6. Oh mein Gott! Kim Possible!

7K 326 19
                                    

Als Taddl nach mir auch in das kleine Café geschlüpft war, musste ich feststellen, dass er dieses Eckchen wirklich gut ausgewählt hatte. Es sah auf den ersten Blick wirklich sehr gemütlich aus und hier hatten sie anstatt schlichter Fake-Blumen aus Kunststoff, sogar echte Kerzen auf den Tischen stehen.

"Kommst du?", fragte Taddl, nachdem er sich an mir vorbeigedrängelt hatte, da ich vor lauter Staunen auf der Stelle stehengeblieben war.

Meinen Kopf schüttelnd, um wieder klare Gedanken zu bekommen, setzte ich mich wieder in Bewegung und folgte Taddl, der einen kleinen Tisch ohne Kerze auserkoren hatte. Wie unromantisch von ihm. Mir zulächelnd ließ er sich auf die Bank sinken und stellte sein Longboard ebenfalls darauf ab.

"Meinst du nicht, du solltest das Longboard lieber auf den Boden stellen? Ich glaube nicht, dass die Angestellten das für gut befinden, wenn du damit das Polster dreckig machst", fragte ich ihn und stellte meines zusammen mit meinem schwarzen Rucksack auf den Boden.

"Ach wo", erwiderte Taddl und nahm die Karte in die Hand.

"Such' dir was aus. Das geht aufs Haus", sagte er und grinste mich über den Rand seiner Karte spitzbübisch an.

"Auf keinen Fall. Ich bezahle für mich selber!", protestierte ich und nahm mir auch eine Karte.

"Wie Sie wollen, Miss", sagte Taddl und ich hätte schwören können, dass er dabei grinste, aber als ich von meiner Karte hochschielte, studierte er seine mit ernster Miene.

Er hatte die Brauen zusammengezogen und seine Augen, von rechts nach links gleitend, da er die Karte las, spiegelten das Licht wieder, dass neben uns an der Wand hing. Wenn man ihn so betrachtete sah er total anders aus, als wenn ich ihn durch seine Facecam in seinen Videos beobachtete. Jetzt fehlte nur noch, dass er einen Strickpullover angehabt hätte, die ich, nur um es mal zu erwähnen, sehr attraktiv fand, und er wäre mein Beuteschema gewesen. Eigentlich hatte ich bis jetzt immer nach einem Typen mit dunklen Haaren, blauen Augen, einer Hornbrille und hohem IQ gesucht, aber seitdem ich Taddls Videos entdeckt hatte, hatte sich auch die Vorstellung meines Traumtypen zu seinem Vorteil, oder Nachteil, man kann ja nie wissen, entwickelt.

Meine Augen wurden augenblicklich von Taddls grübelnden Angesicht gerissen, als eine weibliche Stimme neben uns auftauchte: "Wissen Sie schon, was Sie bestellen wollen?"

Erschrocken schaute ich sie an und musterte sie von oben bis unten. Irgendwoher kam sie mir bekannt vor, aber als sie dann den Blick von Taddl abwandte und mir in die Augen blickte, wandte ich mich blitzschnell wieder der Karte zu.

"Ja, ich hätte gerne einen Schokomilchshake", hörte ich Taddl sagen. Sie boten hier Milchshakes an? Oh man, ich hätte wirklich lieber die Karte lesen sollen, anstatt Taddl anzuglotzen.

"Und Sie?"

"Ähm...ich hätte gerne einen Kakao."

"Ok, vielen Dank. Kommt sofort", sagte sie, lächelte uns noch einmal an, bevor sie ihre roten Haare in den Nacken warf und wieder hinter die Theke verschwand.  Peinlich berührt ließ ich die Karte auf den Tisch fallen, stöhnte und fuhr mir so über die Augen, dass ich meine Mascara nicht ruinierte. Ich brauchte dringend mehr Schlaf.

"Vielleicht solltest du dich das nächste Mal mehr auf die Karte konzentrieren", sagte er mit einem Unterton, den ich nicht indentifizieren konnte, und zwinkerte mir zu.

"Konzentrier' du dich mal lieber auf unsere Arbeit", grummelte ich und musste mir ein Grinsen verkneifen.

"Na gut. Dann leg' mal los!", forderte er mich auf und machte eine komische Handbewegung.

Na super, da war ich wohl gerade in mein eigenes Fettnäpfchen getreten. Ich schaltete mein Gehirn ein, kramte mein Sketchbook und einen Bleistift aus meinem Rucksack und schaute mich im Raum um, in der Hoffnung, irgendwas zu entdecken, dass mich inspirierte. 

Zu meinem Unglück fand ich auf die Schnelle jedoch nichts, bis die Rothaarige Taddl etwas von der Theke zurief: "He! Junger Mann! Könnten sie bitte ihr Board von unseren Polstern nehmen!"

