Kapitel 32 | Erwischt

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Erschrocken entferne ich meinen Blick von Leonardo und sehe zu Salvador, der auf dem Sofa neben der Tür sitzt und ein Bein übergeschlagen hat. Sein Blick ist auf mich gerichtet und schaut mich schamlos an.

Leonardo reagiert zuerst und legt die Decke über mich, die ich noch näher an mich presse und weiter zu Leonardo rutsche. Ich schaue zu meinem Ehemann, dann zu Salvador.

„Was willst du hier?", fragt Leonardo und setzt sich im Bett auf.

„Trisha sollte euch eigentlich wecken. Aber als sie wiederkam, hat sie gemeint, dass ihr beide beschäftigt seid. Ich habe ihr kein Wort geglaubt. Deshalb musste ich mich einfach mit meinen eigenen Augen vergewissern, dass mich meine Angestellt nicht anlügt. Es wäre eine Verschwendung sie deswegen abzuknallen." Leonardo steht auf und verschwindet im Ankleidezimmer.

Mich lässt er mit Salvadors stechenden Blicken zurück. Ich schaue ihn unsicher an und rutsche ans Kopfende, dann drücke ich die Decke näher an mich.

Leonardo kommt angezogen zurück ins Zimmer und hat meinen Mantel bei sich. Er kommt zu mir und hält ihn mir hin. Ich nehme ihn dankend an und ziehe ihn mir über.

Die Schleife ziehe ich stramm vor meinem Bauch fest und stehe dann auf.

„Geh unter die Dusche und mach dich dann fertig.", sagt Leonardo und schiebt mich in Richtung Badezimmer. Zügig, um Salvadors Blicke zu entkommen, laufe ich zum Bad und schließe die Tür hinter mir.

Ich gehe zum Waschbecken und halte mich daran fest. Dann atme ich einmal tief durch, schließe dabei meine Augen, bevor ich mich im Spiegel betrachte.

Rote Wangen zieren mein Gesicht, meine Haare kleben an meiner Stirn und meine Augen sind glasig. Rote Flecken an meinem Hals und Schulter, bekommen meine ganze Aufmerksamkeit geschenkt.

Fassungslos schiebe ich den Stoff auf meiner Schulter weg und betrachte die Knutschflecken, die mir Leonardo verpasst hat. Mit meinem Zeigefinger fahre ich über einen drüber. Ich öffne den Bademantel und weitere Flecken kommen zum Vorschein.

An meiner Hüfte, an meinen Brüsten, an meinem Bauch. Ich bin voll davon.

Was hat sich Leonardo nur dabei gedacht? Jeder wird die Flecken sehen können!

Die Tür öffnet sich. Ich erschrecke mich und verhülle meine nackten Körper wieder mit dem Mantel, den ich mit meinen verschränkten Armen zusammenhalte, damit alles an Ort und Stelle bleibt.

Ich möchte es nicht noch einmal riskieren, dass ich nackt gesehen werde.

Leonardo schiebt seinen Körper durch den schmalen Spalt, vermutlich ist Salvador immer noch im Zimmer. Mein Mann kommt auf mich zu und schaut auf mich hinunter.

Seine Mimik hat sich wieder verändert. Das bedeutet nichts Gutes für mich.

„Geh dich jetzt duschen und mach dich schnell fertig. Die Familie reist bald ab.", sagt Leonardo und wendet sich dann von mir ab.

Er öffnet den Spiegelschrank und nimmt sich seine Zahnputzsachen heraus. Ich schaue ihn an und frage mich, was passiert ist.

„Ab in die Dusche!", fordert mein Ehemann und ignoriert mich. Ich wende mich um und lasse den Mantel zu Boden fallen.

Ich steige in die Dusche und schallte das Wasser an. Warm prasselt das Wasser auf mich nieder und hüllt mich wie ein warmen Mantel ein. Meine Muskeln entspanne sich und ich genieße das Gefühl. Ich höre wie die Tür geschlossen wird und drehe mich um.

