Teil 30

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„Brooke, hey!"

Ich drehte mich um als ich auf dem Korridor eine Stimme meinen Namen rufen hörte.

Es war Oliver, der auf mich zugelaufen kam und mich freundlich anlächelte als er vor mir zum Stehen kam.

„Hi Oliver." Begrüßte ich ihn jetzt ebenfalls.

„Wir haben jetzt Kunst zusammen." Erklärte er.

Ich nickte und lachte leicht. „Ich weiß."

Ein wenig verlegen kratzte Oliver sich am Nacken. „Wie geht es dir? Hat Levi dich heil nach Hause gebracht?"

„Du warst doch dabei."

„Ja aber ich hab geschlafen, dabei hätte ich zu gerne mitbekommen, worüber ihr noch so geredet habt." erklärte Oliver und wackelte mit den Augenbrauen.

Ich lachte herzhaft. „Wir haben nur normales Zeug geredet, nichts Besonderes." Gab ich achselzuckend zurück.

Er wirkte wenig überzeugt „Klar."

Ich schüttelte stumm lächelnd den Kopf und blieb vor dem Kunstraum stehen.
„Okay, Levi und ich sind keine Freunde." Sagte ich mit fester Stimme „Ich finde ihn okay und vorletzte Nacht war es echt schön mit euch, aber ich gebe Levi nur Nachhilfe. Nicht mehr und nicht weniger."

Als Oliver immer noch nicht aufhörte zu grinsen, als würde er etwas wissen, das ich nicht wusste, stöhnte ich auf.

„Keine Ahnung, warum jeder aus so kleinen Sachen immer ein riesen Ding machen muss, aber alles was zwischen mir und Levi jemals vorfallen sollte ist rein platonisch und dabei wird es auch bleiben."

Oliver drängte sich an mir vorbei in den Raum und steuerte geradewegs auf den Doppeltisch zu an dem ich sonst immer alleine saß.

„Ich glaube, Levi sieht das anders."
Sagte er über die Schulter hinweg zu mir.

Ich folgte ihm zu meinem Tisch. „Er sieht das nur anders, weil er nicht glauben kann, dass ich mich nicht wie jedes andere Mädchen an seinen Hals werfe." Spottete ich.

Oliver lächelte, wobei zwei Grübchen in seinen Wangen erschienen, die ich unglaublich süß fand. War es normal, dass jeder aus Levis Clique auf seine eigene Art und Weise unheimlich attraktiv war?

„Das ist ein guter Punkt." Gab Oliver zu und deutete anschließend auf den freien Stuhl neben mir. „Darf ich?"

Ich nickte und strich den Rock glatt, den ich mir heute passend zu einer lila gestreiften Strumpfhose angezogen hatte. Draußen war es zwar kalt, aber die Wollstrumpfhose reichte dennoch aus und ich liebte sie einfach.

Als kleines Mädchen hatte ich von meinem Dad so eine bekommen.

Ich erinnerte mich ganz genau an den Tag, an dem ich mit ihm aus dem Urlaub zurückkam. Wir waren früher am Flughafen als erwartet und Mom und mein kleiner Bruder Troy (der zu dem Zeitpunkt erst 3 war) würden erst in einer Stunde da sein, um uns abzuholen, als schlug ich meinem Dad begeistert vor, noch durch ein paar Läden zu gehen.

Ich zog ihn in jedes Kleidungsgeschäft und da entdeckte ich eine Schaufensterpuppe, die ein wunderschönes dunkellila Kleid zu einer lila gestreiften Strumpfhose trug.
Das Kleid und die Strumpfhose gefielen mir so gut, dass ich meinen Dad anbettelte sie zu kaufen, bis er nachgab und es tatsächlich tat.

Seitdem hatte ich mir jedes Mal, wenn die Alte nicht mehr passte eine neue Strumpfhose gekauft. Bis heute.

„Ich mag das Outfit." Sagte Oliver plötzlich neben mir und riss mich damit aus meine Gedanken.

Vermutlich hatte er bemerkt, wie ich Gedankenverloren auf meine Beine gestarrt hatte.

