Kapitel 6: Streit

177 6 0
                                    

! Kleine Warnung vorab, dieses Kapitel könnte einige schwierige Themen behandeln (Abtreibung, nur erwähnt), daher lesen auf eigene Gefahr!

Von diversen Stimmen, welche sich angeregt miteinander unterhalten, werde ich geweckt. "Können sie uns nicht sagen was sie hat?" fragt eine zarte Stimme, welche ich meiner Mutter zuordne. Langsam öffne ich meine Augen und das erste was ich sehe sind Dracos graue Augen. Die Anspannung weicht aus seinen Zügen und er beugt sich zu mir hinunter und küsst meine Stirn. "Endlich." seufzt er. "Was ist passiert?" frage ich verwirrt. "Du bist ohnmächtig geworden." erklärt Draco und reicht mir ein Glas Wasser. Ich nehme es dankend an und trinke ein paar Schlucke aus diesem. "Nun da sie erwacht sind Misses Malfoy können wir nun sagen was sie haben." meint eine grauhaarige Ärztin, welche ein Klemmbrett in ihren Händen hält. " Obwohl." seufzt sie nachdenklich. "Ich werde das doch lieber Doktor Becket überlassen. Sie hat auf diesem Gebiet mehr Wissen als ich." Sie verlässt das Zimmer. Verwirrt blicke ich ihr hinterher und sehe, dass nicht nur Draco und meine Mutter anwesend sind, sondern auch Blaise, Ginny und mein Vater.

Keine Minute später betritt Doktor Becket den Raum. "Guten Tag Misses Malfoy." begrüßt sie mich. Ich nicke ihr zu und sie blickt auf das Klemmbrett, welches ihr wohl die Ärztin von vorhin gegeben hat. "Nun. Ich lasse die Bombe direkt platzen. Sie sind schwanger." Äußert sie sich und in dem kleinen Zimmer wird es still für eine Weile. Ich spüre wie die Farbe aus meinem Gesicht weicht. "Ich weiß das jetzt erst mal viel zu verdauen ist. Vor allem durch ihre Fähigkeiten, doch ich kann ihnen versichern das ich eine neu entwickelte Behandlungsmethode habe, um es ihnen zu erleichtern. Die Chancen das sie davon sterben könnten sind dennoch vorhanden, doch sie sind geringer." erklärt sie und ich blicke Draco an. Doch dieser blickt nur emotionslos aus dem Fenster. "Nun ich kann sie nun entlassen. Ich werde ihnen den nächsten Termin eulen." erklärt sie und lässt uns allein. Niemand wagt es zu sprechen. "Warum hat sie etwas vom Sterben erzählt?" fragt schlussendlich Ginny mit zitternder Stimme. "Die Fähigkeiten unserer Blutlinie werden durch eine Schwangerschaft vererbt und dies schwächt die Frau und es kann sein das sie dadurch stirbt." erklärt meine Mutter und kleine Tränen bilden sich in ihren Augen. Sie lehnt sich an meinen Vater, welcher versucht ihr Halt zu geben, doch auch er ist erschüttert. "Draco?" murmle ich und stupse in sachte an. Er erwacht zwar aus seiner Starre, doch er sagt nichts. "Ich denke wir sollten alle nach Hause gehen und diesen Schock verdauen. Wir werden sehen was die Zukunft bringt." meint mein Vater und wir stimmen ihm zu. So verlassen wir alle das Mungo und gehen nach Hause.

