Kapitel 6

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„Nein,ruf niemanden an es ist okay.

Ich schaff das", wimmerte er und schlang seine Arme um seinen Körper. Ich lag mich neben ihn und umarmte ihn.

„Es tut mir so so leid", flüsterte ich.
Ich spürte das er weinte.

Er wollte mich nicht mehr loslassen also blieben wir in der Umarmung.

„Ich wünschte ich könnte das für dich ungeschehen machen", versuchte ich ihn zu trösten.

„Ich kann nicht glauben das das mein eigener Dad ist. Ich hab alles getan was er von mir verlangte. Ich hab es ertragen wenn er 20 Bier am Tag getrunken hat oder wenn er mir in die fresse geschlagen hat. Ich habe es ertragen wenn er irgendeine schlampe von der Arbeit mitgebracht hat oder wenn er mich rausgeschmissen hat. Ich kann das einfach nichtmehr Harley. Ich habe das Gefühl ich kann ihn nicht mehr kontrollieren."

Mein Oberteil sog sich mit seinen Tränen voll. Ich streichelte seinen Rücken um ihn zu beruhigen.

Ich wandte mich aus der Umarmung und nahm seinen Kopf zwischen meine Hände. Er versuchte sich wegzudrehen, selbst in der Situation schien es ihm unangenehm zu sein das ich ihn so verletzlich sah.

Wie konnte ein Mensch diesen frechen, lebensfrohen Jungen so brechen?

Es war unglaublich. Ich kannte JJ noch nicht einmal einen Tag und hatte schon das Gefühl wir hatten eine Art Verbindung.

Ich wusste nicht wieso ich mich so schnell auf ein Treffen mit ihm eingelassen hatte was ziemlich untypisch für mich war oder warum ich ihm in den Wald gefolgt war obwohl es mich eigentlich nichts anging.

Genauso wenig wusste ich wieso ich jetzt schon das Gefühl hatte ihn zu kennen.

Ihn aus dieser Situation gerettet zu haben hatte uns einander näher gebracht das spürte ich.

„Ich werde nicht zulassen das er dich nochmal verletzt. Ich werde dir helfen JJ okay? Du musst da nicht alleine durch. Bitte, versuch wieder aufzustehen, wir müssen dich verarzten lassen."

Er zog seinen Kopf zurück. „Nein, ich kann nicht zulassen das mich so jemand sieht. Ich will...ich kann...", er stockte.

Ich wusste was er sagen wollte.

Selbst danach konnte er es nicht übers Herz bringen seinen Dad in Schwierigkeiten zu bringen.

„Hey, ist gut, ich werde dich verarzten."
Er drückte meine Hand und versuchte seine Tränen abzuwischen. Noch nie habe ich einen Jungen so zittern sehen. Mein Herz tat weh wenn ich ihn so sah aber ich durfte jetzt nicht auf mich achten.

Ich stemmte ihn sodass er es schaffte aufzustehen und wir stolperten durch den Wald wieder vor das Restaurant.

„Bist du sicher das wir Kie nichts erzählen sollen?", fragte ich noch einmal.

„Bring mich bitte einfach zu dir", murmelte er.

Ich hatte Angst er könnte jede Sekunde das Bewusstsein verlieren.

Ich wusste nicht woher ich die Kraft nahm JJ den ganzen Weg halb zu tragen aber wir kamen an meinem Haus an.

Ich schaute ihn vorsichtig an. „Versuch dich so normal wie möglich zu verhalten ich weiß das ist schwer aber wir müssen jetzt so unauffällig wie möglich an meinem Dad vorbei okay?"

Bei dem Wort Dad zuckte er zusammen aber er nickte. Ich drückte seine Hand.

„Wir schaffen das."

Ich versuchte JJ so gut wie möglich hinter mir zu verdecken als wir zu der Treppe liefen.

„Hey, schaffst du es alleine hoch zu gehen?", fragte ich ihn. „Ich versuche ihn solange abzulenken".

Er nickte zögerlich und hiefte sich Treppe für Treppe nach oben.

Ich merkte wie weh es ihm tat aber er kämpfte sich langsam und so leise wie möglich nach oben.

Dann hörte ich die Schritte meines Dads.
Angespannt lehnte ich mich an sie wand an und hoffte ich würde natürlicher aussehen als es mir gerade vorkam.

„Hey mein Schatz, da bist du ja wieder.Wie war dein Treffen?"

Ich wollte gerade antworten da fiel sein Blick auf mein Oberteil.

Scheisse JJ's Blut hatte abgefärbt und zwar auf mein Oberteil. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und mir wurde schwindelig.

Ich wusste mein Dad würde nicht zulassen das ich ihn allein verarzte, er würde darauf bestehen ihn zum Arzt zu bringen, andernfalls könnte er es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren.

„Ohhhh ja da...ähm...ich bin hingefallen, alles gut nur ein bisschen aufgeschürft", versuchte ich ihm zu erklären. Er lächelte beruhigt.

Langsam lief ich zur Treppe.
Bitte fang jetzt kein Gespräch an flehte ich in meinem Kopf.

„Ähm und jetzt werde ich mich mal kurz verarzten", mit einem nervösen Lächeln rannte ich nach oben bevor er noch irgendwas hätte sagen können, wo das Lachen sofort wieder aufhörte.

JJ hatte sich an der Wand im Flur angelehnt und die Augen geschlossen. Es sah aus als würde er sich darauf konzentrieren weiter zu atmen. Ich stützte ihn wieder und brachte ihn in mein Zimmer.

„Hier, leg dich aufs Bett, ich komme gleich wieder okay?"

Schnell kickte ich meine herumliegende Unterwäsche unter mein Bett und hoffte das er es nicht bemerkt hatte.

Ich rannte in das Bad in unserem Stock und holte Desinfektionsmittel, Watte, Verbandszeug, Salbe und Pflaster, einfach alles was ich für nötig erachtete.

„Geht es?", fragte ich als ich wieder in mein Zimmer trat. Er nickte aber ich konnte sehen das es nicht stimmte.

Ich verstand nicht wieso er in seiner Situation immernoch den harten Kerl spielen wollte aber das war wohl seine Persönlichkeit.

Ich setzte mich neben ihn und schob sein T-Shirt hoch. Er biss sich auf die Lippen und lehnte seinen Kopf gegen die Wand.

Ich gab mir größte Mühe bei dem Anblick seines nackten Oberkörpers nicht ins schwitzen zu geraten.

Schnell konzentrierte ich mich auf den wichtigen Teil und schob sein T-Shirt weiter nach oben.

Mein Atem stockte als ich sah das sein ganzer Oberkörper mit Blutergüssen und Wunden übersät war.

Jetzt erst wurde mir klar wie fest sein Vater zugeschlagen haben musste.

„JJ ich glaube nicht das da einfaches verarzten mit verband nützen wird", flüsterte ich.

Sein Kopf schnellte hoch.

„Was meinst du damit?", fauchte er und ich wusste nicht wie ich es ihm sagen sollte.

Einfach raus damit dachte ich mir.

„JJ das sieht wirklich schlimm aus ich denke wir müssen es meinem Dad sagen"...

WIRD JJ ZULASSEN DAS HARLEY IHREM VATER VON IHM ERZÄHLT ? UND WAS WIRD MIT JJ UND SEINEM VATER NACH DIESEM VORFALL PASSIEREN ? NICHT ZU VERGESSEN DIE PARTY DIE MORGEN STATTFINDET ❤️

 𝐉𝐉 𝐔𝐍𝐃 𝐇𝐀𝐑𝐋𝐄𝐘Where stories live. Discover now