Leonardos hat das Bad verlassen. In Ruhe schäume ich meinen Kopf und Körper ein, ehe ich den Schaum von mir wasche.

Wiederwillig verlasse ich die warme Dusche und wickele meine Körper in ein großes Handtuch ein. Ich trockne mich ab und drücke aus meinen Haaren das Wasser aus. Dann durchsuche ich die Schränke nach Creme.

Nachdem ich Creme gefunden habe, gebe ich mir etwas auf die Hand und beginne meine Beine damit einzuschmieren.

Als ich das Bad verlasse habe ich den Mantel wieder angezogen. Leonardo sitzt in dem Sessel, in dem Salvador zuletzt saß und hat sein Handy in der Hand. Er schaut kurz auf und ignoriert mich dann.

Zielstrebig laufe ich an ihm vorbei in den Schank. Auf der Sitzbank liegt ein Kleid und Unterwäsche für mich. Zügig ziehe ich mich an und gehe dann zu Leonardo.

„Hast du eine Salbe für meinen Knöchel?", frage ich Leonardo. Er steht auf und verschwindet im Bad. Mit einer Salbe und Verband kommt er zurück.

„Setz dich hin, princesa.", sagt er und stellt beides auf dem Bett ab. Ich setze mich ebenfalls auf das Bett und halte ihm mein Fuß hin.

Leonardo schmiert die Salbe auf meinen verletzten Knöchel, der beim Gehen ordentlich schmerzt und bandagiert ihn dann ein. Doch er lässt meine Fuß nicht sofort los.

Mit dem Daumen fährt er über mein verletztes Bein und schaut zu mir hoch. Wir schweigen und sehen uns einfach nur an.

„Leo... darf-darf ich morgen noch zu meinem Bruder?", frage ich nochmal nach. Leonardo legt seinen Kopf schräg und fährt mit seiner Hand über meine Wade.

„Ich bin erstaunt, dass du dich noch daran erinnern kannst. Aber ich bin froh. Es wäre eine Schande gewesen, wenn du deinen ersten Orgasmus vergessen hättest.", sagt Leonardo und beugt sich zu mir vor. Er ist genau auf Augenhöhe mit mir. Als Leonardo immer näherkommt, bekomme ich herzrasen. Es wird auch nicht besser, als Leonardo seine Lippen auf meine legt.

Meine Augen schließen sich automatisch. Doch dann legt sich ein Schalter in mir um und ich entferne mich von Leonardo.

Beschämt senke ich meinen Kopf. Leonardo streicht eine Haarsträhne hinter mein Ohr und nimmt meine Kiefer in die Hand.

„Hör auf dich schlecht zu fühlen, princesa. Gewöhn dich daran, dass du jetzt an meiner Seite lebst.", sagt er und steht auf. Er bringt die Verbandssachen weg und nimmt meine Hand als er wiederkommt. Sanft zieht er mich hinter sich her nach unten ins Esszimmer. Einige sitzen am großen Tisch.

Als ich raus gucke, sehe ich auch welche draußen essen. Meine Augen suchen den Tisch nach Rosslyn und Rosalie ab. Es ist nur Rosalie anwesend.

Neben ihr ist der Platz frei. Ich löse meine Hand aus Leonardos und gehe zu ihr und setze mich neben sie. Lächelnd schaut sie mich an.

„Guten Morgen, Rosalie. Geht es dir gut?", frage ich und schenke mir Orangensaft ein, von dem ich genüsslich trinke.

„Guten Morgen, Apríl. Mein Kopf fühlt sich wie ein aufgeblasener Ballon auf, der kurz vom Platzen ist." Ihre Augen gleiten zu meinem Hals und ihr Lächeln wird zu einem fetten Grinsen.

„Was ist mit dir Leonardo? Möchtest du nichts essen?", fragt Victoria und nimmt einen Schluck von ihrer Tasse.

„Er hat heute früh schon gegessen. Nicht wahr Apríl.", sagt Salvador und grinst mich an.

.·.'.·.

Das nächste Kapitel kommt am Donnerstag!

l.g. Sunny Kyle 💛

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