Alexander

1.1K 208 25
                                    

Mein lieber Magnus,

nun habe ich seit mehreren Wochen nichts mehr von Ihnen gehört und es treibt mich schier in den Wahnsinn.
Oft denke ich über die Gründe darüber nach und komme nur zu einer Schlussfolgerung. Mein Brief, den ich mithilfe eines Drinks verfasst habe, hat alles zerstört, was wir hatten und ich muss ehrlich gestehen, dass es sehr schmerzt.

Manchmal riskiert man einfach zu viel und dieser Fehler hat mich etwas Großes gekostet. Sie waren mein Lichtblick Magnus und Sie fehlen mir unglaublich. Das habe ich mir allerdings selbst zuzuschreiben und ich schreibe erneut, wie leid mir das tut.

Ich bin nicht einmal auf Ihre Familiengeschichte eingegangen, dabei hat es mich tief berührt. Die Parallelen zu Caroline sind mehr als eindeutig und Sie haben so vieles durchgemacht. Ein Leben ohne eine Mutter ist unvorstellbar und Sie mussten auf so vieles verzichten. Trotzdem ist aus Ihnen ein großartiger Mensch geworden und dafür haben Sie jeden Respekt dieser Welt verdient. Sie haben sich nicht klein machen lassen und sind das geworden, wofür so viele Menschen Sie heute bewundern. Unter anderem ich an erster Stelle.

Meine Gedanken sind längst nicht mehr bei Ihrem Buch, sie drehen sich allesamt um Sie als Person, nicht als Schriftsteller dieses wunderbaren Werkes. Es ist so unwichtig geworden, ob Sie es beenden. Viel mehr mache ich mir erneut Sorgen um Sie und frage mich ständig, wie es Ihnen geht und ob Ihnen etwas passiert ist.
Es ist allerdings wahrscheinlicher, dass Sie nicht mehr antworten möchten, aufgrund meiner in Alkohol getränkten Worte.

Sie alle sind wahr und auch heute betrachte ich wieder Ihr Foto und es fördert Sehnsüchte in mir hervor, die ich zuvor nicht kannte und trotzdem wünschte ich, ich könnte die Zeit zurück drehen und verhindern, den Brief abzuschicken. Die Kommunikation mit Ihnen fehlt mir sehr und es gibt noch so viele Dinge, die ich über Sie erfahren wollte, so viele Dinge, die ich Ihnen noch mitteilen wollte.

Magnus, verzeihen Sie mir bitte und nehmen Sie den Briefwechsel mit mir wieder auf. Sagen Sie mir zumindest, dass ich Ruhe geben soll, denn ohne jegliche Reaktion von Ihnen, kann ich nicht damit abschließen und mein Kopf und mein Herz sind ständig bei Ihnen.

Es quält mich, nicht zu wissen, ob Ihnen etwas passiert ist oder ob Sie von meinem Verhalten so abgeschreckt sind, dass meine Briefe ungelesen im Papierkorb landen.
Ich bin an dem Punkt angelangt, wo ich Sie anflehe, sich bei mir zu melden. Bitte Magnus, nur ein kleines Lebenszeichen und sei es nur, mich in meine Schranken zu verweisen.

Mir fehlen die Worte, um Ihnen begreiflich zu machen, wie sehr Sie mir fehlen.
Alexander

Written Letters  -Malec-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt