40. Kapitel

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In den letzten zwei Wochen ist nicht wirklich viel passiert. Ich habe so gut es ging nichts gemacht.

Morgens war ich in der Schule und nachmittags habe ich mich in meinem Zimmer eingeschlossen und an die Decke gestarrt.

Ich wollte und will im Moment einfach nichts machen. Weder Valerie noch Celina oder Liv sowie Marco konnten mich nicht aufheitern.

Ich wollte, nein, ich musste mir erst über meine eigenen Gefühle klar werden und das konnte ich nur alleine.

Heute ist Freitag. Valerie, Celina und Liv haben mich überredet, dass wir heute nach der Schule noch etwas über den derzeitigen Weihnachtsmarkt zu gehen.

Den in ca. 3 Wochen ist Weihnachten.

In der letzten Stunde haben wir noch Geschichte und davor haben wir noch etwas zu besprechen. Der Vorteil ist, dass wir alle vier zusammen sitzen, sodass man nicht irgendwo hin muss.
Valerie: Ist das in Ordnung, wenn Mario, Marco, Mats und ein Freund von ihnen auch kommen?
Ich: Klar

Liv und Celina stimmen auch zu.

Damit kommt auch der Lehrer und die Stunde fängt an.

Mario hatte zwar in letzter Zeit viel Spiel, aber wenn er Zeit hatte, hat er sie mit Valerie verbracht.

*

Nun schlendern wir gemütlich über den Markt.

Plötzlich klingelt Valerie's Handy und sie geht ran. "Hi...wo? ...ach so, ok, da...gut, bis dann. ", so legt sie auf. "Leute, wir sollten zur Ringstraße gehen. Dort warten sie auf uns. ", erklärt Valerie. Also bewegen wir uns dahin.

Es ist alles im allem ein schöner Nachmittag. Die Sonne scheint, obwohl es schon ziemlich kalt ist.

Dort angekommen, stehen Mario, Marco, Mats und noch jemand, den man von weiten nicht erkennen kann. "Hey", begrüßen wir sie.

Ich erstarre fast in meiner Bewegung, als ich erkenne, wer die vierte Person ist.

Erik!!!

Ich kralle meine Hände in meine Jackentaschen. Es ist so ein ungewohntes Gefühl ihn wieder zu sehen.

Auf der einen Seite tut es gut ihn zu sehen, auf der anderen Seite ist es, als ob ein riesiger Kloß in meinen Hals steckt.

Marco kommt auf mich zu und umarmt mich. "Ich wollte dir vorher Bescheid sagen, aber es sollte eine Überraschung sein.", flüstert er an mein Ohr. "Kein Problem", murmle ich kaum hörbar. Wir trennen uns und bewegen uns wieder in Richtung Weihnachtsmarkt.

Dort laufen wir eine Weile umher. Nun trinken wir einen Glühwein. Denn es ist jetzt schon ziemlich kalt, er wärmt wirklich gut.

Ich schaue mal zu Erik. In seinem Blick, der mich ab und zu streift, liegt etwas, dass ich einfach nicht deuten kann.

Um 18 Uhr ist es schon fast stockdunkel und wir beschließen nach Hause zu gehen.

"Was wollt ihr den jetzt machen? ",fragt Liv und trinkt einen Schluck. "Wollen wir noch etwas zusammen sitzen? ", fragt Valerie. "Okay, wo? ", fragt Marco. "Deine Eltern sind doch nicht da, oder?", fragt Celina mich. "Ähm...ja, sie sind nicht da", antworte ich etwas verwirrt. "Perfekt. Dann können wir doch zu dir gehen", meint Mats. "Okay", meine ich. "Aber es gibt einen Hacken, wir sind zu 8 und passen nicht in ein Auto", wirft Mario ein. "Rike ist auch mit dem Auto da.", erzählt Valerie. Ich nicke bekräftigend.

Celina, Liv, Valerie und ich gehen zu meinem Auto. Die Anderen vier sind zu ihrem Auto gegangen.

