2. Dulce pequeño idiota

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Raphael
Ich lief in meinem Zimmer auf und ab und murmelte immer wieder: ,,¡Dios mío! Le gusto a él. Él tiene sentimientos por mí." Was soviel bedeutet wie: Mein Gott! Er mag mich. Er hat Gefühle für mich. Ich fing an, mich zu fragen, ob seine Gefühle auch über eine Freundschaft hinausgingen. Warum ich mich das fragte, wusste ich nicht. Bisher hatte ich nie wirkliches Interesse an Männern, jedoch habe ich auch noch nicht für viele Frauen etwas Gefühlt.
Isabelle war eine kluge und wunderschöne junge Frau, die ich wirklich sehr mochte, jedoch war es noch lange keine Liebe.
An diesem Tag machte ich kein Auge zu. Die ganze Zeit dachte ich an Simon. Seine wilden braunen Haare. Seine Schoko-farbenen Augen. Wie sie leuchten, wenn er sich freut. Das Flackern in den Augen, wenn er nervös wird. Die niedliche, wenn auch verpeilte Art, die er an sich hatte. Lächelnd schüttelte ich den Kopf und flüsterte: ,,Dulce pequeño idiota..."
Als die Sonne kurz vorm Untergehen war, ging ich aufs Dach und beobachtete den Sonnenuntergang aus dem Schatten heraus. Gerade als die Sonne fast verschwunden war, ging die Tür direkt neben mir auf und Simon erschrak sich. ,,Ach, du heilige! Raphael. Du hattest doch nicht vor...." besorgt sah er zu der Sonne. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen und antwortete: ,,Ganz ruhig. Ich wollte nur den Sonnenuntergang sehen. Selbstverständlich aus dem Schatten." Er nickte. ,,Gut, o-okay. Ich.... Ich wollte die.... die Sterne sehen." stotterte er. ,,Das können wir gerne machen, sobald die Sonne vollständig verschwunden ist." Er lächelte mich verwundert an. ,,Wir? A-also nicht, dass ich was dagegen hätte, ich dachte nur....Ich hab geglaubt.... Naja.... Da du gestern so schnell.... Ich dachte nicht, dass du noch-" ,,Simon." ,,Ja?" ,,Hör auf zu reden." sagte ich sanft. ,,Okay." antwortete er schon fast erleichtert. Noch wenige Minuten standen wir schweigend nebeneinander und warteten, bis die Sonne unterging. Als sie endlich verschwunden war, setzten wir uns auf die Dachkante und sahen über das dunkle und dennoch leuchtende New York. ,,Esta ciudad nunca duerme." murmelte ich gedankenverloren. ,,Was?" fragte Simon direkt. Ein Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit, während ich meine Worte für ihn auf englisch wiederholte: ,,Diese Stadt schläft nie." Er nickte. ,,Hat sie nie und wird sie nie." Ich löste meinen Blick von der Skyline und sah ihn an. Ein verträumtes Lächeln zierte seine Lippen und seine Augen leuchteten. Plötzlich drehte er den Kopf zur Seite und sah mich fragend an. ,,Ist irgendwas?" Ich schüttelte leicht den Kopf. ,,Nein. Alles gut." Er fing an zu lächeln und ich tat es ihm automatisch gleich. Nun grinste er breit und sagte: ,,Na sowas, er zeigt Gefühle!" Lächelnd verdrehte ich die Augen. ,,Idiota!" Ich sah wieder nach vorne, spürte jedoch seinen Blick weiterhin auf mir. ,,Raphael?" sprach er mich schließlich an. ,,Ja?" Ich sah wieder zu ihm. ,,Was ich gestern gesagt habe.... meine ich ernst. Ich.... Du bedeutest mir was." Verlegen wendete er den Blick ab. ,,Aber.... Was ist mit dir? Bedeute ich dir was?" Er sah wieder zu mir. Ich nickte. ,,Ja. Ja, das tust du tatsächlich." Er lächelte erleichtert und sah mir tief in die Augen. Langsam lehnte er sich zu mir und unsere Gesichter kamen sich immer näher. Doch kurz bevor er mich küssen konnte, drehte ich meinen Kopf zur Seite. ,,Simon,-" Er entfernte sich wieder. ,,Nein, nein, schon gut. Du stehst nicht auf Jungs, schon klar. Ist okay. Ich verstehe." ,,Nein, ich denke das tust du nicht." Ich nahm seine Hand und er sah mich fragend an.  ,,Simon, ich bin asexuell."

Vampire Love {Saphael} Onde histórias criam vida. Descubra agora