3. ✔️

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„Denkt an eure Aufgaben, bis morgen." Schon rannten alle aus dem kleinen stickigen Saal. „Valentin, bleibst du noch kurz?" Meine Geschichtslehrerin Mrs. Harding stoppte, kurz bevor ich den Saal verlassen konnte. Die junge Lehrerin setzte sich wieder auf ihren Stuhl. Ich lehnte an eine Bank. „Was gibts?" Unwissend blickte ich sie an. Ich wollte nur nach Hause. „Ich habe gemerkt, dass du seit ein paar Wochen nicht wirklich anwesend bist. Wie du weißt bin ich auch Vertrauenslehrerin, du kannst also mit mir reden, falls du Probleme hast. Da ich weiß, dass du es nicht einfach hast werde ich nichts machen, deine Note wird sich nicht verschlechtern. Ich hoffe nur das du bald wieder du selbst wirst und vielleicht ein paar Freunde findest."

Meine Lehrerin schaute mich mit einem mitleidigen Blick an und lächelte. Ich nickte nur und verließ dem Saal.

Ich hasste Lehrer, hinter dem Rücken sprachen sie über einen, nachdem sie dein Vertrauen wollten. Darauf würde ich nicht hereinfallen. Nicht nochmal.

Ohne zu achten, ob mir jemand entgegen laufen würde, ging ich die Gänge entlang. Jeder der mir in den Weg kam landete auf dem Boden oder ging mir selbstverständlich aus dem Weg. Immer mehr Wut staute sich in meinem Körper an. Darauf wartend, sie an jemandem auszulassen. Ich hatte keine Lust mehr auf all das gespielte Mitleid. Keine Lust mehr auf Menschen. Sie kannten mich nicht, sie hätten mich nie kennengelernt. Alleine war ich glücklich. Keine falschen Menschen, keine Lügen, keine Enttäuschung. Ich war wütend und gleichzeitig traurig. Mir war heiß, aber gleichzeitig kalt. Ich war müde, aber gleichzeitig hellwach. Ich fühlte mich leer, aber gleichzeitig überfüllt. Ich war ein komplettes Chaos.

Mein Körper kam langsam mit der Situation nicht klar, ich wusste nicht wo ich war, wer neben mir war, wer meinen Namen rief. Nur das alles so laut war, alles war verschwommen. Ich konnte nur erahnen dass ich auf dem Boden lag, und Lichter um mich herum tanzten. Dann Verlies meine Kraft meinen Körper. Alles wurde dunkel, es wurde leise. So leise wie selten. Ich wollte hier bleiben. Im Dunkeln, in der Stille und alleine.

Es war nicht gut so zu denken. Mike wollte nicht das ich so denke. Er wollte das beste für mich. Er hatte Angst, Angst das ich ihn alleine lasse. Er wollte nicht alleine sein. Er wollte bei mir sein. Er hatte sich für mich aufgegeben. Er war besser ohne mich dran. Er konnte so seinen Abschluss machen, etwas aus seinem Leben machen. Ohne das er sich um mich sorgen musste.

Gestern sagte er mir er hat mich lieb. Ich war seine Familie. Ich war der einzige der ihm geblieben ist. Langsam öffnete ich meine Augen wieder. Ich lag in meinem Bett. Ich war verschwitzt. Mike lag neben mir. Ich schlug die Decke von meinem schmerzendem Körper. „Du bist wach." Mike schaute mich an, er war traurig. „Ich hatte Angst um dich, ich durfte gehen." Ich konnte ihn nicht anschauen. „Es tut mir leid, ich, ich-ich war wütend. Ich weiß nicht wieso. Ich wollte das nicht mehr mitmachen. Es tut mir so leid." Er zog mich in eine Umarmung. Ich hatte angefangen zu weinen. „Es muss dir nicht leidtun. Du kannst nichts dafür. Wir ziehen hier weg. Ich werde alles mögliche tun, das es dir besser geht. Wir können das nicht mehr ignorieren. Ich will dich nicht verlieren. Wir schaffen das zusammen." Er flüsterte in mein Ohr. Er drückte mich so fest an sich. Wir verblieben in der Position, bis ich wieder eingeschlafen war.

Loner (boyxboy)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon