Kapitel 20

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Wenig später saßen beide in dem Zimmer des Jüngeren und schwiegen sich an. Was auch immer diesmal die Stimmung ruiniert hatte, wollte anscheinend, dass die beiden Jungs sich nicht verstehen sollten.

Also hörten beide nur dem Regen zu, der gefühlt gegen das Glas des Fensters hämmerte.
Taehyung hoffte die ganze Zeit darauf, dass der Regen nachlassen oder komplett aufhören würde, damit er wieder verschwinden konnte. Er war nicht die Person, die gerne zu Besuch war, sondern lieber Besuch bekam. Es gab bisher nur ein Haus, in dem er gerne zu besuch war, aber dieses würde er nie wieder betreten können, weil die Besitzer nicht mehr darin wohnten. Aber eigentlich betrat Taehyung das Haus nur so gerne, weil er vom Kind des Besitzers eingeladen wurde. Seine Oma war eine Ausnahme, dort war es wie ein zweites Zuhause, nur mit dem Unterschied, dass er dort niemals verstoßen werden würde.

Hingegen hoffte Jeongguk, der Regen würde noch über Nacht so weiter machen, damit er den anderen noch weiter kennenlernen konnte. Denn nun wusste Jeongguk, Taehyung war nicht die Person, die er vorgab. Zumindest vermutete es der Junge. Was auch immer auf dieser Klassenfahrt geschehen ist, Taehyung musste es hinter sich lassen. Jeongguk würde es ihm gerne sagen, aber dann würde es definitiv nicht damit enden, dass der Ältere ihm sein Herz ausschütten würde. Er schätzte, Taehyung würde davor wegrennen.

"Taehyung?", durchbrach Jeongguk endlich die Stille, denn wirklich länger aushalten wollte er es nicht. Der Angesprochene drehte sich mit dem Oberkörper leicht zu Jeongguk, da sie nebeneiner auf dem Bett saßen, und zeigte damit, dass er zuhören würde.

"Das im Café, das warst du oder?", fragte Jeongguk zögernd, er wusste nicht, ob er das richtige tat. Verwirrt hob Taehyung seine Augenbraue, was wollte Jeongguk ihm damit sagen?

"Was meinst du?", fragte nun Taehyung, was war im Café?

"Du wirktest zum ersten Mal in meiner Anwesenheit glücklich. Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber du wirktest auf mich immer so in Gedanken versunken, irgendwie abwesend und abweisend. So als wolltest du mich nicht bei dir haben. Aber dann vorhin im Café warst du alles andere als abweisend und abwesend. Als du dich im Café entschuldigt hast, erwähntest du, dass du im Moment keine gute Zeit hast. Und ich kann voll verstehen, wenn du mir nicht so vertraust, wie den anderen, aber ich höre gerne zu. Und ich weiß, das habe ich auch schon gesagt, aber manchmal ist es wichtig, es öfter zu erwähnen. Warum auch immer du diese schlechte Zeit hast und wie lang du diese Last mit dir trägst, lass es hinter dir. Es scheint so, als wäre es länger her und trotzdem hängst du mit allem, was du hast, daran. Manchmal, da muss man Dinge loslassen, egal welchen wert es hat oder hatte.", redete der Jüngere ohne Pause und hatte währendessen den Blick durchs Zimmer gleiten lassen.

"Wer sagt, dass es eine Last ist? Wenn es das einzige ist, was dir zeigt, dass es wirklich geschehen ist, lässt du es nicht einfach los, als wäre es nicht brauchbar.", antwortete Taehyung, ohne auch nur zu zeigen, dass er an die Vergangenheit dachte.
Sollte er es wirklich einfach liegen lassen, wenn es das einzige Verbleib war, dass diese Person wirklich existierte, selbst wenn es Taehyung immer wieder verletzte?

Bevor Jeongguk dazu etwas sagen konnte, fing Taehyungs Handy an, zu klingeln. Schnell nahm er den Rucksack auf seinen Schoß und kramte sein Handy hervor. Auf dem Display war Hoseoks Kontakt zu sehen, Hoseok rufte an.

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Was wohl Hoseok will? 🤔

ѕαу gσσ∂вує  ~KTH×JJGWhere stories live. Discover now