Kapitel 5: Halbfinale der ICCas

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Chloes Sicht

"12:20Uhr, shit" murmle ich vor mich hin, während ich hektisch meine Sachen packe. In 10 Minuten muss ich am Bus sein, da wir heute zu den Semi Finals der ICCAs fahren, um einen Platz im Finale zu bekommen. Mittlerweile hatten wir schon viele gemeinsame Bella Proben und auch schon 1-2 Auftritte hinter uns, bei denen wir scheinbar gut genug waren, um ins Halbfinale einzusteigen. Nur gerade heute, am Tag der Semi-Finals habe ich total verschlafen. Aubrey musste vor der Abfahrt noch etwas erledigen, weshalb sie mich nicht wecken und zum Bus hetzen konnte, wie sie es sonst tat.
Schnell stelle ich mich noch ein letztes Mal vor den Spiegel und Richte meine Uniform, bevor ich in der nächsten Sekunde auch schon nach meinen Sachen greife und mich auf dem Weg zum Bella-Bus mache.
Dort angekommen sitzen schon alle Bellas im Bus, bis auf Beca, welche scheinbar auf mich wartet.
"Chloe, da bist du ja!" empfängt sie mich erleichtert. "Sorry, habe verschlafen", entschuldige ich mich, wobei ich sie am Arm greife und mit mir in den Bus ziehe. Ich lasse mich schnell zusammen mit ihr auf einer der vorderen Sitzreihen nieder, damit Fat Amy endlich losfahren kann.
"Und, wie geht's?" höre ich Beca lächelnd von der Seite fragen. "Ich bin ein bisschen nervös" antworte ich und erwidere ein erzwungenes Lächeln. "Wieso das? Ist doch nicht dein erster Auftritt", verwirrt legt sie ihren Kopf schräg. "Ja klar, aber dieses Mal habe ich wirklich Zweifel, weil wir schon wieder dasselbe singen und auf Dauer kommt das sicherlich nicht mehr gut an", woraufhin die Kleine nach meine Hand greift und sie mit ihrer umschlingt. "Das wird schon irgendwie" versucht sie mich zu überzeugen.
Zwischen all den Proben und Auftritten in letzter Zeit, hat sich zwischen uns eine echt gute Freundschaft entwickelt. Nicht nur mit ihr, sondern auch mit den anderen habe ich mich echt gut angefreundet, aber Beca mochte ich besonders gern. In ihrer Nähe fühle ich mich wohl und sobald sie mich berührt oder ich auch nur ihre Stimme höre, umschließt Wärme mein Herz. Ich habe echt keine Ahnung was es ist, aber ich weiß garantiert, dass da etwas zwischen uns ist, was zwischen mir und den anderen bestimmt nicht da ist.
Vertieft in meine Gedanken, lege in meinen Kopf auf Becas Schulter ab und schließe meine Augen.
Diese legt auch ihren Kopf auf meinen und legt unsere, immer noch in einander gelegten Hände in ihren Schoß. Wieder schoss mir dieses Gefühl von Sicherheit und Wärme in den Körper, welches ich die restliche Fahrt einfach nur genieße.



Becas Sicht

Nach 45 Minuten Fahrt verkündigt Aubrey, dass wir in etwa 10 Minuten ankommen würden.
Ich saß die ganze Fahrt am Handy, habe Musik gehört und Spiele gespielt. Ich saß ziemlich weit vorne im Bus neben Chloe, welche sich direkt zu Beginn der Fahrt an mich ran gekuschelt hatte. Als ich mein Handy raus geholt habe, um durch meine Musik zu schalten, merkte ich, dass Chloe auf meiner Schulter eingeschlafen war, was mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Normalerweise würde ich niemanden so nah an mich heran lassen, aber sie war schon immer eine Ausnahme. Das war nun mal ihre Art. Der Rotschopf ignoriert solche Dinge, wie Privatsphäre immer und kennt echt keine Grenzen, sobald es ums Thema "Körperkontakt" geht. Wann immer jeder andere Mensch auf Abstand gehen würde, würde sie mir erst recht nah kommen. Doch es stört mich nicht. Es stört mich nicht, wenn sie mir nah kommt. Es stört mich nicht, wenn sie nach meiner Hand greift. Mich stört es auch nicht, wenn sie mich umarmt oder sich an mich kuschelt, als wäre ich ein Teddybär. So ist sie nun mal. Und ich habe mich daran gewöhnt. Ich habe begonnen es zuzulassen und kein Problem damit zu haben.