„Oh" sagte ich und wurde rot. „danke.
Ich mag es auch sehr."

„Es ist mal etwas anderes, aber auf eine gute Art." Er lächelte mich an.

„Danke."

Dann betrat unser Kunstlehrer den Raum und begann die Stunde.

Wir mussten lediglich praktische Zeichenübungen machen, sodass ich mich noch weiter mit Oliver unterhalten konnte.

Ich hatte zwar schon vorher einige Male mit ihm geredet, aber dass er mir so sympathisch sein würde überraschte mich ehrlich.

Wir verließen auch Ende der Stunde gemeinsam den Raum und gingen zum Parkplatz. Kunst war meine letzte Stunde gewesen und als ich mit Oliver durch den Haupteingang an die frische Luft trat, sah ich Milo oder Clea nirgendwo, weshalb ich Olivers Angebot annahm und mit ihm zusammen zu Sawyer ging, der an eine Mauer gelehnt wartete.

Ich hob zum Gruß die Hand und Saw grinste schief. Auch er hatte wie Oliver ein kleines Grübchen in seiner linken Wange, aber bei ihm wirkte es vielmehr sexy als süß.

„Hallo Brookie." Sagte er.

Ich lächelte „Hi Saw. Wie geht es deinem Kopf?"

Er hob nur die Schultern und hob das Kinn an „Du meinst wegen dem Alkohol? Nun, ich bin hart im Nehmen."

Ich hob meine Augenbrauen und lachte. „Das hat auf mich am Samstag etwas anders gewirkt. Übrigens interessante Story, das mit Erica." Ich zog ihn auf, was eine freundschaftliche Geste war und mir deutlich Spaß machte.

Aber Sawyer konnte auch zurückschlagen. Er beugte sich zu mir vor und raunte mir ins Ohr: „Ich fand deine Flirterei mit Levi im Auto auch nicht ganz uninteressant."

Als er sich darauf wieder gegen die Wand lehnte beobachtete er zufrieden wie ich rot wurde.

„Wir haben uns nur unterhalten."
Protestierte ich schwach, aber seine bernsteinfarbenen Augen funkelten trügerisch als er sagte: „Natürlich."

Ich schnitt eine Grimasse.

Oliver, der unser Wortgefecht still beobachtet hatte nickte jetzt hinter mich. „Ich glaube deine Freunde warten auf dich."

Ich drehte mich um und tatsächlich kamen Milo und Clea gerade aus der Schule und sahen in meine Richtung.

Milos Blick war misstrauisch und der von Clea neugierig.

Ich drehte mich wieder zu den beiden Jungs um. „Also dann, man sieht sich."
„Bestimmt." Feixte Saw.

Ich ignorierte ihn einfach mit halbem Grinsen und ging zu meinen Freunden.
„Sind das nicht Freunde von Levi?" fragte Clea sofort, als ich die beiden erreicht hatte und Milos Blick wurde daraufhin noch misstrauischer.

Ich hob die Schultern „Ich hatte Kunst mit Oliver und hab mich eben noch zu ihnen gestellt." Natürlich versuchte ich bewusst die Situation herunterzuspielen, schließlich hatte ich keinem von beiden erzählt, dass ich am Samstag mit den drei Jungs unterwegs war und Levi jetzt doch Nachhilfe gab.

Aber Clea schien das Interesse ohnehin schnell wieder zu verlieren, denn sie wechselte sofort das Thema. „Solen wir dich nach Hause fahren?" fragte sie betont gelangweilt.

Ich schüttelte den Kopf. „Nein Danke, ich muss vorher eh noch einkaufen."
Wieder eine Lüge, aber Milos grimmigem Blick nach zu urteilen auch eine notwendige.

Er lächelte mich gezwungen an. „Gut dann sehen wir uns morgen zum Frühstücken." Sagte er und legte eine Hand an Cleas Rücken.

Mein Blick verweilte etwas länger an seiner Hand, aber dann nickte ich. „Bye!"

Snowwhiteحيث تعيش القصص. اكتشف الآن