Sofort wurde er rot und machte Anstalten das Board auf den Boden zu legen, doch als mir eine brandheiße Idee durch den Kopf schoss, packte ich seine Hand. Ein wenig geschockt hielt Taddl inne und schaute mich entgeisert an.

"Ich hab' ne Idee!", sagte ich triumphierend, woraufhin Taddl lächelte und mit seiner rechten Hand das Board auf den Boden beförderte. Seine Linke hielt ich immer noch in einem festen Klammergriff, den ich gerade irgendwie vergessen hatte.

"Wie wäre es, wenn wir ein Deck für Longboards gestalten? Ich meine, so klamottendesignmäßig wird uns wohl noch was einfallen, aber ein Deck? Das wäre doch der Hammer!", schlug ich begeistert vor und mittlerweile hatten auch seine Augen zu leuchten begonnen.

"Ähm... hier sind ihre Bestellungen", sagte die rothaarige Frau, der es, wie es aussah gefiel, sich anzuschleichen und mir damit einen Riesenschrecken einzujagen.

Verwirrt schaute sie auf unsere Hände, sodass ich meine Hand blitzschnell von Taddls zog. Darauf blickte ich sie grimmig an und konnte es garnicht erwarten, das sie endlich wieder ging, bis ich endlich realisierte, woher ich sie kannte. In meinem Inneren ohrfeigte ich mich selber, dass ich sie so grimmig angeschaut hatte. Ich meine, warum hatte ich sie nicht sofort erkannt? Die roten Haare, die dunklen Brauen und ihr Arbeitshirt, welches ihr viel zu klein war, sodass ihr schlanker Bauch ein wenig Tageslicht abbekam? Hier stand gerade eine menschliche Kim Possible vor mir! Als Kind hatte ich diese Serie geliebt!

Nachdem sie unsere Tassen auf dem Tisch abgestellt hatte würdigte sie mich noch eines komischen Blickes und verschwand wieder hinter die Theke.

"Die sieht aus wie Kim Possible!", flüsterte ich Taddl begeistert zu, der bereits den Strohhalm seines Shakes im Mund hatte und eine Skizze eines Longboards auf eine leere Seite meines Sketchbooks zeichnete.

Blitzartig sah ich, wie er sich verschluckte und dann mit hochrot angelaufenem Kopf hustend versuchte, die Flüssigkeit aus seiner Lunge dorthin zu transportieren, wo sie eigentlich hingehörte. Als er endlich fertig war, verwandelte sich sein Husten in einen starken Lachanfall und so langsam hatte ich Angst, dass er krepierte.

"Du hast Fantasie!", sagte er, als er sich wieder beruhigt hatte und ich zog mein Handy aus der Hosentasche, weil es gerade vibriert hatte.

Es war Ethan. Er hatte mir ein Bild gesendet und geschrieben: 'Wo bleibst du?'. Stirnrunzelnd öffnete ich das Bild, das aufgrund meines schnellen Internets, das wiederrum mit einem Vertrag, der höchstunangenehme 30 Euro im Monat kostete, verbunden war, innerhalb weniger Sekunden geladen war. Das Bild zeigte im Vodergrund Ethans schlanke Beine, die er übereinander geschlagen hatte und im Hintergrund einen großen Vorlesungssaal. Sofort schlug ich mir vor den Kopf. Scheiße, die Vorlesung heute Abend hatte ich ganz vergessen!

Na ihr Nudeln,

endlich habe ich es geschafft, zum Glück, vor dem Jahre 2015 ein neues Kapitel hochzuladen. In diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und da ich ja heute nicht so viel labern wollte, hier sind die Besetzungen, die ihr euch bei mir gewünscht habt:

- @Flo777 als Dner's (aka Felix) Freundin

- @devilishsoul als Ardy's nächste Freundin

- @Soi_2311 als Rewi's Freundin

So, wenn ich jemanden vergessen habe oder wenn jemand noch für eine Besetzung, als was auch immer kandidieren möchte, bitte schreibt es mir unten in die Kommentare. Ich bin für alles offen!

xx und wir sehen uns im nächsten Jahr ;)

'Genau! Und dann wirft er manchmal so Bomben und das sind dann diese Dicken, wie heißen die noch?...Kings? Ah nee, was hab' ich grade im Kopf? Diese dicken, mit Nougat gefüllten, Dinger! Maxi...Maxi King! Jaa! Kinder Maxi King, Junge! Kinder Maxi King sind Granaten. Kinder Pingui sind so Laser, so breitflächige Laser und, ja man, das kann der alles, Kinderriegel sind so schnelle Schüsse!'-Taddl (Kindermann, der Superheld | Brudicraft #79 | LetsTaddl)

Drawn Love (Taddl FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt