgebracht und entsetzt starrt sie mich an. Die Freude war ihr förmlich aus dem Gesicht gerutscht. "Hey Stacie schon gut. Kein Grund zur Aufregung. Sie ist nun mal meine beste Freundin, also erzählt sie mir sowas. Ihr ging es nicht gut. Sie war traurig und ich war die einzige mit der sie reden konnte", verständige ich sie und greife nach ihrer Hand. "Ihr ging es nicht gut?", wütend wedelt sie ihre Hände durch die Luft.

"MIR ging es nicht gut. Sie hat mich sitzen lassen, Chloe. Und stattdessen ist sie zu Jesse gerannt". In ihren Augen sammeln sich Tränen, ihr Gesicht hingegen wird leicht rot vor Wut.

"Ich habe sie geliebt. Sie hat mir Hoffnung gemacht. Sie hat mich verführt. Ich dachte sie fühlt dasselbe. Aber Aubrey hat nur mit mir gespielt", sagt sie fassungslos. "Sie wollte dir doch nicht weh tun Stacie", versuche ich die frischgebackene Blondine zu beruhigen. Diese hingegen schüttelt entsetzt ihren Kopf und legt ihren Kopf in ihre Arme, die sie auf den Tisch stützt.

Ein lautes Seufzen huscht über ihre Lippen. "Ja ich weiß, aber das hat sie", murmelt sie leise vor sich hin. "Das tut mir sehr leid Stacie. Aber was soll sie tun? Soll sie Jesse etwa verlassen, mit dem sie ein Kind hat und gerade das zweite erwartet? Sie kann nichts für ihre Gefühle Stacie. Und ich weiß sie liebt dich. Sie liebt dich als ihre beste Freundin und sie braucht dich. Sie vermisst dich", flüsterte ich ihr leise zu. Nachdenklich kaut sie auf ihrer Unterlippe herum und hebt ihren Kopf wieder von den Händen. "Und wieso sagt sie mir das nicht selber?", grübelt sie laut. "Sie weiß nicht, dass ich hier bin. Gott, wenn sie das täte, würde sie mich umbringen", lachte ich humorlos. "Du bist nicht mehr zu unseren Treffen gekommen. Sie wollte dich alleine lassen, da du ihr das Gefühl gegeben hast, sie nicht sehen zu wollen. Und so ist es ja auch", füge ich zum Verständnis hinzu. Einleuchtend nippt sie vorsichtig an ihrem heißen Kaffee. "Du hast Recht. Ich rede mit ihr", haucht sie still in ihren Becher. Fröhlich, wie ich nun mal bin, greife ich nach ihrer Hand. "Ich muss dir was erzählen", schmunzle ich aufgewühlt.

Aufmerksam wendet sie ihr Gesicht vom Kaffee ab und schaut mir erwartungsvoll in die Augen. "Ich werde Beca einen Antrag machen". Bei diesen Worten legt sich ein Grinsen in mein Gesicht. Ein Grinsen so breit, dass ich vergleichbar mit einem aufgeregtem Teenager, der gerade zum Abschlussball gebeten wurde. Die Augen der Frau mir gegenüber, springen augenblicklich auf. "Ach du Heilige Aca-Scheiße", springt sie auf und klatscht in die Hände.

Als ich merke, dass wir bereits komisch angeschaut werden ziehe ich sie an ihren Armen wieder auf ihren Stuhl. "Chloe, ich freue mich so für euch", klatscht sie immer noch in die Hände. Ein entzücktes Schmunzeln meinerseits, dient ihr als Danke. "Ich wusste immer, dass ihr eines Tages heiraten werdet. Um ehrlich zu sein waren meine ständigen Witze über dich und Beca auch nie wirklich nur Spaß. Ich habe die ganze Zeit gemerkt, wie sehr ihr aufeinander steht. Schon seit dem ersten Jahr am College", lacht sie zufrieden. Humorvoll drehe ich meine Augen und trinke meinen Kaffee. "Ich will ihr heute einen Ring kaufen", nicke ich stolz. "Kommst du mit?". Ohne nachzudenken kramt sie in ihrer Tasche und holt Geld heraus, welches sie eifrig auf den Tisch fallen lässt. Blitzartig springt sie auf und greift nach ihrem Becher. "Dumme Frage, Chloe. Nimm deinen Kaffee mit, wir gehen shoppen", grinst sie über beide Ohren.

How the Pitch Perfect Trilogy should have been (girl x girl)Where stories live. Discover now