Kapitel 7: Unter Schock

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"Schwanger? Ich? Das..das kann nicht sein!", stammle ich, "da muss ein Fehler passiert sein, das kann auf keinen Fall stimmen!"
"Naja, Rebecca, die Ergebnisse sind eigentlich eindeutig", meint Dr. Rohde und setzt sich kurz neben mich, "das erklärt nämlich auch deine Beschwerden, also dass es dir immer schwindelig und schlecht war. Das sind alles typische Symptome einer Schwangerschaft. Ich würde dich allerdings trotzdem gerne hoch zur Gynäkologie schicken, damit die sich das nochmal genau anschauen, dann können wir uns zu hundert Prozent sicher sein."
"Okay, dann machen wir das, aber ich versichere Ihnen, das kann wirklich nicht sein!" Ich beharre darauf, dass ich Recht habe. Ich kann nicht schwanger sein.
"Alles klar, die Linda bringt dich nach oben, ist das in Ordnung für dich?", fragt sie und ich stimme zu.

....

"Hallo Rebecca, mein Name ist Johanna Krämer, ich bin hier die Gynäkologin", stellt sich die Ärztin vor. "Die Frau Dr. Rohde hat dich angemeldet für eine Ultraschall-Untersuchung, richtig?"
"Ja genau", bestätige ich, "aber ich sage Ihnen gleich, Sie werden da nichts sehen."
"Schauen wir mal", meint die Frauenärztin und verteilt ein durchsichtiges Gel auf meinem Bauch. "Hast du denn einen Freund?"
"Ja, hab ich, seit einem halben Jahr, aber wir haben jedes Mal verhütet", beteuere ich.
"Wie verhütet ihr denn? Nimmst du die Pille?", fragt sie.
Ich nicke.
Die Ärztin schaut auf ihren Monitor und wirft einen Blick zu Schwester Linda. "Rebecca, kann es sein, dass du die Pille mal vergessen hast?", fragt diese mich, nachdem sie ebenfalls einen Blick auf das Ultraschall-Gerät geworfen hat.
"Nein, das kann eigentlich nicht sein!", erkläre ich entschieden, doch dann dämmert es mir.

Vor einiger Zeit hatten Tom und ich einen heftigen Streit, sodass ich mir sicher war, unsere Beziehung wäre vorbei. Ich hatte fast zwei Wochen nichts mehr von ihm gehört und in der Zeit auch die Pille nicht mehr genommen. Doch als wir uns wieder vertragen hatten, habe ich sie ganz normal wieder regelmäßig eingenommen und mir gar nichts dabei gedacht.

"Alles in Ordnung?", fragt Schwester Linda.
Ich erkläre den beiden, woran ich gerade gedacht habe und die beiden nicken.
"Okay Rebecca, also das passt alles sehr gut zusammen. Hier auf dem Monitor sehe ich auch eindeutig, dass du in der Tat in der sechsten Woche schwanger bist", erklärt Frau Dr. Krämer.

Das Ganze ist so ein Schock für mich, dass ich meine Tränen nicht mehr zurück halten kann. Die Ärztin reicht mir ein Taschentuch und Schwester Linda streicht mir über den Rücken.

....

Schwester Linda hat mich mittlerweile in mein Zimmer zurück gebracht, um mir einen Moment Zeit zu geben, das Ganze zu verarbeiten. Ich sitze auf meinem Bett und starre auf das Foto, das die Frauenärztin mir mitgegeben hat. Viel kann man nicht erkennen, aber wenn man genau hinschaut, sieht man, dass ich wirklich ein winziges Baby in meinem Bauch habe, ein gesundes noch dazu, soweit man es beurteilen konnte.

Hunderte Gedanken schwirren durch meinen Kopf.
Ich muss es Tom sagen!
Wie wird er wohl reagieren?
Schreibe ich ihm eine Nachricht?
Rufe ich ihn an?
Oder warte ich, bis ich ihn wieder persönlich sehe?

Oh mein Gott, und wie soll ich das meinem Vater bloß beibringen??

Klinik am Südring - RebeccaWhere stories live. Discover now