Alexander

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Sehr geehrter Mr. Bane,

mit Entsetzen musste ich feststellen, dass sie die Veröffentlichung ihres dritten Romanes und damit die Vollendung der Trilogie auf unbekannte Zeit verschoben haben. Sicher werden Sie gute Gründe dafür haben und ich werde mir kein Urteil darüber erlauben, welche das sein könnten. Erlauben Sie mir aber, Ihnen zu sagen, ich bin ein großer Verfechter dessen, Dinge, die man anfängt zu beenden und ich muss ausserdem zugeben, dass ihre Geschichte mich sehr gefesselt hat und meine Neugierde darüber, wie es mit Caroline und James weitergeht, lässt mich nicht zur Ruhe kommen.

So viele Fragen, die mich in der Nacht wach liegen lassen und auch wenn es albern klingt, bitte ich Sie von Herzen, mir den Wunsch zu erfüllen, mir einige davon zu beantworten. Ich könnte Gründe aufführen, die erklären würden, warum Sie mir helfen sollen. Ich könnte sagen, ich bin des Todes geweiht und erst mit der Befriedigung meiner Fragen, wäre es mir erlaubt, friedlich einzuschlafen. Ich könnte sagen, ich bin ein alter Mann, der Angst hat, diese Welt bald zu verlassen, ohne klärende Antworten. Ich könnte sagen, ich bin ein Student, der ohne eine Fortsetzung seine Bachelorarbeit nicht abschließen kann, aber all das wäre gelogen.

Es ist einfach ein persönliches Interesse und ist vielleicht auch meiner Einsamkeit zu verschulden und der Tatsache, dass ich einen Großteil meines Lebens damit verbringe, mich mit Literatur zu befassen.

Caroline und James haben mir geholfen, viele durchwachte Nächte durchzustehen, ich habe mit ihnen gelacht, gelitten und geweint und dass, obwohl ich kein Freund von Liebesromanen bin. Darauf würde ich ihr Werk allerdings nicht reduzieren wollen, viel mehr würde ich es in unterschiedlichen Kategorien einordnen. Es ist Liebe, Drama, Krimi, Philosophie und es befasst sich viel mit der Kultur des achtzehnten Jahrhunderts. Ich wage es zu behaupten, vieles durch Sie, mein lieber Mr. Bane gelernt zu haben.

Verzeihen Sie mir, wenn ich zu forsch an diese Sache heran gehe. Mir ist vollkommen bewusst, dass Sie viele solcher Briefe erhalten werden und ich würde mich freuen, wenn Sie meinen nicht als Bettelei nach einer Fortsetzung auffassen würden. Viel mehr geht es auch um offene Fragen, die nach den ersten beiden Teilen enstanden sind. Natürlich werde ich Sie ohne Ihre Erlaubnis nicht stellen, denn ich möchte nicht, dass Sie sich durch mich belästigt fühlen. Wenn Sie mir nicht antworten, was ich gut verstehen kann, werde ich natürlich davon absehen, Ihnen weiterhin zu schreiben. Sollten Sie allerdings Interesse daran haben, sich meinen Fragen zu stellen, finden Sie meine Adresse auf dem Briefumschlag.

Vorerst verbleibe ich mit den herzlichsten Grüßen und mit der Hoffnung, alsbald von Ihnen zu lesen.
Alexander Lightwood

Written Letters  -Malec-Where stories live. Discover now