Etwa 10 Minuten später kommen wir endlich an. Vorsichtig und sanft stupse ich Chloe an, um diese zu wecken. Langsam hebt diese ihren Kopf und schaut mir verschlafen in die Augen. Der Anblick von der verschlafenden Miene und ihren leicht zerzausten Haare lässt mich leise Lachen.
"Eyy, hör auf zu lachen", meint sie zu mir, wobei sich ihr ein schmunzeln auf die Lippen schleicht.
"Kommt ihr Süßen Turteltäubchen mit, oder sollen wir euch lieber alleine lassen und ohne euch singen?", höre ich Stacie grinsend fragen. "Jaja, wir kommen schon", verdrehe ich meine Augen.
Die anderen Bellas machen schon seit längerem andauernd solche Witze über uns oder geben irgendwelche unangebrachten Sprüche von sich, sobald sie mich und Chloe zusammen sahen. Total nervig. Schnell gehen wir rein und den Proberäumen angekommen, verlangt Aubrey uns noch ein letztes Mal einzusingen, bevor sie eine Predigt darüber hält, wie wir es schaffen würden in die Finals zu kommen. Nachdem wir die Proberäume verlassen, warten wir auf unseren Auftritt, indem wir einer anderen (echt guten) Acapella Gruppe zusehen, welche gerade singt. Gleich nach ihrem Auftritt werden wir auch schon aufgerufen, die Bühne zu betreten. Wir beginnen den Song "The Sign" zu singen ... wie auch die letzten Male. Beim beobachten des Publikums, fällt mir sofort auf wie dieses sich langweilt. Ich atme einmal tief durch bevor ich improvisiert beginne mit dem Song "Bulletproof" einzusteigen. Mir ist klar, dass ich damit ein Risiko eingehe, aber Chloe hatte Recht, als sie im Bus sagt, dass die eigentlich geplante Performance nicht für das Finale reichen würde. Sofort werden mir verwirrte Blicke von den Bellas zugeworfen. Außer von Chloe, der es scheinbar gefällt. Und außer Aubrey, welche mich anschaut, als wünsche sie mir den sofortigen Tot. Kein Wunder, so stur wie sie ist, wird sie ziemlich wahrscheinlich auch wütend sein.

Nach dem Auftritt verlassen wir bejubelt die Bühne. Hinter der Bühne angekommen, kassiere ich direkt abwertende Sprüche von Aubrey. "Was sollte das denn bitte, Beca? Warum kannst du dich nicht einfach an die besprochene Performance halten?", fragt sie mich deutlich genervt und wütend. "Was hätte ich denn tun sollen? Die Leute waren total gelangweilt", gebe ich genau so genervt zurück. "Ich habe euch doch gesagt, dass sie ist keine Bella ist", kommt es von Aubrey. "Aubrey nicht..", Chloe guckt Aubrey kopfschüttelnd und ernst an. "Nein Chloe, sie war nie eine von uns. Das hier ist nicht die Beca-Show. Ihre Einstellung ist echt scheiße und ich weiß, dass sie Jesse datet", wirft sie mir schreiend vor. Die große Blondine stemmt ihre Hände in die Hüfte, als hinter mir Jesse zum Vorscheinen kommt, welcher auf seinen Auftritt wartet. "Aubrey, Beca hat doch nur versucht zu helfen", versucht er mich zu unterstützen.
"Na toll. Natürlich bist du gerade jetzt hier. Ist ja perfekt", verdrehe ich meine Augen seinetwegen.
"Wie oft noch? Du bist nicht mein Freund und ich brauche deine Hilfe nicht", füge ich noch hinzu, bevor ich den Bellas noch einen letzten Blick zuwerfe und letztendlich von hier verschwinde. Ich stoße wütend die mir im Weg stehenden Türen auf, um endlich nach draußen zu kommen. Als ich auf die Eingangstür zukomme, stoße ich diese noch kräftiger auf und schnappe tief Luft. Tränen überfluten mein Gesicht. Langsam lasse ich mich an die Wand fallen und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Das war es dann wohl. Jetzt bin ich wohl keine Bella mehr. Nicht zu fassen, dass nicht einmal Chloe sich für mich eingesetzt hat. Ich bin einfach nur am Ende.

How the Pitch Perfect Trilogy should have been (girl x girl)Where stories live. Discover now