18. ✔️

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A/n: in diesem Kapitel kommen homophobe Ausdrücke vor!

POV Sam:

Ich wusste nicht was ich anziehen sollte. Es war kein Date. Nur zwei Freunde die ins Kino gingen. Es war ganz normal. In meinem inneren erhoffte ich mir jedoch mehr.

Wie gerne ich seine Hand halten wollte, mit ihm in einem Restaurant oder Park sitzen und über die dümmsten Dinge lachen. Wie es wäre nachts die Sterne zu beobachten. Zu streiten nur um sich wieder zu vertragen.

Vor Wochen fing ich an mir vorzustellen wie sich seine Lippen anfühlen, wie er küsste. Ich war verliebt. Ich war mir ziemlich sicher er war hetero und das er nichts für mich empfand. Es war schlecht daran zu denken, er hatte erst seinen Bruder verloren. Nach so einem Einschnitt im Leben konnte man nicht an Liebe denken. Besonders wollte ich ihn nicht zu etwas drängen.

Am Ende entschied ich mich für eine einfache Jeans mit einem schwarzen Shirt. Ich stylte meine Haare noch ein wenig und ging an sein Zimmer. „Bist du fertig?" Ich klopfte an und lehnte mich an die wand neben der Tür. „J-ja" Ich hatte mich gefragt was er anhatte, ob seine Haare so flauschig wie gestern aussahen. Die Tür öffnete sich und ich konnte in zwei hellbraune Augen schauen. Seine Haare fielen fast über sie, sie sahen genau so flauschig aus wie am vorherigen Tag. Er trug einen Pulli der ihm viel zu groß war. Dazu eine passende schwarze Hose mit ein paar Rissen. Ich entfernte mein Blick von seinem Körper und schaute wieder in sein Gesicht. Sein Kopf hatte er ein wenig nach unten gesenkt, seine Lippe war Zeichen seinen Zähnen.

Auf seinem Gesicht lag ein leicht rosiger Ton, welcher ihn noch süßer und attraktiver machte.

„Bereit?" Ich lächelte ihn an und wartete auf eine Antwort. „Ja" Ich nahm seinen Arm und zog ihn mit mir. Wir zogen unsere Jacken an und Ginger zu meinem Auto. Im Auto stellte ich erstmals die Sitzheizung an damit er es warm hatte. Kurz schaute ich zu ihm. Mir fiel auf das er mit dem Armband spielte. Er hatte es angezogen. Mit einem Grinsen fuhr ich in Richtung Kino. Als mein Lieblingslied kam stellte ich es lauter und sang ein wenig mit.

Die Fahrt ging schnell vorbei. Ich stellte den Motor ab und öffnete meine Tür. Bevor Valentin seine öffnen konnte öffnete ich sie ihm. Auf seinem Gesicht nahm ein wenig Farbe an und er schaute auf den Boden. Er war süß. „Ich welchen Film sollen wir?" Ich hatte nicht überlegt was wir schauen sollten. „Entscheide du." Seine Stimme war ein wenig lauter als vorher, ich mochte sie. Ich hätte ihm am liebsten Stunden zugehört.

***

Wir hatten uns für einen Actionfilm entschieden. Wir standen an der Theke für Snacks und suchten uns etwas aus. Valentin nahm eine Cola und Popcorn, ich nahm nachos mit Käsedip und eine Sprite. Bevor er seine Snacks bezahlen konnte tat ich es. Ich wusste das er etwas sagen wollte es aber nicht tat. „Du kannst beim nächsten mal bezahlen." Er nickte und nahm seine Sachen entgegen. Im Saal angekommen setzten wir uns hin und warteten bis der Film anfing. „Ey" Er sah mich an und nahm sich von meinen Nachos. „Das ist unfair, du hast mehr." Sein Popcorn war riesig. „Meins." Er streckte mir seine Zunge raus und wurde rot. „Wir können doch teilen." Ich hielt ihm meine nachos hin. Er nickte und hielt mir Popcorn hin.

„Eww" Er schaute mich angeekelt an als ich etwas Popcorn in den dip tauchte. „Das ist gut, du musst das probieren." Sein Blick wurde noch angeekelter. Er war ein wenig aufgetaut.  Während dem Film schaute ich oft zu ihm. Er war vom Film gefesselt und seine Augen leuchteten. Ich wollte dieses leuchten öfter sehen. Ich tat alles dafür das er öfter so war.

In dem Moment wurde es mir noch klarer. Ich wollte ihn jeden Tag zum Lächeln bringen. Ihn stützen wenn es ihm schlecht ging. Ihn zur Vernunft bringen falls er ausrasten sollte.

Als das Licht anging schaute er mich an. Der Blickkontakt hielt ein paar Sekunden ehe sich jemand  räusperte. „Ekelhaft sowas, man muss sich doch nicht so angucken in der Öffentlichkeit. Unnatürlich ihr schwuchteln." Ich war geschockt. Valentin senkte seinen Blick. „Wie bitte?" Der Mann sah uns angewidert an. „Es gibt hier Kinder, die müssen sowas ekelhaftes nicht sehen, früher wärt ihr dafür gestorben." Der Mann spuckte mich fast an. „Was fällt ihnen ein uns schwuchteln zu nennen? Was wir für eine Sexualität haben geht sie nichts an und so etwas zurückgebliebenes zu sagen ist nicht besser. Was ist daran schlimm schwul zu sein?" Ich stand auf uns sah dem Mann ins Gesicht. Ein paar im Kino schauten zu uns. „Es ist unnormal, wofür hat Gott sonst Mann und Frau geschaffen? Man müsste sie hängen."  Meine Wut stieg immer weiter. Woher nahm sich dieses arschloch so etwas zu sagen? Er wusste nicht einmal ob wir schwul waren oder zusammen. „Woher wissen sie das es Gott gibt? Ich würde mich gerne noch weiter mit ihnen unterhalten, aber ich habe besseres vor als meine Zeit mit jemandem zu verbringen der so verbittert ist und sich in andere Leben einmischt." Ich griff nach meinen Sachen und zog Valentin mit mir aus dem Saal.

Loner (boyxboy)Where stories live. Discover now