His Home-Planet 'Shit-On-That'

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Stumm wischte ich mir mit meinem Ärmel über mein Gesicht und kehrte Harry meinen Rücken zu. Mit schnellen Schritten und glasigem Blick versuchte ich meinen Weg zu dem Treppengeländer zu finden. Tollpatschig stapfte ich hin und her, bis mein Fuß gegen die erste Stufe stieß.

''Wo willst du denn jetzt hin?'', rief mir mein Stiefbruder nach und ich ertastete die nächste Erhebung. Der Schleier vor meinen Augen lichtete sich allmählich und ich konnte die Treppen-Hürde ohne größere Probleme hinter mich bringen.

''Ich muss was essen.'', murmelte ich ermüdet und schloss mit zittrigen Händen meine Haustür auf. ''Heißt das, wir haben uns wieder vertragen? Kannst du mir die ganze Geschichte verzeihen?'' Seine Stimme klang nachgebend und besorgt.

''Ich möchte dir nicht vorschreiben wie du zu leben hast, es ist deine Entscheidung. Wenn du die Kämpfe fortsetzen möchtest, tu das. Aber bitte pass auf dich auf und versuche wenigstens dir nicht all zu viele Feinde zu verschaffen.''

Als Antwort bekam ich ein klares Nicken zu sehen, welches er mit einem Lächeln verdeutlichte. Dennoch war er noch nicht ganz zufrieden. Wahrscheinlich weil er einfach nur sicher gehen wollte, dass der Konflikt behoben war. Doch so ganz war er das noch nicht, von meiner Seite aus gesehen jedenfalls.

„Gute Nacht, Ella." Seinen Abschiedsgruß kaum wahrgenommen, verschwand ich in meiner Wohnung, lauschte einen Moment auf das gewohnte Klicken der Eingangstür und schmiss dann mit voller Wucht meine Jacke durch den Raum. Es war eine Handlung die ich tätigte, weil meine Nerven nichts mehr aufnehmen konnten und mein Gehirn die ständige Warnung ausbrachte, es würde jeden Moment explodieren.

Spätestens als ich die Scherben auf dem Boden liegen sah begriff ich, dass man sich eventuell erst entspannen sollte, bevor man nach Hause kam. „Ella, dass ist doch jetzt nicht dein Ernst ...", seufzte ich angespannt und fuhr mir mit meinen Händen über mein Gesicht. Panisch hob ich meine Jacke auf und warf sie in Richtung Sofa um sie wenigstens aus dem Weg zu haben.

In diesem Augenblick bemerkte ich das volle Ausmaß meiner Dummheit. Ein weiteres Klirren erfüllte meine Wohnung und das war es dann mit den zwei einzigen Vasen in diesen vier Wänden.

Ohne lange zu überlegen ließ ich mich auf den Boden nieder und streckte meine Arme und Beine von mir aus. „Du bist definitiv kein intelligentes Wesen, Ella Burton.", murmelte ich jammernd und starrte an die Decke. Ich war mitten in der Überlegung einfach aufzugeben, ins Bett zu gehen, meine Sachen am nächsten Tag zu packen und wieder in die Nähe meiner Eltern zu ziehen.

Liam vergessen, keinen Kontakt mehr zu illegalen Sachen haben, einfach wieder ein entspannteres Leben führen mit einem Job der mir Spaß machte. Es war nicht so, dass mir die Stelle als Sekretärin keine Freude machte, nur schien mir das Arbeitsklima und mein Chef nicht allzu gut zu tun.

Ein wildes Klingeln dröhnte in meinen Ohren und ich setzte mich gemächlich auf, rappelte mich ächzend vom Boden hoch und riss die Tür auf. "Was? ... oh, verdammt.", seufzte ich abfällig.

„Du machst ganz schönen Krach für diese Uhrzeit." „Entschuldigen sie bitte, Mr Payne. Ich wollte sie von nichts abhalten oder sie stören.", murmelte ich sarkastisch und lehnte mich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen.

„Liam.", verbesserte er mich sofort und grinste hämisch.

Er hatte von einem Anzug, einer Box-Shorts und Handschuhen zu einer gemütlichen Jogginghose und einem weiten Shirt gewechselt. Seine Haare waren leicht nass und einige Tröpfchen Wasser perlten sich auf seiner Stirn.

„Sind das etwa Scherben?" Seine Augen weiteten sich erschrocken, als er über meine Schulter hinweg in meine Wohnung sah. Er tat einen Schritt nach vorn, doch ich stellte mich angespannt in die Mitte der Tür um ihm den Eintritt zu versperren.

Dauntless || Liam PayneOnde as histórias ganham vida. Descobre agora