Kapitel 41

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Für kurze Zeit blieb es still, keiner sagte etwas und es schien so, als stehe die Zeit dadurch still. Nur das Atmen des anderen hörten sie und dabei war das Atmen der beiden Jungs ziemlich leise gewesen. Tatsächlich hatte Jeongguk etwas Angst, laut zu Atmen. Nicht, weil Taehyung wieder schlechte Laune bekommen könnte, eher weil es gerade etwas unangenehm war, aber nur etwas. Im Moment wusste noch keiner recht, was genau er sagen sollte.
Während Taehyung neue Gesprächsthemen suchte, ging Jeongguk das letzte, erst passierte Gespräch durch. Sie hatten einige Gesprächsthemen durch genommen, über manches redeten sie länger und über andere Themen redeten sie nur kurz.

"Wärst du du lieber blind oder taub?", durchbrach Taehyung die Stille mit einer Frage. Es überraschte Jeongguk, dass Taehyung mit einem neuen Thema angefangen hatte. Trotzdem überlegte er schnell, wollte den anderen nicht lange warten lassen.

"Das ist eine gute Frage.", behauptet Jeongguk, um mehr Zeit zu bekommen.

"Ehrlich gesagt, so leicht ist es gar nicht, die Frage zu beantworten. Wenn ich blind wäre, könnte ich mich nicht so orientieren, wie, wenn ich etwas sehe, außerdem könnte ich weiter Musik hören und könnte mich ohne Probleme mit einer Person unterhalten. Hingegen, wenn ich taub wäre, könnte ich mich weiter gut orierentieren, müsste mich nicht so ganz auf mein Gehörsinn konzentrieren, außerdem würde ich keine Ohrschmerzen bekommen, wenn etwas zu laut ist und ich müsste mir kein neuen Weg finden, um etwas zu lernen, weil ich durchs Lesen lerne.", erzählt Jeongguk von seinen Bedenken und überlegte anschließend kurz, wodurch es etwas still wurde. Taehyung selbst überlegte, was für eine Antwort er von dem Jüngeren bekommen würde. Er tippte auf taub.

"Ich glaub, ich wäre lieber taub als blind.", antwortete Jeongguk schließlich.

"Und du?", fragte Jeongguk noch interessiert und sah zu Taehyung.

"Auch.", antwortete Taehyung ziemlich knapp, ohne zu überlegen.

"Wieso?", fragte Jeongguk, während er seinen Blick einfach nicht von ihm nahn.

"Mein erstes Argument ist, ich muss mir keine verletzende Worte anhören. Mein zweites Argument ist, dass ich mir keine ekligen Geräusche anhören muss, wie zum Beispiel Knochen knacken. Und mein drittes Argument ist, ich kann weiter Personen sehen, die ich mir gerne anschaue.", antwortete Taehyung, weshalb Jeongguk verstehend nickte.

"Das sind gute Argumente!", lächelte der Jüngere, woraufhin Taehyung nickte.

Wieder wurde es still zwischen den beiden Jungs. Während in Jeongguks Kopf fast schon gähnende Leere herrschte, dachte Taehyung an die letzte Zeit. Dann fiel ihm auf, dass er noch Sachen von Jeongguk hatte, weshalb er vom Sofa aufsprang und mit einem Satz, dass er gleich wieder kommen würde, verschwand er aus dem Wohnzimmer. Mehr als überrascht und verwirrt sah Jeongguk ihm hinterher. Was hatte ihn gestochen, dass er so aufgesprungen war? Jeongguk konnte nur auf Taehyung im Wohnzimmer warten, eher wollte er nicht dem Älteren hinterher rennen. Das wäre ziemlich unnötig gewesen, wenn er doch gesagt hatte, dass er gleich wieder da sein würde.
Schnell war Taehyung wieder gekommen, er hatte etwas aber mitgebracht. In seiner Hand hielt er einen kleinen Klamottenstabel.

"Die habe ich mir ja von dir geliehen. Ich habe sie noch gewaschen.", erklärte Taehyung, während er die Sachen in Jeongguks Hände drückte.

"Das mit dem Waschen wäre nicht nötig gewesen.", erwiderte der Jüngere überrascht und sah sich den ordentlich gefalteten Stabel an. Irgendwie hatte er das so gar nicht erwartet.

"Das ist nötig gewesen.", widersprach Taehyung einfach und legte sich wieder auf das Sofa in der gleichen Position, nur dass er seine Beine etwas angewinkelt hatte, um die Beine nicht wieder auf den Schoß des anderen liegen zu haben.

"Danke.", bedankte sich Jeongguk murmelnd und nahm seinen Rucksack zur Hand, den er, als er gekommen war, neben dem Sofa auf dem Boden platziert hatte. Den Rucksack legte er auf seinen Schoß und legte die Sachen, die er vor einiger Zeit Taehyung gegeben hatte, da er vollkommen nass war, in den Rucksack.

Danach wurde es wieder still. Es kam oft zur totalen Stille zwischen den beiden Jungs, aber so unangenehm, wie es am Anfang war, war es nicht mehr. Wenn es als unangenehm empfunden wurde, dann von Jeongguk. Er konnte und wusste immer noch nicht, wie er mit dem Älteren umgehen sollte. Taehyung war nicht abnormal gewesen, nur war er auch nicht normal gewesen. Was genau ihn so machte, dass er nicht unbedingt als normal gelten konnte, konnte Jeongguk nicht definieren. Mal wirkte Taehyung total normal und im nächsten Moment reagierte er ganz anders, aber nicht wie eine ganz andere Person. Eher so, als müsste er den Worten einer anderen Person folge leisten. Oft verriet sein Gesicht ihn, es sagte was anderes aus, als seine Handlung und Worten. Jeongguk wusste oft nicht, was er dann tun sollte, trotzdem machte er einfach so weiter, wie zuvor.

ѕαу gσσ∂вує  ~KTH×JJGWhere stories live. Discover now