8 | thunderstorm

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JISUNG| Ein lautes Donnern riss mich aus meinem Schlaf und ließ mich stärker zusammen zucken, als eigentlich gewollt, was nur dafür sorgte, dass ich mich noch mehr in meiner Decke verkocht.

Mein Herzklopften kam mir so laut vor, dass ich dachte, es würde mir aus der Brust springen, während meine Hände sich stärker in die Decke krallten.

Es war nicht so, dass ich Gewitter hasste. Im Gegenteil, ich fand es schön und faszinierend und doch hatte ich eine Gewisse Angst davor. Ich wollte es am liebsten jedes Mal vom nahen beobachten, aber die Angst davor schreckte mich etwas zurück.

Das Gewitter schien gruselig und schreckhaft, wenn das laute Donnern erklang und der Regen auf das Fenster einschlug wie ein Schauer aus Nadeln. Das Erscheinungsbild des Gewitters machte uns Angst, doch wenn man genauer hinsah, erkannte man die schönen Blitze aufleuchten.

Die versteckte Schönheit, hinter der Angst, die einen faszinieren konnte, wenn man sich überwand genauer hinzusehen. Genauso können Menschen ein unschönes Erscheinungsbild haben, vielleicht einem sogar Angst machen, aber in Wirklichkeit sind sie im Inneren gutherzige Personen.

Es war wie ein Horror Film, den du unbedingt schauen willst, aber Angst vor den Jumpscares hast

Oder wie Personen mit denen du Kontakt aufbauen willst, aber Angst davor hast abgewiesen zu werden.

Manchmal auch, hat man Angst vor jemandem, weil diese Person einem grob und böse erscheint, aber in Wirklichkeit ist es im Inneren jemand sehr friedliches.

Ich könnte es mit vielem Vergleichen. Es war fast schon wie eine Phobie, man wollte es nicht, doch die Angst war da und sie würde so schnell nicht mehr verschwinden, außer man tat selber was dagegen. Denn Ängste entstehen in unserem Kopf, also können auch nur wir sie lösen.

Phobien..

Plötzlich machte es Klick bei mir und ich setzte mich ruckartig auf. Meine Angst war wie verflogen, bis ein erneuertes lautes Donnern mich wieder zusammen zucken ließ. Trotz allem stand ich aus dem Bett auf und ging zu meinem Schreibtisch.

Wo war er..

Ah!

Ich schnappte mir den gesuchten Block, einen Stift und trottete wieder zurück an mein Bett, welches direkt am Fenster stand. Den Block legte ich neben mich und zog leicht den Vorhang weg. Sofort erblickte ich den Sturmgrauen Himmel und die Wolken im Licht der versteckten Blitze sich manchmal für Sekunden erhellen.

Mit leicht zitternder Hand griff ich nach dem Hebel meines Fensters und drückte dieses nach oben. Noch bevor ich es selber öffnen konnte, schlug mir das Fenster durch den starken Wind entgegen und der Griff glitt mir aus der Hand, da das Fenster mit Kraft aufschlug.

Ich kuschelte mich wieder in meiner Decke ein und nahm den Block zur Hand. Mein Blick fiel nach Draußen. Ich spürte wie sich die Gänsehaut aufstellte, die durch die Kälte und der Angst verursacht wurde, auch durch die tiefe Dunkelheit in der verborgene Dinge ruhten, die mich manchmal stark aus der Bahn warfen.

Eine meiner vielen Phobien.

Der kalte Wind wehte mir entgegen und ließ meine Haare etwas aufwirbeln. Erneuertes Donnern erkam, was mich aufzucken ließ. Der Griff an meinem Block verstärkte sich und ich sah nach unten zu meinen Notizen, die ich mir zu Phobia gemacht habe.

Schon fing ich an mir Sachen aufzuschreiben, die mir während dem Unwetter in den Sinn kamen. Manchmal strich ich was durch, schrieb es neu hin oder änderte was oder saß einfach nur da und lauschte dem Prasseln des Regens auf dem Dach über meinem Zimmer.

Ich hatte Glück, dass das Dach für eine gewisse Überdachung an meinem Fenster sorgte, weswegen der Regen nicht direkt in mein Zimmer kam. Bei meinem anderem Fenster sah das nochmal anders aus, das war nämlich eine kleine Luke am Dach, durch die ich durch eine Leiter im Sommer gerne raus ging und mich oben hinsetzte.

𝗣𝗛𝗢𝗕𝗜𝗔 MINSUNGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt