• Kapitel 25: Mondschein & Geständnisse •

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Am nächsten Morgen wurden wir unsanft von den Jungs geweckt, die auf unserem Bett auf und ab sprangen, ehe sie sich auf uns warfen. "Guten Morgen", rief Dima und Sascha drückte mir ein Küsschen auf die Wange. Capi schnappte sich Dima und begann, ihn durchzukitzeln, woraufhin dieser schrie. Das alarmierte Sascha und er warf sich augenblicklich mit ins Getümmel, um seinen Bruder zu retten. Während die Jungs auf dem Bett mit ihrem Vater rangelten stand ich unbemerkt auf und machte Frühstück. Kaum hatte ich den Tisch fertiggedeckt, kam Capi in die Küche, auf seinem Arm die beiden Jungs. Er machte Geräusche, die wahrscheinlich einem Flugzeug gleichen sollten, während er die lachenden Kids auf ihren Stühlen absetzte.
Wir frühstückten gemeinsam und machten dann die Jungs fertig für den Tag. Während sie Zähne putzten, lief ich schnell in meine Wohnung, um mich selbst für den Tag vorzubereiten. Ich schlüpfte in mein schwarzes T-Shirt Kleid und einfache weiße Sneakers bevor ich im Bad verschwand. Schnell putzte ich mir die Zähne, wusch mir das Gesicht und band mir meine Haare zu einem Zopf zusammen, bevor ich mich wieder zu Capi und den Kindern gesellte. "Eure Mama holt euch dann heute Nachmittag ab. Worauf habt ihr bis dahin Lust?", fragte mein Freund und die Jungs überlegten wieder. "Können wir die Katze sehen?", konterte Sascha mit einer Rückfrage und sah mich mit großen Augen an. Gestern hatte ich ihnen beiläufig von Casanova erzählt und sie waren sofort begeistert gewesen. "Wir können gerne rübergehen. Wenn ihr wollt, können wir bei mir auch was malen, ich hab Stifte und Farben", schlug ich vor und hastig nickten sie. Ich ging vor und führte die Kinder mitsamt Capi zu meiner Wohnung, welche ich aufschloss. Sofort stürmten die Kinder rein und suchten nach Casanova. "Hab die Katze gefunden", rief Dima und zeigte auf meinen Kater, welcher sich in einer Ecke des Sofas zusammengerollt hatte und seelenruhig schlief. "Ihr müsst vorsichtig machen", wies Capi die beiden an und sie hörten aufmerksam zu, "Er ist noch sehr klein, deshalb müsst ihr extra langsam sein. Generell solltet ihr Tiere nicht rumscheuchen, okay?" Die zwei nickten nur und gingen langsam auf Casanova zu, welcher nun durch uns geweckt worden war. Ich hatte ihn mittlerweile seit gut eineinhalb Monaten: Er war schon sichtbar gewachsen und war generell sehr neugierig und verspielt. Die Jungs musterte er neugierig mit seinen großen, blauen Augen und als Dima vorsichtig seine Hand hinstreckte, schnupperte er interessiert an dieser bevor er seinen Kopf gegen die Hand des Jungen drückte und zu schnurren begann. Auch Sascha hielt erst seine Hand hin, bevor Casanova auch ihm deutete, dass er ihn streicheln konnte. Die beiden ließen sich das nicht zweimal sagen und verwöhnten meinen Kater mit Streicheleinheiten. "Wie heißt er eigentlich?", fragte Sascha interessiert während er seine großen braunen Augen nicht von dem kuschligen Kater vor ihm lassen konnte. "Casanova", antwortete Capi für mich und die Jungs wiederholten seinen Namen leise als wäre es etwas Besonderes. "Können wir mit ihm spielen?", wollte nun Dima wissen. Ich nickte und gab den Jungs Katzenspielzeug, was sie sofort ausprobierten. Casanova genoss die Aufmerksamkeit in vollen Zügen und spielte mit den Kleinen was das Zeug hielt. Capi und ich beobachteten das Ganze und er zog mich in seine Arme.

Die Kids wurden gegen fünf von ihrer Mutter abgeholt. Wir gingen rechtzeitig wieder rüber in Capis Wohnung und auch dieses mal hielt ich mich im Hintergrund und verabschiedete mich von den beiden, bevor es an der Tür klingelte. Auf Capis Ex wollte ich nämlich ehrlich gesagt nicht treffen: Sie würde mir wahrscheinlich sowieso nur predigen, was für ein schlechter Mensch er war und das ich mich doch von ihm fernhalten sollte. Dima und Sascha schienen ziemlich traurig, als es an der Zeit für sie war, zu gehen. Als Capi ihnen aber versprach, dass sie bald wiederkommen durften, hellten sich ihre kleinen Gesichter wieder auf und sie freuten sich schon aufs nächste Treffen.
Nach etwa zehn Minuten hörte ich die Tür ins Schloss fallen und ein geschaffter Capi fiel kurz darauf neben mir auf sein großes, schwarzes Sofa. "Danke", sagte er nur knapp und sah mich an. "Wofür?", stellte ich ihm die Gegenfrage und er grinste breit. "Dafür, dass du mir für einen Tag das Gefühl gegeben hast es wäre normal, meine Kinder um mich zu haben. Du hast das alles für mich perfekt gemacht." Meine Wangen färbten sich rosa bei seinem Geständnis und ich gab ihm einen Kuss. Plötzlich klingelte es wieder an der Tür. "Ich hab eine Überraschung für dich", verkündete mein Freund, stand auf und sprintete zur Tür, nur um wenig später mit Dörte und Samra zurückzukommen. "Unsere Freunde sind meine Überraschung?", hinterfragte ich verwirrt und musste kichern, "Aber die beiden sehen wir doch fast jeden Tag." "Nicht ganz", unterbrach er mich, "Du gehst jetzt mit Dörte shoppen. Kauf dir, was immer du willst, geht auf mich. Mit einer Bedingung: Du musst dir ein schönes Kleid kaufen, für heute Abend. Dann bekommst du die eigentliche Überraschung." Mit diesen Worten zog er seine Kreditkarte aus seinem Portemonnaie und reichte sie Dörte, welche sie grinsend in ihrem Portemonnaie verschwinden ließ. "Na los, komm schon", forderte mich meine beste Freundin nun auf und zog mich hoch. "Aber ich kann das nicht-", begann ich und wollte sein Geld ablehnen, aber er drückte mir nur seine Lippen auf. "Vertrau mir, okay? Ich...naja, du weißt", sagte er und ich nickte nur. "Ich dich auch", erwiderte ich und wurde schon von Dörte aus der Tür gezogen. Wieso genau konnte er mir nicht sagen, dass er mich liebt?

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