THIRTY THREE

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y/n POV

Ich ging schließlich wieder rein als ich den Apfel aufgegessen hatte und öffnete leise die Tür zu unserem Zimmer. Die anderen schliefen noch alle. Ob Jisung heute wiederkommen würde? Morgen war die kurze Klassenfahrt zuende und er war immernoch nicht aufgetaucht. So langsam kribbelte es mir in der Nase ihn suchen zu gehen. Ich machte mir ernsthafte Vorwürfe. Was, wenn ihm etwas zugestoßen war und irgendwo im Nirgendwo ist und nicht mehr zurück kann? Es war doch letztendlich alles nur meine Schuld gewesen, ich hätte es ihm einfach erklären müssen, egal ob er mir zuhören wollte oder nicht. Wenn wir ihn heute immer noch nicht erreichen würden, werde ich ihn auf jeden Fall suchen gehen. Die anderen würden auch mitkommen, dafür ist Jisung uns allen einfach zu wichtig. In Gedanken versunken ging ich zum Kleiderschrank und suchte mir ein Outfit heraus, ging damit ins Badezimmer und ging schnell duschen, um mich ein bisschen innerlich ordnen zu können. Eine erfrischende Dusche hilft mir bei sowas immer. Man hat das Gefühl, dass alle Sorgen und der ganze Stress vom Wasser weggespült wird. Doch sobald man sich wieder anzieht, sind sie auf einmal wieder da, die Sorgen. Zurück bei den anderen sehe ich, dass Hyunjin bereits wach war und sich gerade ausgiebig streckte. ,,Du bist ja früh wach", murmelt er verschlafen mit einem kurzen Blick auf mich. ,,Machst du dir Sorgen um Jisung?", fragte ich direkt. ,,Ja, mittlerweile schon. Er geht zwar öfters nach einem Streit erstmal weg und kommt höchstens einen Tag nicht wieder, aber dieses Mal ist es anders". Seine Miene wechselt von Besorgnis, zu Verwirrung, zu Konzentration, als könnte er mit ihr herausfinden wo Jisung sich befindet. Ich und Hyunjin entschieden, die anderen aufzuwecken um möglichst früh mit unserer Suche zu starten. Die anderen sind mit unserer Idee einverstanden und in circa 15 Minuten laufen wir zackig die Treppen runter, treten durch die Eingangstür und stehen auf dem großen Vorplatz des Hotels. ,,Und jetzt? Wo suchen wir?", fragt Anto uns und guckt dabei speziell zu Chan, da er der Älteste ist und die meisten Entscheidungen für gewöhnlich trifft. ,,Er könnte überall sein, von daher ist es egal, wo wir anfangen. Ich schätze aber, dass er sich in einer etwas einsameren Gegend befindet, wo er allein ist. Lass uns also diesen Feldweg einschlagen, der dort hinten langführt. Irgendwo müssen wir ja anfangen". Wie so oft hatte Chan das Wort ergriffen und wir alle waren froh, dass jemand die Kontrolle übernahm. Also gingen wir schweigend diesen Weg entlang und hielten nach Jisung Ausschau. Wir wanderten so ungefähr 2 Stunden lang, doch konnten ihn nirgends entdecken. ,,Er ist hier nicht. Lasst uns wieder umkehren", sagte Chrissy in erschöpftem und resigniertem Tonfall. ,,Vielleicht ist er irgendwo am Ende dieses Feldwegs, schließlich muss er weit gelaufen sein, wenn er zwei Tage fort war". Ich versuchte so viel Hoffnung wie mögich in meine Worte zu legen, doch in meinem Inneren wusste ich, dass er hier nicht mehr war. Aber jetzt konnten wir doch nicht aufgeben! Jisung ist wahrscheinlich am verhungern und weiß Gott wo. Wenn er wirklich auf diesem Feldweg war und wir jetzt umkehrten, würde ich mir das niemals verzeihen. Nachdem wir weiter zehn Minuten gegangen waren, hörten wir plötzlich Stimmen. Es waren eindeutig Männerstimmen, welche ziemlich grob redeten, vermutlich waren sie wütend oder ähnliches. ,,Woher kommen die Stimmen?", fragte Hyunjin und aus purer Neugier liefen wir vorsichtig noch ein paar Schritte weiter. Auf einmal wurde ich von etwas am Arm zur Seite gerissen, direkt in die am Rand wachsenen Büsche. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass es mit meinen Freunden genauso passierte. Wer oder was mich da in die Büsche gezogen hatte sah ich erst, als ich schon zerkratzt und zerstochen von den Sträuchern auf dem Boden saß. Felix hielt mein Handgelenk und schaute durch ein Loch im Gestrüpp zur anderen Seite auf die Felder. Warte, Felix? Was machte er denn hier? Ich sah mich schnell um und bemerkte, dass Seungmin, Changbin, Woojin, Jeongin und Minho ebenfalls in dem Busch hockten und ebenso wie Felix auf die Felder blickten. (Das Gebüsch ist sehr groß, also passen die alle darein xD) Chrissy, Chan, Anto und Hyunjin schauten genauso verwirrt drein wie ich. ,,Was macht ihr denn-", fing Chrissy gerade an, doch Jeongin unterbrach sie. ,,Scchht", zischte er leise und legte, ohne seinen Blick vom Feld abzuwenden, seinen Finger auf den Mund. Jetzt wollte ich aber auch endlich wissen, was es dort drüben so Spannendes zu sehen gab und folgte den Blicken der sechs Jungs. Ich sah eine große, weite Wiese, und weit dahinter erstreckte sich eine lange Baumreihe. Eigentlich ein perfektes Bild fürs Wohnzimmer, doch drei kleine Gestalten etwas weiter entfehrnt zerstörten die Harmonie. Eine von ihnen saß auf dem Boden und war vermutlich gefesselt. Jetzt wusste ich auch, woher die Stimmen kamen. Eindeutig von den anderen beiden Männern, welche neben dem hockenden standen. Sie stritten sich offentsichtlich. Ich versuchte die Gesichter der drei auszumachen. Die beiden Streitenden erkannte zu meinem Überraschen als auch Schock als Lucas und Chanyeol. Ich war wirklich überrascht sie hier zu treffen, aber auch nicht wirklich erfreut darüber. Die dritte Person war zwar etwas engeknickt, aber ich erkannte sie trotzdem. Die breiten Schultern, die bloden Haare, und dieser bestimmte schwarze Pulli.
Jisung!

Bloody destiny [A Han Jisung FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt