18. Guten Morgen

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Raphael
Als ich aufwachte, lag ich neben Simon in einem fremden Bett. Sein Arm auf meiner Brust, seine Nase berührte leicht meinen Hals und auf meinem Hemd war getrocknetes Blut. Vorsichtig, um Simon nicht zu wecken, stand ich auf und sah auf die Uhr. 19:47 Uhr. Ich steckte das Handy zurück in meine Hosentasche und ging auf den Flur. Schon hier konnte ich, durch die offenen Türen schlafende Party Gäste sehen. Im Wohnzimmer lagen sogar noch Maia und die Shadowhunter neben den anderen Vampiren. Nur Luke war gegangen. Jace und Clary lagen auf einer Sitzbank, hinten im Raum, etwas abseits, Isabelle in den Armen eines Vampirs auf der Couch, Alec und Magnus in einem Sessel und Maia bei einem anderen Vampir, ebenfalls in einem Sessel. Bis auf ein- zwei Vampire, die sich gerade auf den Heimweg machten, schliefen alle. Ich nahm mir einen Beutel Null negativ und füllte es in ein Glas. Während ich mein Frühstück zu mir nahm, sammelte ich die Ratten und Fledermäuse ein und setzte sie auf die Theke. ,,Ach, du heilige Mutter Maria Gottes!" sagte Simon, während er durch den Raum sah. Sofort sprangen Alec, Jace und Isabelle auf und tasteten nach ihren Waffen. ,,Wow, alles gut. Kommt runter, war nur ich!" sagte Simon und hob abwehrend die Hände. Isabelle setzte sich wieder, Jace seufzte genervt und Alec fuhr sich aufgebracht durch die Haare. Nun erhob sich auch Magnus. ,,Guten Morgen, allerseits." ,,Morgen." nuschelten auch die anderen. Jace hob Clary von der Sitzbank. ,,Komm schon. Wir müssen." Doch sie kuschelte sich nur weiter in die Kissen. ,,Lass mich! Ich hab nen Kater." quengelte sie. ,,Ja, Clary, ich weiß. Wir doch auch. Im Institut haben wir was dagegen, also komm!" Ohne eine Reaktion abzuwarten hob er sie hoch und trug sie nach draußen. Die anderen nahmen ebenfalls ihre Sachen und verschwanden. Bis auf ein paar schlafende Vampire waren wir also wieder allein. Simon kam zu mir, zog mich in seine Arme und nuschelte: ,,Morgen, Liebling." Dann nahm er sich mein Glas, trank einen Schluck und drückte es mir wieder in die Hand. ,,Warum sind da Ratten und Fledermäuse auf unserer Theke?" fragte er verwundert. Ungläubig sah ich ihn an. ,,Das ist dir noch nie passiert?" Verwirrung machte sich auf seinem Gesicht breit. ,,Manchmal, wenn Vampire betrunken sind, verwandeln sie sich in diese Tiere." Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. ,,Na, dann hab ich ja Glück, dass mir das noch nicht passiert ist." Ich lächelte. ,,Ja, hattest du. Denn wenn du dich jemals so Sturz betrinken wirst, bekommst du ganz schön Ärger mit mir, chico!" Er grinste. ,,Okay, okay. Hab ich nicht vor." Gedankenverloren ging er durch den Raum. Am anderen Ende blieb er bei dem Glaskasten mit den Ausstellungsstücken stehen. Vorsichtig öffnete er ihn und holte den Dolch heraus. Mit einem schiefen Grinsen drehte er sich zu mir um. ,,Ich weiß noch, wie ich dich damit abgeworfen hab, als ich das erste Mal hier war." ,,Und ich warte immer noch auf meinen neuen Anzug." grinste ich. Er lachte und legte den Dolch wieder zurück. ,,Okay, wann hast du Geburtstag?" fragte er. Lächelnd trat ich zu ihm. ,,Das war ein Scherz, cariño." ,,Tja, ich würde trotzdem gern wissen, wann du Geburtstag hast." erwiderte er und schloss die Vitrine. ,,Simon, wenn du erstmal etwas länger ein Vampir bist, wirst du auch nicht mehr an deinen Geburtstag erinnert werden wollen, glaub mir." Er sah mich eindringlich an. Eine Weile hielt ich seinem Blick stand, gab schließlich jedoch seufzend nach. ,,Einundzwanzigster September." antwortete ich. Triumphierend lächelte er. ,,War doch gar nicht so schwer, oder?!" Ich hob drohend meinen Zeigefinger und ging auf ihn zu. ,,Vorsicht, muchacho!" Doch er zog mich nur an den Hüften zu sich und sagte: ,,Du machst mir keine Angst!" Ich gab es auf und legte meine Arme um seinen Hals. ,,Nur, weil du jetzt weißt, dass es mich amüsiert." ,,Ganz richtig."

Vampire Love {Saphael} Where stories live. Discover now