Draco hat noch kein einziges Wort zu der jetzigen Situation gesagt und so langsam wird mir unwohl. "Was sind deine Gedanken darüber?" frage ich ihn vorsichtig. "Das Kind ist nicht gut für dich. Du solltest es los werden, bevor es dich zuerst tötet." gibt Draco kalt zu. Irritiert blinzle ich und blicke ihn geschockt an. "Was?" frage ich heißer. "Das Kind tut dir nicht gut und es könnte dich umbringen, daher du es solltest loswerden." wiederholt Draco monoton. "Das werde ich nicht machen. Ich werde es nicht umbringen." Meine ich wütend. "Also willst du lieber ein Kind gebären, das du niemals kennen lernen wirst und mir überlässt. In dem Wissen das dieses Kind, der Grund ist warum du nicht mehr an meiner Seite weilst?" gibt er zu und blickt mich mit Schmerz in den Augen an. "Ja, immer noch besser als Mord." gebe ich zu und Draco wird wütend. "Meine Fresse Hermine hör auf so zu denken, treib es ab und wir können in Frieden leben." brüllt er und ich zucke durch seinem schnellen Stimmungswechsel zusammen. Ich trete zurück und ich spüre wie in meinen Augen sich Tränen bilden, aber ich blinzle sie weg. Eine Welle von Wut überschwappt mich und ich balle meine Hände zu Fäusten. "Wir können auch mit diesem Kind in Frieden leben. Es wird unsere Familie erweitern und bereichern. Hör auf alles schwarz zu malen. Die Welt ist nicht von Grund auf Böse. Du hast Doktor Becket gehört, ich habe eine Chance zu überleben." meine ich und Draco fährt sich gestresst durch seine Haare. "Das Leben meint es aber nicht gut mit mir, hat es noch nie und du bist alles was ich noch habe. Ich möchte nicht das so ein Monster es mir nimmt." argumentiert er dagegen und ich stampfe an ihm vorbei. "Ich werde das Kind nicht abtreiben, doch wenn du weiter so denkst und es nicht akzeptierst dann werde ich gehen." sage ich zwischen zusammen gebissenen und steige die Wendeltreppe hinauf. "Wo willst du hin?" fragt er und verfolgt mich mit schnellen Schritten. "Ich werde bei Ginny und Blaise wohnen, bis du dich beruhigt hast und akzeptieren kannst das dieses Kind nun ein Teil von mir und meiner Familie ist. Entweder akzeptierst du uns beide oder keinen." erkläre ich und lasse meine kleine Perlenhandtasche mit einem Zauber füllen. Ich nehme sie an mich und disappariere.

Mit einem Plopp lande ich vor Blaise und Ginnys Wohnung. Tränen rinnen mir nun mittlerweile über die Wangen. Ich kann Draco verstehen, doch seine Forderungen sind unmenschlich. Zaghaft klingle ich an der Tür und warte bis sie geöffnet wird. Tatsächlich dauert es nicht lange bis dies passiert und Ginny blickt mich besorgt an. "Habe ich es mir doch gedacht." murmelt sie und zieht mich wortlos in die Wohnung. Ohne ihr etwas erklären zu müssen zieht sie mich in ihre Arme und wiegt mich sachte hin und her. "Er ist ein Idiot, wenn er das Kind nicht mit dir möchte." flüstert Ginny in ihr Ohr. Ich spanne mich an und schniefe. "Er wollte das ich es abtreibe." "Was?" kreischt Ginny in mein Ohr und ich verziehe mein tränen überströmtes Gesicht. "Dieses Frettchen. Was denkt er sich eigentlich dabei?" beschwert sich Ginny lauthals und lässt eine Schimpftirade über den Blonden los. "Nun denn, du kannst solange bei uns schlafen wie du möchtest." meint Ginny und zieht mich zu dem kleinen Gästezimmer. "Danke Gin." murmle ich dankbar. "Ach nichts zu danken. Immerhin bist du meine beste Freundin." winkt sie grinsend ab. "Du solltest dich ausruhen, es war ein sehr ereignisreicher Abend." ergänzt sie und lässt mich allein in dem Gästezimmer zurück. Ich durchziehe mein abendliche Unterfangen und lege mich ins Bett. Doch selbst nach Stunden kann ich kein Auge zu machen. Dracos harte Worte hallen in meinem Kopf wider und ich kann seine Gedanken verstehen, dennoch gibt es ihm noch lange nicht das Recht mir zu sagen was ich zu tun oder zu lassen habe. Vor allem werde ich dieses Kind nicht abtreiben. Auch wenn ich nicht bereit bin Mutter zu werden, so fühle ich mich verantwortungsvoll für dieses, noch sehr junge, Leben. Die Stunden des abends verstreichen, während meine Gedanken immer weiter um dieses Thema kreisen und schließlich zieht mich meine körperliche Erschöpfung in einen tiefen Schlaf. 

Happy ever afterWhere stories live. Discover now