Naja, mein Auto ist es nicht, ich darf damit fahren, wenn meine Mutter es nicht braucht.

"Wusstet ihr davon?", frage ich, als ich das Auto starte. "Ja, wussten wir. Aber wenn wir das dir erzählt hätten, dann wärst du nie mitgekommen.",erzählt Liv. "Ja, das wäre stimmt so gewesen", lache ich. Irgendwie kann ich ihnen nicht böse sein, sie haben ja recht.

Marco, der bei den anderen fährt, ist hinter uns. Nach 20 Minuten fahrt kommen wir an. Wir parken die Autos und ich schließe die Tür auf.

Wir begeben uns ins Wohnzimmer. "Möchte jemand was trinken? ", frage ich. Alle nicken und ich stehe auf.

"Erik, hilfst du mir?", frage ich ihn und halte ihm meine Hand hin. Er ergreift sie seufzend und ich ziehe ihn mit.

Als wir in der Küche sind, fragt Erik genervt:"Konntest du nicht Marco mitnehmen?". "Nein, konnte ich nicht, weil ich mit dir nochmal reden wollte.", erkläre ich. "Ich wüsste nicht, was wir beide nochmal zu bereden hätten", antwortet er trotzig und verschränkt die Arme vor der Brust. "Erik, ich will dir sagen, dass...Marco und ich, wir waren keine Paar", erkläre ich.

"Ja, klar, wart ihr das. Ich hab doch gesehen, wie ihr vor mir rum gemacht habt.", sagt er und lacht humorlos auf. "Wir haben das alles nur gespielt. Es war der Plan, dass dich das eifersüchtig macht und...", ich stocke dort, weil ich keine passenden Worte finde.

Verdammt.

"...das ich dich wieder zurück haben möchte", vollendet er meinen Satz. Ich nicke einfach, weil ich kein Wort heraus bringe.

"Kommt ihr?", reißt Liv uns aus unserem Gespräch. "Ja, sofort", rufe ich und mache ein paar Getränke fertig. Erstaunlicher Weise hilft mir Erik wirklich.

Warum muss es nur so schwer sein?

Glaubt er mir wohl?

Als wir wieder kommen, ist die Stimmung bestens. Keine Ahnung, warum.

"Was ist den hier los?", frage ich belustigt. "Wir freuen uns auf einen schönen Abend.", erklärt Celina mir. "Aha", antworte ich schmunzelnd.

Es tut wirklich gut Erik die Wahrheit gesagt zu haben. Hoffentlich glaubt er mir!

~Erik's Sicht~

Wenn das wirklich alles stimmt, dass es nur gespielt war.

Dann hat es ja irgendwie funktioniert. Aber kann ich es wirklich glauben?

Ich muss einfach nochmal mit ihr reden. Ich muss einfach die Wahrheit wissen.

Es ist alles in allem ein schöner Abend. Wir lachen viel und die Stimmung steigt durch das bisschen Alkohol weiter an.

"Kommst du mit?", frage ich Rike. "Klar, lass uns eben auf mein Zimmer gehen.",erwiedert sie und wir steigen die Treppe hoch.

"Also was gibt's?", fragt Rike und setzt sich auf ihr Bett. Ich setze mich zu ihr und lege eine Hand auf ihren Oberschenkel. "Es tut mir so leid, dass dieser Streit zwischen uns war und das ich dann einfach Schluss gemacht habe. Ich habe in den letzten Wochen erst gemerkt, wie wichtig du mir bist und wo ich dich dann mit Marco gesehen habe, da hat sich mir der Magen umgedreht.", erkläre ich und schaue ihr tief in die Augen. "Es tut mir auch leid, ich hätte dich ja verstehen müssen.", meint sie. "Verzeihst du mir?", frage ich hoffnungsvoll. "Ich verzeihe dir. Verzeihst du mir?", fragt Rike. "Natürlich",antworte ich und wir umarmen uns.

Es tut so gut, sie bei mir zu haben.

Der Fußballer meiner Träume schießt ein Eigentor.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt